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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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Meine Einschulung war an einem Montag gewesen und ich hatte anstatt einer lilafarbenen Schultüte eine grüne bekommen. Ich hatte mir mit elf mein Bein an einem Montag im Sportunterricht gebrochen. Selbst der Unfall meiner Mutter war an einem Montag gewesen. Vielleicht war das eine gute Gelegenheit, meinen Montagen ein besseres Image zu verpassen, dachte ich und war mir nicht bewusst, dass ich bei dem Gedanken lächelte.
„Was hast du?“ Fragend sah Calum mich an.
Ich schüttelte den Kopf. „Ein Geheimnis.“
„Verrätst du es mir?“
Wieder schüttelte ich den Kopf.
Selbstsicher schaute er mir in die Augen.
„Irgendwann schon.“
„Vergiss es“, erwiderte ich selbstsicher.
„Wäre es in Ordnung, wenn wir uns woanders treffen würden? Der Raum ist ziemlich klein und …“. Er sah mich mit seinen blauen Augen an und ich war sicher, auch er spürte die Spannung, die den Raum beherrschte.
„Ich kenne einen schönen Platz. Dort können wir, wenn es warm genug ist, ungestört üben“, erklärte er weiter.
Ich nickte. Er packte seine Sachen ein und schaute mich auffordernd an. Ich rappelte mich hoch und brachte ihn zur Tür. Ich lehnte im Türrahmen und sah ihm nach, wie er den Weg zum Pfarrhaus einschlug. Nach ein paar Metern drehte er sich um und winkte mir zu. Mit einem Lächeln winkte ich zurück.
Aufgekratzt rannte ich in Amelies Zimmer, um ihr zu berichten, was geschehen war.
„Wer hätte das gedacht?“ Sie schüttelte ihre Mähne. „Sollte ich mich so getäuscht haben? Offensichtlich findet er dich interessanter als Valerie. Klug von ihm.“
Ich umarmte sie stürmisch.
„Ich werde mit ihm allein sein. Stell dir das vor.“
„Pass bloß auf dich auf“, ermahnte Amelie mich. „Sein  Sinneswandel ist komisch. Ich will nicht, dass er dir wehtut.“
Ich ignorierte ihre Einwände.
Das Wochenende zog sich unbarmherzig in die Länge. Sonntagabend war ich so erschöpft, dass ich am Esstisch einschlief.
„Hey, was ist los mit dir, Emma?“ Peter stupste mich an.
„Ich bin fix und fertig. Entschuldigt bitte, ich geh ins Bett.“
„Du wirst hoffentlich nicht krank werden?“, fragte Bree  besorgt.
„Nein, nein, alles in Ordnung. Ich bin nur müde.“
Ich schleppte mich in mein Zimmer und ohne die allabendliche Waschprozedur schlief ich ein.
Der Unterricht am Montag verging im Schneckentempo und ich wurde immer hibbeliger. Als Amelie und ich zurückfuhren, kreisten meine Gedanken nur um Calum und unser Treffen. Was, wenn er nicht kam? Heute in der Schule hatten wir uns in der Cafeteria gesehen. Er hatte mir zugelächelt, aber wir hatten nicht miteinander gesprochen. Wohin würde er mit mir gehen? Was sollte ich anziehen?
Ich ließ mir heißes Wasser in die Badewanne laufen und glitt hinein. Ich blieb so lange unter Wasser, wie ich die Luft anhalten konnte, wusch mir ausgiebig die Haare und rieb mir  eine Spülung von Amelie hinein. Nach dem Bad fühlte ich mich  besser. Aber ich wusste, dass das nicht lange anhalten würde. Ich zog eine Jeans und ein lilafarbenes Shirt an und setzte mich auf mein Bett. Noch eine Stunde. Ich sprang auf und lief in die Küche. Ich brauchte einen Tee, Kaffee würde mich noch nervöser machen. Amelie kam herein und nahm mir den Wasserkocher aus der Hand.
„Setz dich“, befahl sie und ich gehorchte ohne Widerspruch. „Du zerschlägst noch Moms gute Tassen, nervös wie du bist. Ich mache dir einen Tee und du atmest ruhig ein und aus. Das kann ich mir nicht mit ansehen. Schon im Auto vorhin warst du ganz durcheinander. Das kann unmöglich dein erstes Date sein.“ Sie schüttelte tantenhaft den Kopf.
Gegen meinen Willen musste ich lachen und entspannte mich.
„Das ist kein Date“, antwortete ich.
Ich trank den Tee, den Amelie mir hinstellte. Während ich die Tasse ausspülte, sah ich aus dem Fenster. Mein Herz machte einen kleinen Sprung, als ich Calum den Weg zum Haus kommen sah. Es war noch eine halbe Stunde Zeit bis um drei.
„Oh, oh“, meinte Amelie neben mir, „da kann es noch jemand nicht abwarten.“ Sie grinste schelmisch. „Viel Spaß euch beiden.“ Damit verzog sie sich ins Wohnzimmer und ließ mich mit klopfendem Herzen zurück.
Nachdem es geklingelt hatte, wartete ich ein paar Sekunden, um mich zu sammeln, lief zur Tür und öffnete ihm.
„Hi, ich hätte jetzt schon Zeit, wenn es dir nichts ausmacht …“ Hörte ich da Unsicherheit in seiner Stimme?
„Kein Problem. Ich bin fertig. Ich hole nur meine Gitarre.“
„Wo gehen wir hin?“, fragte ich

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