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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Erbanlagen waren schon etwas Seltsames. Sie hätte nie gedacht, dass dieser untersetzte, rundliche, irgendwie schweinchenhafte Mann der Vater des mageren, aber schönen Zeb sein könnte.
    Obwohl, ja, sie hatten die gleichen Augen, dachte sie. Schöne Augen. Offen und humorvoll. Zeb musste die edle Windhund-Statur von seiner Mutter geerbt haben. Aber die Augen hatte er von seinem Vater.
    »Ich dachte mir, vielleicht möchten Sie gerne noch einen Blick auf mein kleines Reich werfen, bevor Sie sich in der Küche ins Getümmel stürzen?«, fragte Mortimer lächelnd und schritt auf den Sohlen seiner auf Hochglanz polierten handgearbeiteten Budapester federnden Schrittes gebieterisch einher wie so viele kleine Männer. »Sie haben noch ein paar Minuten Zeit. Die Leute vom Catering sind noch nicht eingetroffen, und Mimi übernimmt das Tischdecken gerne selbst, wenn sie das beste Service und das Familiensilber auflegt.«
    Na, Gott sei Dank, dachte Cleo, da ihr eigener Tisch normalerweise nur mit einem Teller, nicht zusammenpassendem Besteck und der erforderlichen Menge Küchenrolle gedeckt wurde. Aber Catering? Dummchen! Natürlich gab es ein Catering. Mimi würde das Kochen ja wohl kaum selbst übernehmen, oder?
    Mortimer rieb sich die Hände. »Ich möchte, dass Sie sozusagen das gesamte Pashley-Royle-Imperium kennenlernen. Die ganze Woche wollte ich schon eine Besichtigungstour mit Ihnen machen, aber Mimi hat Sie tagsüber immer im Haus festgehalten. Sie sehen aus wie ein Mädchen, das ein schönes Auto zu schätzen weiß. Das ist nämlich mein Metier, wissen Sie. Leute, die dies zu schätzen wissen, mit schönen Autos beliefern.«
    Cleo lächelte und nickte weiter und ließ sich nicht anmerken, dass sie, dank seines Auslieferungs-Fahrers, bereits so einiges über sein kleines Imperium wusste. »Ach, heißt das womöglich, dass ich mir das schönste aussuchen darf?«
    Mortimer lachte schallend. Es war schon komisch, dachte Cleo, dass diese kleine Kugel von einem Mann so ein volltönendes Dröhnen erzeugen konnte. »Kluges Mädchen! Da haben Sie mich glatt erwischt! Mimi sagte schon, wie blitzgescheit Sie sind. Und wer weiß, vielleicht können Sie sich eines Tages ja eine meiner kleinen Schönheiten leisten. Hier entlang, meine Liebe, folgen Sie mir.«
    Da sie annahm, es sei wohl unhöflich, seinem Arbeitgeber zu erklären, dass man sich eigentlich sehr wenig für Autos interessierte – außer dass sie zuverlässig im richtigen Moment losfuhren und anhielten – und schon überhaupt nicht für chromglänzende Spritfresser für Leute mit mehr Geld als Verstand, tat Cleo folgsam wie ihr geheißen.
    Mortimer trabte seitlich um Lovelady Hall herum, und Cleo folgte ihm. An dem kühlen Septemberabend wurde das große Haus von in der Gebüschumrandung verborgenen Reihen von Strahlern geschmackvoll erleuchtet, die breite goldene Streifen über den hellen Ziegelbau warfen und die hohen bleiverglasten Fenster in funkelnde Scheiben polierten Kupfers verwandelten. Wo die Lichter auf den wilden Wein fielen, glühten die Blätter in flammend leuchtenden Herbstregenbogenfarben. Es war über die Maßen schön, wie eine Filmkulisse, dachte Cleo. Typisch englischer Landadel.
    Und eine Million Meilen weit entfernt vom Lovers-Knot-Caravanpark.
    Nachdem sie mit geducktem Kopf unter dem efeubewachsenen Uhrentorbogen hindurchgegangen waren, überquerten sie den ausladenden kopfsteingepflasterten Hof hinter Lovelady Hall. Cleo war auf dieser Seite des Anwesens noch gar nicht gewesen und sah sich mit Wohlgefallen um, als Schritt für Schritt noch mehr Strahler aufleuchteten, die den dunklen Himmel erhellten, hoch aufragende Schatten an die goldenen Ziegelmauern und gleißende Lichtkegel zu ihren Füßen warfen.
    Hier, nahm Cleo an, sollte wohl das Ernte-Festessen stattfinden. Sehr passend. Wieder wie in einem Bühnenbild wurde der Hof größtenteils von der Wölbung des Hauses umgeben mit einer hohen, reetgedeckten, offenen, leeren und makellos sauberen Scheune an der einen und den renovierten Stallungen an der anderen Seite.
    Obwohl sie sich vorgenommen hatte, nicht das geringste Interesse zu zeigen, wanderten Cleos Augen unverzüglich zu der Wohnung über den Ställen hinauf. Sanftes Licht drang aus den vorhanglosen Fenstern, und ihr Herz tat einen albernen Hopser.
    Das war Dylans Zuhause. Dort befand sich Dylan in genau diesem Moment und machte sich entweder gerade ausgehfertig, um sich mit Jessamine zu treffen, dem heißen Date dieses

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