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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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garantiert lebenslänglich bis in meine schlimmsten Träume verfolgen.«
    »Na gut. Also, mal sehen, was diesmal passiert.« Cleo reichte ihm den Wein. »Cheers!«
    Sie hoben die Becher.
    Die Musik wechselte von Middle of the Road mit einem Easy-Listening-Titel unvermittelt zu den Pointer Sisters mit ihrem verführerisch sinnlichen Song »Slow Hand«.
    Wieder starrte Cleo zur Stereoanlage. Wieder war niemand in der Nähe. Wie seltsam. Vielleicht hatte irgendwer eine Fernbedienung …
    »Wow«, sagte Dylan nach dem ersten Schluck. »Der ist wirklich fantastisch. Schön trocken und klar, mit reichem Körper. Ich finde, wir sollten uns diesmal etwas mehr davon gönnen. Warum sollten wir zurückstehen? Ich glaube, Mad Molly lag goldrichtig mit ihrer Schlehen-Verführung.«
    Cleo nahm auch einen Schluck. »Hmm, schmeckt wirklich himmlisch. Und – wollen wir zurücktreten und sehen, wer nun wem verführt?«
    »Muss das nicht heißen ›wen‹?«
    »Was weiß denn ich? Ich bin doch nur das Dummchen vom Dorf.«
    »Du bist wunderschön.«
    »Du auch.«
    Cleo stutzte. Ups. Sprach da der Wein aus ihr? So kam es ihr eigentlich nicht vor. Sie hatte das mit völlig klarem Kopf gesagt. Mist.
    Dylan lachte. »Ist schon okay. Wir dürfen ruhig Komplimente austauschen. Das machen Freunde so. Also, was geht vor?«
    »Nichts«, sagte Cleo leicht frustriert. »Alle wirken ganz normal. Wie enttäuschend. Ich hatte ehrlich gedacht, dies wäre ein mildes flüssiges Aphrodisiakum, das die Leute zumindest dazu brächte, einander in den Po zu kneifen und auf die Wangen zu küssen.«
    »Sieht aus, als hätten Zeb und Elvi darin gebadet«, sagte Dylan lachend und deutete mit seinem Becher über den Hof. »Allerdings brauchen die beiden wahrscheinlich gar keine zusätzliche Unterstützung.«
    Cleo sah, wie die beiden sich in den dunkler werdenden Schatten mit ineinander verwobenen Körpern eng umschlungen hielten, Zebs schwarze Igelfrisur vermischte sich mit Elvis kastanienbraunem Bob. »Offensichtlich haben sie alles andere um sich herum völlig vergessen. Ach ja – ist das nicht herrlich?«
    »Denke schon. Zeb scheint es wirklich ernst zu meinen mit ihr. All meine detaillierten Unterweisungen in Sachen Aufreißen und Fallenlassen sind bei ihm wohl auf absolut taube Ohren gestoßen.«
    »Und anscheinend hat er auch nicht die Sinnlichkeit deiner Mutter geerbt, ebenso wenig wie ihr Verlangen, Hinz und Kunz damit zu beglücken.«
    »Nein, aber ich.«
    »Ja, ich weiß.«
    Sie lachten gemeinsam. Dann stockten sie.
    Etwas höchst Seltsames ging auf dem Hofplatz vor.
    Es wurde rasend schnell dunkel, ein tiefe, warme, schwarzsamtene Dunkelheit. Die Lichterketten glommen schwächer. Die Flammen unter dem Bratenspieß loderten höher und warfen einen schmalen golden schimmernden Lichtstreifen auf das Kopfsteinpflaster.
    Aus dem Nichts wehte ein milder Wind exotische Düfte um ihre Nasen und ließ stimulierende Wolken von Sandelholz, Moschus, Ylang-Ylang und Jasmin zurück.
    Die Musik wurde auf einmal lauter. Bad Company mit ›Feel Like Making Love‹ erklang durch die ungewöhnlich warme Nachtluft.
    »Teufel noch mal. Mad Mollys Magie ist wieder am Werk!«, sagte Dylan leise. »Diesmal bewirkt der Wein eine Aura. Alles ist mit Erotik aufgeladen. Er wirkt sich mehr auf die Atmosphäre aus als auf die Trinkenden. Himmel, Cleo, was haben wir jetzt denn entfesselt?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Benommen beobachtete Cleo, wie die Leute von ihren Heuballen aufstanden und aufeinander zugingen und zu tanzen begannen. Langsame, sinnlich aufgeheizte Tänze.
    Schlehen-Verführung … ja, voll und ganz.
    Die Musik wechselte zu ›Je t’aime‹, und während Serge Gainsbourg und Jane Birkin keuchten und stöhnten, strömten immer mehr Dorfbewohner auf die Tanzfläche, wiegten einander in den Armen, die Augen genießerisch geschlossen, die Körper dicht an dicht.
    Die unpassendsten Leute hielten einander eng umschlungen, fast so, als würden sie sich im Takt der Musik lieben. Manche von ihnen waren als Paare zum Erntefest gekommen, andere waren sich so gut wie fremd. Es schien keine Rolle zu spielen.
    Die magische Schlehen-Verführung verwandelte alle.
    Leute wie Maudie und Wilf, die beide Arthritis hatten und heftig hinkten, hatten sich in Stehblues-Künstler verwandelt. Amy schwofte mit Jerome. Und Raymond und George bewegten sich mit selig verschlungenen Körpern, als wären sie eins.
    Mortimer tanzte mit Zola, und Rodders schaukelte mit Zlinki im Arm.
    So gut

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