Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine
er ausgesehen hat, bevor ich eingezogen bin. Ich habe nur den Schnickschnack mitgebracht.«
Als sie den Kaffee ins Wohnzimmer hinüberbrachte, hatte Dylan sich auf dem Sofa ausgestreckt und sah sich im Fernsehen Coronation Street an, ganz wie zu Hause. Verwirrenderweise sah er dabei so umwerfend sexy aus wie in irgendeiner Hochglanzwerbung für Designer-Aftershave oder unheimlich teure Uhren.
Sie wandte den Blick ab. »Kaffee. Stark. Schwarz.«
»Danke.« Träge setzte er sich auf. »Sie sind ein Schatz. Und mir gefällt der Schnickschnack. Nettes Wort. Sind damit die Kissen gemeint?«
Cleo setzte sich so weit wie möglich von ihm weg. »Ja, und Pflanzen und Blumen und Kerzen – Sie wissen schon, all der Weiberkram, den Männer nicht ausstehen können.«
»Manche Männer. Ich gehöre nicht dazu. Ich weiß schöne Dinge zu schätzen. Deswegen bin ich doch nicht etwa latent schwul, oder?«
Garantiert nicht, nie im Leben, dachte Cleo, sagte aber nichts.
Dylan nippte an seinem Kaffee und zuckte schmerzerfüllt zusammen.
»Ist das«, Cleo deutete auf die geplatzte Lippe und die blau geschlagenen Augen, »gleichzeitig mit dem passiert, was auch immer dem Bentley widerfahren ist?«
»Ein schlimmer Autounfall? Schön wär’s. Dann dürfte ich wenigstens auf ein bisschen Mitgefühl hoffen. Nein. Das war das Ergebnis einer liebreizenden Tändelei mit einer Dame namens Nesta.«
»Oh Mann, das ist heute wohl wirklich nicht Ihr Tag, wie? Erst schlägt Nesta Sie k.o. wie ein Profiboxer, und dann setze ich mit dem Müllbeutel noch eins drauf.«
»Nesta hat mich nicht geschlagen. Nesta liebt mich – und meinen Körper. Aber Nestas Ehemann nicht.«
Cleo schloss die Augen. Sie hätte es wissen müssen. Dylan Maguire war genau der Typ, der mit verheirateten Frauen herummachte. Wie Dave auch …
Tja, nein, eigentlich überhaupt nicht wie Dave. Dave war schließlich nicht jung, groß, schlank, durchtrainiert und atemberaubend sexy, oder? Cleo stockte, erschrocken über diesen Gedanken.
»Dann geschieht es Ihnen recht«, sagte sie schnell. »Also Nestas Ehemann hat Sie verprügelt, und was ist mit dem Bentley passiert?«
»Im Grunde das Gleiche wie mit mir«, antwortete Dylan achselzuckend. »Bis zur Unkenntlichkeit zerbeult. Ich habe bei Nesta damit angegeben und eine kleine Spritztour mit ihr gemacht. Wir hatten ein nettes kleines Abendessen zu zweit geplant, um anschließend die geräumige Rückbank des Bentley einzuweihen … Nestas Ehemann – ein übler Bursche – ist uns gefolgt, hat uns den Weg abgeschnitten, mich aus dem Wagen gezerrt und zusammengeschlagen.« Mit einem schiefen Lächeln sah er Cleo an. »Kann man ihm ja eigentlich nicht verdenken, oder? Dann ist Nesta mit ihm abgedüst, und ich bin wieder ins Auto gekrabbelt. Ich sollte den Wagen für Mort ausliefern, wissen Sie.«
»Sie sind Mortimer Pashley-Royles Chauffeur ?«
»So könnte man sagen, und der Auslieferungsfahrer für all seine Limousinen und rassigen Superschlitten. Der Bentley sollte zu einem unlängst geadelten Fernsehmoderator. Ist aber nie dort angekommen.«
Cleo beugte sich vor, nun war sie fasziniert und von der Geschichte gefesselt. Das war ja um Klassen besser als Coronation Street . »Erzählen Sie weiter … Ist mit Nesta alles in Ordnung?«
»Oh ja. Ihr Mann schlägt nur Kerle. Wahrscheinlich versöhnen sie sich jetzt gerade auf die altbekannte Art und Weise … Ich treffe sie wieder, wenn die Aufregung abgeklungen ist. Sie ist nicht die einzige Dame in meinem Leben, aber sie ist eine wirklich heiße Braut und wird mir fehlen.«
Weitere intime Details über die entflohene Nesta wollte Cleo gar nicht erfahren – und auch nicht über Dylans andere Eroberungen. »Und der Wagen?«
»Befindet sich einige Meilen abseits der A34. Um einen Baum gewickelt.«
»Und was werden Sie Mort, äh, Mortimer erzählen?«
»Das wissen die Götter … die Wahrheit jedenfalls nicht. Auf gar keinen Fall die Wahrheit. Nicht, dass ich wie der Teufel gefahren bin, um einem erzürnten Ehemann zu entkommen, und auf der Hassocks Road eine Kurve zu schnell genommen habe. Mort ist ein bisschen kleinlich bei solchen Sachen.«
»Und, können Sie es ihm verdenken?«
Wieder lächelte Dylan gewinnend. »Nein, nicht wirklich. Aber für jemanden, der jahrelang im Schmuddelgeschäft war, kann Mort ein ganz schön scheinheiliger Schnösel sein. Und ehe Sie fragen, nein, ich habe den Unfall nicht gebaut, weil ich zu viel getrunken hatte. Ich war nicht
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