Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine
wie alle tanzten jetzt.
Außer Zeb und Elvi, bemerkte Cleo träumerisch. Die beiden weilten nach wie vor in ihrem eigenen kleinen Paradies.
Die Musik wechselte wieder. Diesmal forderte Phyllis Nelson das Publikum auf: ›Move Closer‹. Alle befolgten dies.
»Unglaublich«, hauchte Dylan. »Kaum zu fassen. Und, ja, ich will auch tanzen, mit dir – ich brenne darauf, dich in meinen Armen zu spüren – aber ich versuche, mich zu beherrschen.«
»Aber nicht doch«, flüsterte Cleo, deren Körper bereits zur Musik entschwebte. »Tu dein Bestes, und gib der Verführung nach.«
Sie schmiegte sich dicht an ihn, ihre Hände glitten auf die Schultern seines Abendanzugs, und im selben Augenblick sah sie, wie der Rote Ron Reynolds und Mimi unter dem Torbogen offenbar ihre jugendliche Liebesaffäre wieder auflodern ließen.
›Summer (The First Time)‹, wurde jetzt gespielt. Wundervoll, dachte Cleo entrückt, als Dylan und sie miteinander tanzten, und sie erstmals spürte, wie er sie in den Armen hielt und sein Körper den ihren berührte.
Einfach wundervoll.
Dylan war, wie sie ganz richtig vermutet hatte, ein hervorragender Tänzer. Sie seufzte selig und drängte sich noch näher an ihn. Die warme Dunkelheit und die herrlichen Düfte und die erotische Musik hatten all ihre Hemmungen restlos weggespült.
»Glücklich?«, flüsterte Dylan in ihr Haar.
»Glückselig.«
Er lächelte zu ihr herab. »Ich auch. Das ist wirklich Magie.«
Und dann küsste er sie.
19. Kapitel
»Und dann? Die Geschichte ist doch damit nicht zu Ende!«, beklagte sich Doll, während sie in ihrer dampfigen Küche mehrere Teller mit Lasagne füllte. »Das kann ja nicht alles gewesen sein! Was ist danach passiert?«
»Nichts.« Cleo besprenkelte den gemischten Salat mit French Dressing. »Nun, zumindest nichts, woran ich mich erinnern könnte. Genau genommen kann ich mich an überhaupt nicht viel erinnern. Und nein, ich war nicht betrunken. Auch wenn ich vielleicht ein bisschen müde und durcheinander war.«
»Das sagst du ständig. Ich kann mir das allerdings gar nicht recht vorstellen. Dein hausgemachter Wein war also genießbar?« Doll rettete köstlich duftendes Knoblauchbrot aus dem Ofen. »Ich meine, ist keinem davon schlecht geworden? Ist er für Mums Party geeignet?«
»Oh ja, eindeutig. Alle waren total begeistert. Mimi meint, sie hätte noch nie so viele Komplimente bekommen. Jeder in Lovers Knot schwört, es sei das beste Erntefest aller Zeiten gewesen – auch wenn …«
Cleo stockte. Wenn sie bei Mitzi Blessings Party und darüber hinaus Alleinlieferantin für hausgemachten Wein werden wollte, wäre es vielleicht klüger, Doll nicht allzu viel von den seltsamen Nebenwirkungen zu erzählen, die der Wein bei dem Fest letzte Woche gezeigt hatte.
»Auch wenn was?« Doll griff nach zwei kleinen Tellern. »Ich geh nur eben und bring das den Kindern – nimm du den Teller für Brett –, ach, und schaffst du auch noch den Salat und das Brot? Ich komm gleich wieder und hol den Rest. Also, erzähl weiter. Was ich wirklich gern wüsste, ist, was ist passiert, nachdem du glaubst, Dylan Maguire hätte dich geküsst?«
Cleo, die Doll in deren gemütlich unordentliches Wohnzimmer folgte, lächelte vor sich hin. Sie auch. Ein bisschen wusste sie zwar, aber nicht alles.
Und allen Besuchern des Erntefests schien es genauso zu gehen. Jeder erinnerte sich an etwas von dem, was nach der Brillanten Gala-Zwetschge geschehen war. Niemand erinnerte sich an etwas von dem, was nach dem Brombeer-Skandal gesagt oder getan worden war. Und alle hatten höchst seltsame, verschwommene, traumartige Erinnerungen an die erotisch aufgeladene Atmosphäre, die infolge der Schlehen-Verführung entstanden war.
Es war wirklich zu ärgerlich, sich an nichts Genaues erinnern zu können!
»Wie ich schon sagte, es ist nicht viel passiert.« Cleo reichte Dolls Ehemann Brett, der in den Kaminsessel gekuschelt mit den beiden Kleinkindern vergnügt die Wiederholung einer Kinderserie im Fernsehen ansah, Lasagne, Salat und Brot. »Alle haben einfach weiter gefeiert und sich bestens amüsiert – und Dylan war, tja, einfach Dylan.«
»Und was ich außerdem nicht verstehe«, sagte Doll, als Cleo und sie sich mit ihren Esstellern auf dem Sofa niedergelassen hatten und das Baby sich munter mit pürierter Lasagne füttern ließ, »ist, warum du Dylan Maguire mir gegenüber bisher noch nie erwähnt hast. Ich bin deine beste Freundin. Du solltest mir alles erzählen. Und sogar
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