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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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ich kenne Dylan Maguire – nur vom Hörensagen, versteht sich –, und er ist Z. A. L.!«
    »Was heißt Z. A. L.?«, erkundigte sich Brett aus dem Gewühl von Kleinkindern hervor.
    »Zum Anbeißen Lecker!«, antwortete Doll ihrem Mann lachend. »Weißt du denn gar nichts? Und – nur vom ganz persönlichen Standpunkt einer überaus glücklich verheirateten Frau aus gesehen natürlich – Dylan Maguire ist wirklich Z. A. L.«
    Cleo nickte. »Ist er. Und genau deshalb hatte ich dir bislang noch nichts von ihm erzählt. Du hättest lauter falsche voreilige Schlussfolgerungen gezogen und wärst nach Winterbrook gedüst, um ein Brautjungfernkleid auszusuchen – oh, das ist köstlich, Doll. Ich weiß immer gar nicht, wie du es schaffst, so wunderbar zu kochen, wo du dich doch um die Kinder kümmern musst und zudem noch halbtags in der Zahnarztpraxis arbeitest.«
    »Hoch entwickeltes Organisationstalent und den besten Mann-Mutter-Schwester-Hilfeplan der Welt«, sagte Doll schnell, »und lenk nicht vom Thema ab. Ich glaube, du hältst viel zu viel zurück. Du hast gesagt, du glaubst, er hätte dich vielleicht geküsst. Also ich bin verdammt überzeugt, wenn Dylan Maguire mich geküsst hätte, dann würde ich mich daran erinnern!«
    Brett grinste selbstgefällig vom Kaminsessel herüber.
    »Tja, nun«, Cleo seufzte und spießte Salat auf die Gabel, »das hätte ich auch gedacht. Aber ich erinnere mich nicht. Und wenn er es getan hat … äh … wir es getan haben, dann war es eindeutig ein Fehler. Ehrlich, ich glaube, wir haben uns von dem ganzen Erfolg mit dem Wein und der Tatsache, dass es mir gleich beim ersten Anlauf ohne größere Katastrophen gelungen ist, das gesamte Erntefest zu organisieren, einfach so hinreißen lassen, dass die Ereignisse des Abends alle ein bisschen verschwommen in den Hintergrund getreten sind.«
    Nachdem die sinnliche Atmosphäre der Schlehen-Verführung abgeflaut und wieder Normalität im Innenhof von Lovelady Hall eingekehrt war, hatten sich Dylan und Cleo noch immer in den Armen gehalten.
    Sie hatten einander verlegen angeblinzelt, ein bisschen gelacht und sich voneinander gelöst. Wie auch alle anderen bunt zusammengewürfelten Paare im Hof. So viel wusste sie noch. Mehr aber nicht.
    Und dies war das Finale gewesen – ja, wovon? Was genau hatten sie getan?
    Cleo erinnerte sich an alles vor dem Tanzen und an alles danach, aber nicht an den verführerischen Mittelteil. Davon war ihr nichts als die nebelhafte Erinnerung geblieben, dass vielleicht, aber nur vielleicht, sie und Dylan sich geküsst hätten. So richtig. So richtig atemberaubend.
    Aber ganz sicher wusste sie es nicht.
    Auch hatte sie ihn nicht gefragt. Selbst wenn sie ihn gefragt hätte, hätte Dylan sich bestimmt ebenso wenig erinnert. Dabei wünschte sie sich aber doch unbedingt, dass er sich daran erinnerte, wenn er sie geküsst hätte …
    Sie wusste, dass die Erntedank-Party nach der Schlehen-Verführung bis zum frühen Morgen weitergetobt hatte, und alle berichtet hatten, sie hätten sich wie auf Wolke sieben gefühlt, aber zugleich entspannt und hellwach und wirklich rundum glücklich, und wie eigenartig es doch war, dass sie sich wirklich kaum noch daran erinnern konnten, was sie gemacht hatten.
    Aber es gab auch einige länger anhaltende Nachwirkungen. Das wusste Cleo. Die drei Weine hatten ganz unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen, aber jeder einzelne hatte seine subtile Note hinterlassen.
    Als die letzten Nachzügler in den frühen Morgenstunden unter dem Torbogen davonzogen, plauderten sie noch immer vergnügt über undeutliche Erinnerungen daran, sich schlecht benommen, albern getanzt, gesungen, herumgezankt und geflirtet zu haben – mit den völlig falschen Leuten.
    Als nach der Party alle beim Aufräumen geholfen hatten, war Mimi Pashley-Royle ungewöhnlich schüchtern um Ron Reynolds herumgeschlichen. Die Phlopps hatten einander misstrauisch beäugt und irgendwas gemurmelt, man solle die Vergangenheit besser ruhen lassen, und als Raymond und George am nächsten Tag im Gemischtwarenladen erschienen, waren beide glatt rasiert.
    Leute, die einander bislang kaum eines Blickes gewürdigt hatten, lächelten sich auf einmal schüchtern zu, wenn sie auf der Gemeindewiese ihre Hunde spazieren führten.
    Aufgrund gemeinsamer, aber nur undeutlicher Erinnerungen ans Erntefest waren neue Freundschaften entstanden. Jedem war vage bewusst, dass etwas anders geworden war und dass in Lovelady Hall irgendetwas vorgefallen

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