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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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picklige Prolo-Schuljunge wie eine Mischung aus Brad Pitt und Johnny Depp aussähe oder welche entsprechenden Teenageridole momentan auch immer angesagt waren.
    Aber das brauchte sie nicht.
    Der knochig dünne Knabe mit den markanten Backenknochen und den igeligen schwarzen langen Haarfransen war eindeutig schön. Und hatte riesengroße, freundliche, kluge Augen. Und sah sehr nobel aus. Ja, sie konnte vollkommen verstehen, dass Elvi ihn unwiderstehlich fand. Dieses skelettartige Aussehen jedoch – war das auf Heroin zurückzuführen? Aber was wusste sie schon über Drogen? Wer war sie denn, um Elvi irgendwelche Ratschläge zu erteilen? Oh, das wurde ja reichlich kompliziert.
    Cleo gab das Handy zurück. »Er ist hinreißend. Total hinreißend. Und ich kann vollkommen verstehen, warum du dich in ihn verliebt hast. Aber du musst jetzt mal ehrlich zu mir sein. Warum ist er nicht standesgemäß?«
    »Er ist in Gorse Glade.«
    »Ach, du liebe Güte!« Cleo blinzelte. Das war ganz und gar nicht das, was sie erwartet hatte. »Ah ja, jetzt sehe ich das Problem. Dein Vater, so wie er zum Klassenkampf steht, wird jemanden, den er für einen Nobel-Ausbeuter der Arbeiterklasse ansieht, nicht wirklich als deinen ersten Freund willkommen heißen, nicht wahr?«
    »Ersten, letzten, einzigen«, sagte Elvi trotzig.
    Cleo nickte. Arme Elvi. Jetzt war alles klar. Sie hatte keine Chance.
    »Und, hat dieser hübsche Junge auch einen Namen?«
    »Zeb«, sagte Elvi, als würde sie schnurren, und lächelte übers ganze Gesicht.
    »Nett. Und hoffentlich steht kein Adelstitel davor? Das würde Ron wirklich ins Weltall katapultieren.«
    »Nö – sein Vater hat zwar einen ätzenden Titel, aber den hat er ehrenhalber bekommen, er ist also nicht erblich. Aber was er hat, ist ein Doppelname mit Bindestrich.«
    »Das ist in den Augen deines Dads fast genauso schlimm.« Cleo sammelte ihre Sachen zusammen und warf einen Blick auf den Nachttischwecker. Sie musste nun wirklich aufbrechen. »Hör mal, Elvi, es tut mir leid, aber ich muss jetzt flitzen. Vielleicht können wir morgen früh weiterreden? Dann stecken wir die Köpfe zusammen und lassen uns was einfallen, und vielleicht finden wir ja einen Weg, um deine Eltern davon zu überzeugen, dass Zeb Dingsdabums-Edelspross …«
    »Er heißt Pashley-Royle.«
    »Heilige Hacke!«
    »Verstehst du jetzt das Problem?« Elvi seufzte, bückte sich und ließ die Füße in ihre Ballerinas gleiten. »Nie im Leben wird das irgendwer akzeptieren. Seine blöden Eltern werden genauso entsetzt sein wie meine.«
    »Wissen sie es denn? Die Pashley-Royles?«, fragte Cleo vorsichtig. »Ich meine, ich wusste nicht einmal, dass Mimi und Mortimer überhaupt Kinder haben.«
    Elvi stand auf. »Zeb war auswärts im Internat, seit er fünf war. Wurde von seiner exklusiven Grundschule direkt weitergeleitet auf das noch exklusivere Gorse-Glade-Internat und wird dann zweifellos weitergeleitet nach Oxford oder Cambridge. Wird nur für ätzende Familienfeiern herkutschiert. Und nein, soweit ich weiß, hat Zeb mich ihnen gegenüber noch nicht erwähnt. Warum sollte er auch? Sie würden ihm verbieten, mich zu treffen. Ein Arbeitermädchen von einem Wohnwagenplatz? Sie wären sicher total begeistert. Zeb weiß garantiert, dass das nirgendwo hinführt.«
    Cleo durchquerte das Schlafzimmer und umarmte Elvi. »Du armes, armes Ding. Ihr seid Liebende unter schlechtem Stern wie Romeo und Julia, nicht wahr? Was in aller Welt wirst du tun?«
    »Die Pille nehmen und durchbrennen.«
    »Freut mich, dass du bei all dem das rechte Augenmaß bewahrst. Ach, Liebes, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Nein, das stimmt nicht. Wenn ihr euch liebt – und ihr müsst euch wirklich öfter treffen, um das herauszufinden –, dann glaube ich, ihr solltet beiden Familien gegenüber ehrlich sein. Herrgott noch mal, leben wir heutzutage nicht angeblich in einer gleichberechtigten Gesellschaft?«
    »Du weißt genauso gut wie ich, dass das nur gequirlter Quatsch ist«, sagte Elvi und lächelte traurig. »Besonders hier bei uns. Und ganz besonders zwischen meiner Familie und den Pashley-Royles. Meine Mum war deren Putzfrau, Himmel noch mal, und mein Dad wird nicht umsonst der Rote Ron genannt. Ach, ich weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht, und das Einzige, was ich wirklich will, ist mit Zeb zusammen sein – und das will er auch –, sooft wir können.«
    »Na schön«, Cleo griff nach ihrer Jacke und den Autoschlüsseln und packte ihre Tasche, »jetzt

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