Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
will ich mal etwas echt Radikales sagen. Wenn es dir und Zeb miteinander so ernst ist, dann liebt euch einfach. Haltet es geheim, solange es sein muss. Regt niemanden unnötig auf. Ich weiß, du denkst, es ist für immer – und ich hoffe es für dich –, aber wenn nicht, dann hat niemand was davon mitgekriegt. Und wenn ihr miteinander schlafen wollt, dann kümmert euch um Verhütung. Und genießt jeden einzelnen Augenblick!«
    »Oh!« Elvi umarmte Cleo heftig. »Ich wusste, du bist die Richtige, um darüber zu reden! Danke! Ich liebe dich! Ach, ich wünschte, du wärst meine Mutter.«
    Schlagartig wurde Cleo klar, dass sie angesichts des Altersunterschieds rein körperlich durchaus Elvis Mutter hätte sein können. Sie war vermutlich genau im gleichen Alter wie Amy Reynolds. Bei dieser Vorstellung fühlte sie sich schrecklich alt. Und war traurig und froh und zutiefst bewegt.
    »Süße, du wärst eine wunderbare Tochter. Und wenn du meine Tochter wärst, wäre ich die stolzeste Mutter der Welt. Und bevor ich jetzt in Tränen ausbreche und uns beide in eine peinliche Lage bringe, geh du los, und schick Zeb eine SMS, dass du ihn liebst, und ich geh los und schütte Suppe auf die Weltverbesserer.«
    »Ja, cool.« Elvis Augen funkelten zum ersten Mal wieder so richtig, als sie die Wohnwagentür öffnete. »Und wenn du es hinkriegen könntest, Mimi und Mort gleichzeitig zu vergiften, wäre das megaspitze.«

10. Kapitel

    »Hallo da drüben, kleine Cleo!«, tönte Mortimer Pashley-Royle über die gekieste Auffahrt und winkte fröhlich, als Cleo gerade vor Lovelady-Hall ihren Wagen abschloss. »Pünktlich wie der Glockenschlag! Na ja, eigentlich sogar etwas zu früh, und das trifft sich gut, denn ich wollte fragen, ob Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit für mich hätten?«
    »Ja, natürlich.«
    Als sie knirschend zu ihm hinüberging, seufzte Cleo erleichtert auf. Mortimer war wieder einmal in sein Landedelmann-Outfit gekleidet, ganz in Cord und Karos, was darauf schließen ließ, dass das heutige Abendessen nicht formell sein würde. Ihre Erfahrungen als Bedienung erstreckten sich auf verschiedene Pubs und Gaststätten, aber so hoch hinaus wie bis zum mehrgängigen Silbergedeck war sie bislang nicht gekommen.
    Mortimer strahlte. »Mimi wird sehr beeindruckt sein, dass Sie so früh kommen. Das soll natürlich nicht heißen, dass sie nicht ohnehin schon von Ihnen beeindruckt wäre. Sie singt morgens, mittags und abends Ihr Loblied. Der arme Engel, sie hatte so schwere Zeiten mit dem Personal. Ich hoffe doch, Sie lassen sie nicht auch wieder im Stich.«
    »Das habe ich bestimmt nicht vor«, antwortete Cleo verbindlich und wahrheitsgemäß, denn sie hatte einen starken Selbsterhaltungstrieb und gewiss nicht die Absicht, zu den Scharen von Mimis Exangestellten überzulaufen, solange ihre Finanzen nicht auf weitaus sichereren Füßen standen.
    »Schön, schön«, sagte Mortimer herzlich. »Loyalität beim Personal schätze ich immer sehr. Und ich mag Sie auch. Sie scheinen ein patentes Mädchen zu sein.«
    Hmm, alles ein bisschen zu gewollt, um echt zu sein, dachte Cleo und lächelte noch immer in, wie sie hoffte, unterwürfiger Lakaienmanier. Mortimer hatte wahrscheinlich schrecklich viele Benimmbücher lesen müssen, als er in den Landadel eingeheiratet hatte. Und die meisten davon waren offenbar total veraltet gewesen.
    »Sie sehen in dieser Aufmachung heute Abend wie eine richtige flotte Biene aus«, sagte Mortimer strahlend und bestätigte damit unverzüglich Cleos vorherige Vermutungen. »Hübsch und adrett. Einige Bedienungen, die wir hatten, waren ein Bild des Jammers. Sie sehen genau richtig aus.«
    Mortimer Pashley-Royle war ein netter Mann, befand Cleo, auch wenn man ihm anmerkte, dass er in dem Ambiente alteingesessenen Wohlstands von Lovelady Hall noch immer etwas unerfahren war. Unter der Oberfläche war er womöglich ein ebenso rasend ehrgeiziger Mittelklasse-Snob wie ihre Mutter, doch alles in allem schien er recht umgänglich zu sein.
    Wie umgänglich Mortimer jedoch sein würde, wenn es darum ging, dass sein Sohn und Erbe mit der Tochter seiner früheren Putzfrau herumknutschte, war eine ganz andere Frage. Wahrscheinlich eher weniger, dachte Cleo, als sie neben ihm knirschend über den Kiesweg schritt. Vermutlich würde er noch mehr an die Decke gehen als der Rote Ron Reynolds. Arme Elvi …
    Und auch armer Zeb, wenn man Elvi Glauben schenkte und ihrer beider Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhten.

Weitere Kostenlose Bücher