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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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sprudelte Mimi hervor. »Wein! Ach wie schön! Ich liebe hausgemachten Wein. So schlicht und so rustikal. Sie sind doch wahrlich eine Frau mit vielen Talenten, liebe Cleo.«
    Puh, dachte Cleo. Das lief ja besser als erwartet.
    »Natürlich«, fuhr Mimi fort, »bedeutet das auch, dass die Dörfler nicht ganz so viel von unserem Schampus trinken. Mortimer wird überaus erfreut sein. Spart uns womöglich viel Geld. Sorgen Sie doch bitte dafür, dass Ihr Gebräu zuerst serviert wird, ja, meine Liebe? Und nicht zu sparsam. Ach, habe ich Ihnen schon gesagt, dass ich Sie für heute Abend als Weinkellnerin eingeteilt habe?«
    Na schön, dachte Cleo. Eindeutig eine Sicherheitsmaßnahme. Es wäre für die Pashley-Royles gesellschaftlich weit weniger peinlich, wenn Cleo, statt Jessamine mit Meeresfenchel zu bewerfen, nur jemanden wie Rodders mit Brillanter Gala-Zwetschge bekleckerte.
    »Nein, haben Sie nicht. Aber es ist mir recht. Und unter den gegebenen Umständen auch durchaus passend.«
    »Absolut«, erwiderte Mimi und sah sich mit strahlendem Gesicht noch einmal auf dem Hofplatz um. »Schön, jetzt muss ich gehen und noch ein kleines Nickerchen halten, bevor ich mich für heute Abend zurechtmache. Gastgeberin zu sein, ist ja immer sehr anstrengend, finden Sie nicht? Und überhaupt, Cleo, warum machen Sie es nicht genauso? Flitzen Sie doch zu Ihrem Campingplatz zurück, und halten Sie eine Siesta. Sie haben so hart gearbeitet und sich um alles gekümmert, und heute Abend wird es furchtbar hektisch werden, und wenn alles gut läuft, sind Sie möglicherweise morgen früh noch hier.«
    Nur in meinen wildesten Träumen, dachte Cleo und bemühte sich, nicht allzu sehnsüchtig dreinzuschauen.
    »Das klingt nach einer guten Idee. Und eigentlich bin ich ziemlich müde. Danke, ja, das mache ich wahrscheinlich.«
    »Nein, ich habe zu danken, meine Liebe. Sie sind ein Goldstück. Ein echtes Goldstück.« Und immer noch lächelnd entschwebte Mimi wieder durch den Torbogen.
    Ja, klar, dachte Cleo, und für was für ein Goldstück du mich erst hieltest, wenn du wüsstest, was für Gedanken ich in Bezug auf deinen geliebten Sohn und Erben so hege, hm?
    Ausgerechnet ich, Abschaum vom Wohnwagenplatz …
    Vor sich hin kichernd ging sie um die Ecke des Herrenhauses zu ihrem Auto – und stieß mit einem großen, mageren Jungen zusammen.
    »Entschuldigen Sie vielmals!« Lächelnd blickte er von seinem Handy auf und schnippte sich die langen schwarzen Stirnfransen aus den Augen. »Tut mir schrecklich leid. Ich habe gerade eine SMS geschrieben und nicht darauf geachtet, wo ich hingehe.«
    »Meine Schuld«, antwortete Cleo strahlend. »Ich war in Gedanken ganz woanders. Ich bin Cleo, die neue Privatassistentin Ihrer Mutter.«
    »Zeb Pashley-Royle.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Freut mich sehr, Sie kennenzulernen. Ich habe schon viel von Ihnen gehört. Mutter hält Sie für ein Geschenk des Himmels. Sie haben offenbar das ganze Drumherum für das Erntefest dieses Jahr wunderbar organisiert. Mutter vergisst sonst immer irgendetwas ganz Wesentliches.«
    Händeschüttelnd verstand Cleo nun, warum Elvi so hingerissen war. Mit seinen tief hängenden engen Jeans – so tief, dass seine Hüftknochen herausschauten –, seinem zerknitterten Kaschmirpullover, seinen seidigen Igelhaaren, seinen guten Manieren und seinem unwiderstehlichen Charme war Zeb der Traum jedes Teenagermädchens.
    Sie überlegte, ob sie erwähnen sollte, dass sie Elvi kannte, beschloss dann aber, es lieber nicht zu tun. Nur für den Fall, dass diese aufkeimende Liebesaffäre sich schon wieder erledigt hätte.
    »Kommen Sie auch heute Abend?«, erkundigte sich Zeb höflich, während seine langen Finger über den Knöpfen seines Handys schwebten und eindeutig darauf brannten, seine SMS-Kommunikation fortzusetzen.
    Cleo nickte, in der aufrichtigen Hoffnung, es möge Elvi sein, der er schrieb. »Ja. So gegen acht.«
    »Ich freue mich darauf.« Zeb lächelte wieder. »Und es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen.«
    Nun, dachte Cleo, als sie getrennter Wege gingen, in einer Privatschule lernte man eindeutig formvollendet gute Manieren. Ein siebzehnjähriger Junge, der weder rülpste noch rotzte? Aber hallo, das war ja mal ganz was Neues …
    »Sieben Uhr vorbei!«, rief Amy Reynolds durch den Wohnwagen. »Jungs! Werft euch in Schale!« Sie sah ins Wohnzimmer zu ihrem Mann und Elvi hinüber. »Und was ist mit euch beiden? Also Elvi ist offenbar seit Stunden schon fertig –

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