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Mondscheinjammer

Mondscheinjammer

Titel: Mondscheinjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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Parkplatz, ok?" Vanessa erhob sich schwerfällig und griff nach ihren Büchern. Zwischen ihren Spanischlexika entdeckte ich einen der Comics, die sie für gewöhnlich las. Ein großer zähnefletschender Werwolf starrte mich an.
    Gar nicht meine Baustelle.
    "Hey, Nerd, ist schon wieder Zeit für deine Medikamente?", schallte da auch schon die Stimme von Ashleys bester Freundin Joanne zu uns hinüber.
    "Weißt du was toll ist?" Ich ignorierte sie gekonnt und erhob mich ebenfalls.
    Vanessa schüttelte den Kopf.
    "Ich darf jetzt eine volle Schulstunde mit den beiden verbringen."
     

 
     
     
     
     
     
     
2. KAPITEL
     
     
    I ch mochte Mr. O'Leary. Er war um einiges jünger als die Lehrer, die ich von meiner alten Schule kannte. Sein blondes Haar sah immer so aus, als wäre er gerade erst aus dem Bett gefallen und es war kein Geheimnis, dass jedes Mädchen meiner Klasse in ihn verliebt war. Er war wirklich süß, und es wurde gemunkelt, dass er eine heimliche Affäre mit der Kindergärtnerin Rose Monroe hatte. Auch sie war recht hübsch, und ich beglückwünschte sie im Stillen zu ihrem tollen Fang. In ganz Nebraska gab es wahrscheinlich keinen anderen Mann, der so gut aussah und so freundlich war, wie er.
    Seine Augen blickten leuchtend in die Runde, während er uns erklärte, womit wir uns die nächsten vier Wochen beschäftigen würden: Teamprojekte.
    Ein Stöhnen ging durch die Reihen.
    Teamprojekte nahmen immer viel zu viel Zeit in Anspruch und die Footballsaison hatte bereits begonnen, was bedeutete, dass ganz Parker High an den Wochenenden auf den Beinen sein würde: entweder auf dem Footballplatz oder daneben.
    Ich konnte sehen, wie Ashley und ihre Cheerleaderfreundinnen empört die Augen verdrehten. Sie trainierten fast jeden Tag, da blieb natürlich kaum Zeit für andere Dinge. Na so ein Pech.
    "Ich teile euch nun in Teams ein. Jedes Team bekommt ein Projekt, was euch Katie zuweisen wird. Katie." Er lächelte ihr zu und das dünne Mädchen mit der viel zu großen Brille wurde schlagartig knallrot.
    "Greg Johnson und Niklas Adams, ihr beobachtet die Drosophilidae." Er nickte den beiden zu.
    " Drosophilidae?" Greg sah verwirrt aus.
    "Fruchtfliege", raunte Ashley ihm zu uns zeigte dabei ihre geraden weißen Zähne.
    "Ah." Er erwiderte ihr Lächeln und einige Sekunden lang sahen sie sich einfach nur an.
    In mir regte sich etwas. War es Eifersucht? Aber nicht wegen Greg! Er interessierte mich nicht. Doch sie waren verliebt. War ich schon einmal so verliebt gewesen, dass ich alles um mich herum vergaß? Ich war mir mit einem mal gar nicht mehr so sicher. Unvermittelt musste ich an Tom denken. So wie Greg Ashley ansah, hatte er mich nie angesehen.
    "Lily Cooper und Ashley Carter."
    "Was?" Entsetzt hob ich den Kopf, nur um zu sehen, dass Ashley ihn ebenso schockiert anstarrte wie ich. Sie und ich in einem Team? Das musste ein Irrtum sein!
    "Das geht nicht", hörte ich sie da auch schon sagen.
    "Ich bin mir sicher, ihr bekommt das hin." An Mr. O'Learys Lächeln war deutlich zu erkennen, dass er genau mit diese Reaktion gerechnet hatte. Unfassbar. Was wollte er damit bezwecken? Dass Ashley und ich uns gegenseitig die Augen auskratzten?
    "Ich habe das Projekt 'Hamster' für euch beide." Mr. O'Leary lächelte noch immer, und ich unterdrückte den starken Impuls, ihn anzuschreien. Immerhin wollte ich kein viertes Mal zum Schulleiter. Seinen vorwurfsvollen Blick über den Rand seiner viel zu kleinen Brille hinweg, konnte ich unmöglich ein weiteres Mal ertragen. Und ich wollte auch nicht, dass meine Eltern etwas davon erfuhren. Sie wollten sich keine Sorgen um mich machen. Ich hatte mir trotz aller Eingewöhnungsschwierigkeiten vorgenommen, bis zum Ende des Schuljahres eine vorbildliche Tochter zu sein. Außerdem brauchte ich eine einwandfreie Empfehlung fürs College. Ohne die würde ich nämlich hier festsitzen, eine schlimmere Strafe konnte es ja wohl kaum geben!
    "Joanne und ich wollen das Projekt zusammen machen", stieß Ashley aufgebracht hervor.
    "Joanne arbeitet mit Becky", gab Mr. O'Leary ruhig zurück.
    "Mit der?!" Joanne sprang angewidert auf und zeigte auf das schüchterne mollige Mädchen, das mit einem Mal winzig auf seinem Stuhl zu werden schien.
    "Ich kann doch mit Becky arbeiten", beeilte ich mich zu sagen.
    "Ich diskutiere das nicht mit euch. Ashley, Lily, ihr bekommt die Hamster, Joanne und Becky, für euch gibt es ebenfalls Fruchtfliegen." Er sah geschäftig auf seine Liste und erstickte damit jeden

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