Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine
Geschäftspartner!«
»Meine Mum ist keine Hexe!«
»Oh doch, ist sie«, tönte Brett.
»Schön, und während du dir den Kopf darüber zerbrichst, wie du deine Weinherstellung mit dem Geplänkel mit dem Z. A. L. Dylan und deiner Anstellung als Top-Privatassistentin seiner Mutter unter einen Hut bringst, wäre da nur noch eines zu bedenken. Ach, aber vorher: Wer will Pudding?«
»Ich, ich, iiich!«, schrien die Kinder einstimmig.
»Ja bitte«, sagte Cleo und dachte sich, dass weitere tausend Kalorien den Kohl nun auch nicht mehr fett machten. »Aber was muss ich denn noch bedenken? Doch wohl hoffentlich nicht die Relativitätstheorie oder eine knifflige Gleichung oder Quantenphysik?«
»Nö.« Doll stand auf und ließ das Baby auf Cleos Schoß plumpsen, wo es munter an dem bereits vor Ort befindlichen Kleinkind herumschnüffelte. »Etwas weitaus Vertrackteres. Dein Kostüm für die Party.«
»Kostüm?«
»Verkleidung. Wie auch immer. Es ist eine Sechzigerparty zum Sechzigsten, erinnerst du dich? Alle kommen in entsprechender Aufmachung. Brett und ich machen es uns leicht und gehen als Hippies.« Doll kicherte. »Da unsere Lulu sowieso ein echter Hippie ist, wird sie ganz sicher in ihren normalen Zigeunerklamotten kommen, aber das Thema lässt ja reichlich Spielraum. Eine passende Verkleidung ist Pflicht, also mach dir in den nächsten Wochen ein paar Gedanken darüber. Okay, Kinder, hört auf zu jammern – der Pudding kommt gleich!«
20. Kapitel
»Eine Kostümparty?«, fragte Dylan, als Cleo und er zwei Tage später im Wohnwagen gerade über Mad Mollys zerfledderter Rezeptesammlung brüteten. »Was denn? Wie ein Maskenball?«
»Ach Quatsch, ganz und gar nicht wie ein Maskenball«, antwortete Cleo grinsend. »Und das weißt du genau. Aber egal, Doll, äh, wollte wissen, ob du vielleicht, ähm, mich gern begleiten würdest? Es ist in zwei Wochen. Ich habe ihr gesagt, du hättest viel zu tun, aber …«
»Aber gern komme ich mit!«, erwiderte Dylan strahlend. »Was könnte es Schöneres geben, als Stunden um Stunden mit dir in Hotpants zu verbringen.«
»Wer trägt denn die Hotpants? Ich oder du? Außerdem waren Hotpants in den Siebzigern.«
»Mist. Tja nun, dann muss es eben ein Minirock sein. Und was ziehst du an?«
Cleo lachte. Und war geradezu unsinnig beglückt, dass Dylan mit ihr zu Mitzi Blessings Party gehen wollte. Das würde die Gerüchteküche von Hazy Hassocks zum Brodeln bringen. Nicht, dass da viel zu gehörte …
»Du kommst also? Spitze. Auch wenn eine Party im Gemeindesaal von Hazy Hassocks für dich wohl ein leichter Kulturschock werden dürfte.«
»Ich war schon auf Gemeindesaal-Partys.«
»Oh, ich meinte nicht das soziale Umfeld«, erwiderte Cleo lachend. »Sondern das nackte Überleben. Wie auch immer, wir müssen das quälende Problem des passenden Partykostüms auf später vertagen, denn wir haben ein weitaus dringenderes Problem. Welche Weine wollen wir machen, um Mitzi von den Socken zu hauen?«
»Ich nehme doch an, das ist metaphorisch gemeint.« Dylan blätterte in dem Stapel vergilbter, brüchiger Seiten. »Aber ich würde sagen, die drei, die wir beim Erntefest hatten, eindeutig nicht. Wir können uns denken, was die bewirken. Und da du ja wirklich gern Geschäftspartnerin bei Mitzi Blessings Kräuterküchen-Catering werden möchtest, schlage ich vor, wir versuchen lieber etwas nicht ganz so Brandgefährliches.«
»Dann kämen Holzapfel-Herzensbrecher und Himmlischer Holunder also nicht infrage?« Cleo sah ihn fragend an. »Denn die klingen so, als könnten sie in Richtung Liebestränke gehen. Ich habe aber auch noch andere Früchte – ich habe Birnen gepflückt und einige wirklich schöne Äpfel von diesen struppigen Bäumen, die wild am Rand des Wäldchens wachsen, und – ach ja – ich habe große Mengen Pflaumen.«
»Okay … ja, das klingt gut. Aus Birnen, Äpfeln und Pflaumen sollten sich drei kräftige fruchtige Landweine machen lassen, die wir aber in großen Mengen ansetzen müssen, wenn es stimmt, was du von Partys in Hazy Hassocks erzählst. Das heißt, wir müssen tonnenweise Wasser von Lovers Cascade holen. Wie leer ist dein Eisschrank?«
»Der hier drin ist randvoll mit Früchten. Die Kühltruhe im Schuppen ist leer. Das heißt außerdem, dass wir mindestens drei Ausflüge nach Lovers Cascade unternehmen müssen, wenn wir genug Wein machen wollen.« Mit Schaudern lauschte Cleo dem draußen heulenden Wind und dem prasselnden Regen. Der Altweibersommer
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