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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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dass jeder einen Teller mit Messer und Gabel samt Serviette bekommt, nicht wahr, Liebling?«
    Liebling schien verschwunden zu sein.
    »Liebe Güte!« Mimi zuckte hilflos mit den Schultern. »Jetzt sind meine Söhne alle beide verschollen. Und ausgerechnet an dem Abend, an dem sie unbedingt hier sein sollten. Was soll ich bloß mit ihnen machen?«
    In der Annahme, dass dies eine rein rhetorische Frage war, gab Cleo taktvollerweise keine Antwort. Mist aber auch. Das hieß, dass Dylan noch immer nicht zurück war. Ach ja …
    »Dann gehe ich mal und hole die ersten Flaschen mit Wein«, sagte sie. »Ich richte die Bar dort drüben am Ende des Tisches ein.«
    Cleo schob sich durch die dicht gedrängte Menge lärmender feierwilliger Dorfbewohner und steuerte auf den Weinkeller zu.
    In ihren Träumen hatte sie sich vorgestellt, dass Dylan da wäre, um ihr hierbei zu helfen. Dass sie lachend gemeinsam die ersten Flaschen der Brillanten Gala-Zwetschge entkorken würden. Dass sie einander unter den funkelnden Lichterketten zuprosten und letztendlich herausfinden würden, ob Mad Mollys Schnellgärungstrick wirklich funktionierte.
    Sie seufzte. Dummes Zeug, solche Träume.
    Im kühlen und dämmrigen Keller lud Cleo alle dreizehn Flaschen Zwetschgenwein auf und zog an den abgegriffenen Seilen des Lastenaufzugs. Unter reichlichem Rasseln und Knarren entschwand er nach oben. Erste Fuhre abgefertigt. So weit, so gut. Nun musste sie nur noch über die Steintreppe wieder in die Küche hinaufrennen, die Flaschen auf eines von Mimis Servierwägelchen umschichten und das Ganze in den Hof karren.
    Nachdem sie die Flaschen mit Brombeer-Skandal und Schlehen-Verführung nach vorne geräumt hatte, sodass sie nächstes Mal leichter herankam, knipste Cleo im Keller das Licht aus, stieg wieder in die Küche hinauf, lud den Wein auf den Wagen und wappnete sich seelisch für den Moment der Wahrheit – schließlich und endlich –, ob ihr hausgemachter Wein halbwegs genießbar war.
    Die Dorfbewohner, die nun alle auf den Heuballen saßen, jubelten bei ihrem Erscheinen. Einige trommelten erwartungsfroh mit den Füßen.
    Cleo nahm die erste Flasche in die eine und einen Korkenzieher in die andere Hand und hielt den Atem an.
    »Wow – siehst du aber hinreißend aus!« Leicht zerzaust, in zerknautschtem Smoking und offen herunterhängender Fliege, aber immer noch umwerfend sexy, tauchte Dylan aus den tiefen Schatten hinter den knisternd lodernden Flammen des Bratspießes auf. »Ach bitte, lass mich das doch machen.«
    »Danke.« Cleo spürte, wie sie rot wurde, und hoffte, Dylan führte dies auf den Widerschein des Feuers zurück und nicht auf ihre alberne mädchenhafte Reaktion auf sein Kompliment und sein innig herbeigesehntes Erscheinen.
    Er griff nach der Weinflasche. »Ich sehe, du beginnst mit der Zwetschge. Dann ist sie wohl okay? Gute Wahl. Tut mir leid, dass ich die Kostprobe versäumen musste. Und noch mehr, dass ich erst so spät komme. Ich, äh, bin aufgehalten worden.«
    Nachdem Cleo einen kurzen Blick hinter ihn geworfen hatte, um zu sehen, ob er tatsächlich von einer schlanken Fußballerbraut in Designerkleidern begleitet wurde, aber glücklicherweise niemand anders erblickte als Mortimer und einige Dorfbewohner, seufzte sie erleichtert auf. Es spielte keine Rolle, dass Dylan garantiert direkt aus dem Himmelbett irgendeiner Georgiana oder Aphrodite getaumelt kam, sagte sie sich. Das Einzige, was zählte, war, dass er hier war.
    Und sie beschloss, ihm nicht zu sagen, dass die Brillante Gala-Zwetschge bislang noch durch keine menschliche Kehle geronnen war. Jetzt war es sowieso zu spät.
    »Immer knapp auf den letzten Drücker, wie?«, zischte sie. »Deine Mutter ist ganz schön angefressen. Sie dachte schon, du lässt dich überhaupt nicht blicken.«
    »Wer’s glaubt! Lass uns erst mal die erste Runde hier ausschenken, dann können wir reden. Los geht’s – das hätte ich mir niemals entgehen lassen – ah …«
    Der erste Korken flog heraus – enttäuschenderweise ohne irgendeinen Anflug von Zauberei. Keine flatternden Feen, keine stolzierenden Einhörner, nicht einmal das Schniefen eines Snotlings.
    Noch immer geradezu lächerlich glücklich darüber, dass Dylan da war, nahm Cleo einen zweiten Korkenzieher und eine weitere Flasche zur Hand. »Du wirst keine Zeit zum Plaudern haben, du bist zum Servieren der Leckereien eingeteilt. Aber gib bloß keinem von den Schweinepasteten.«
    »Wieso? Hast du ein geheimes Gelüsten danach?

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