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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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Wochenende lag vor mir. Mein einziger Gedanke drehte sich darum, ob Calum Montag wiederkommen würde. Ich hatte weder Lust auf die massenhaften Hausaufgaben, die wir aufhatten, noch auf die Wanderung, die Ethan vorschlug.
Amelie murrte.
„Dad, du weißt, heute Abend gehen wir alle in den Pub. Da spielt endlich eine gute Band. Ich will nicht den ganzen Tag über Hügel kraxeln, und zum Tanzen heute Abend zu müde sein. Können wir die Wanderung nicht verschieben? Bitte.“
„Okay. Das hatte ich vergessen. Geht ihr gemeinsam in den Pub?“
Tanzen? Ich glaubte, mich verhört zu haben. Davon hatte Amelie mir nichts erzählt.
„Klar“, sagte sie. „Aidan holt uns um neunzehn Uhr ab.“
„Aidan?“ Ethan zog seine Augenbrauen hoch, verkniff sich aber einen Kommentar zur Begleitung seiner Tochter.
Unschuldig sah Amelie mich an und ich schoss mit meinen Augen Blitze über den Tisch.
Als wir in unsere Zimmer gingen, fuhr ich sie an: „Was soll das - Tanzen? Das kannst du vergessen. Da gehe ich lieber wandern. Ich komm nicht mit. Du wirst den ganzen Abend mit Aidan in einer Ecke sitzen und ich langweile mich zu Tode.“
„Ach, komm“, erwiderte sie in bittendem Tonfall. „Dad lässt mich nicht allein mit Aidan gehen, aber wir drei zusammen … Es wird toll, da sind eine Menge Leute.“
„Du hättest mich vorher fragen können“, murrte ich und verschwand in mein Zimmer, während Amelie in ihres lief. Immer wieder ließ ich mich von ihr einwickeln, es war zum Verrücktwerden.
Es dämmerte, als wir abends zu Fuß zum Pub gingen. Aidan hatte seinen Arm, sobald wir außer Sichtweite des Hauses waren, um Amelie gelegt und nun kicherten die beiden herum. Ich verdrehte die Augen.
Weshalb hatte ich mich überreden lassen? Ich überlegte, ob ich mich noch loseisen konnte, und entschloss mich dagegen. Ich wollte Amelie nicht den Abend verderben und konnte selbst eine Abwechslung vertragen.
Der Pub war voll und die Tanzfläche nicht sonderlich groß. Aidan entdeckte ein paar bekannte Gesichter an einem Tisch am Ende des Raumes. Sie winkten uns zu sich und rutschten zusammen, damit wir mit an den Tisch passten. Die meisten kannte ich aus der Schule. Vielleicht würde es doch nett werden.
„Was willst du trinken?“, fragte Aidan, als die Kellnerin zu uns an den Tisch kam.
„Eine Cola, bitte.“
„Kein Bier?“ Fragend sah er mich an.
„Nein, lieber nicht.“ Ich schüttelte den Kopf, registrierte aber, dass Amelie sich ein Bier bestellte. Das würde Ethan nicht gefallen.
Die Musik war gut, und als Marc, der neben mir saß, mich bat mit ihm zu tanzen, hoffte ich, dass der Abend nicht so öde werden würde wie befürchtet. Seit sein Interesse an mir nachgelassen hatte, fand ich ihn sogar nett. Marc war nicht gerade der perfekte Tanzpartner, aber er gab sich Mühe, mir nicht auf die Füße zu treten. Ich war erleichtert, als Tim ihn beim nächsten Lied ablöste. Mit ihm machte es Spaß zu tanzen. Ich kam kaum dazu, mich hinzusetzen und zu trinken, immer wieder zog mich jemand auf die Tanzfläche.
Irgendwann eiste ich mich los, ging zum Tresen und trank eine Cola, unschlüssig, was ich tun sollte. Amelie sah nicht danach aus, als ob sie schon nach Hause wollte. Ich war jedoch mittlerweile müde. Es musste Mitternacht sein.
„Ich frage mich, ob du auch mit mir tanzen würdest?“, flüsterte Calums Stimme ganz nah hinter mir. Mein Atem ging schneller. „Allerdings muss ich dich warnen, es wäre nicht  klug von dir.“
„Es wäre vermutlich sogar unklug, aber ich könnte es darauf ankommen lassen“, antwortete ich, ohne mich umzudrehen. Das Kribbeln in meinem Nacken verstärkte sich. Ich glaubte seinen Atem zu spüren.
„Sehr, sehr unklug.“ Ich konnte das Lächeln auf seinen Lippen förmlich sehen.
Jetzt drehte ich mich zu ihm um. Sein Blick war undurchdringlich, und ich wusste plötzlich, dass er mit seiner Warnung recht hatte.
Er zog mich in seine Arme und mein Puls beschleunigte sich.
„Lass uns tanzen.“ Ohne eine weitere Erwiderung abzuwarten, zog er mich auf die Tanzfläche. Die war viel zu voll. Er konnte mich nicht loslassen, selbst wenn er gewollt hätte. Also tanzten wir jeden Tanz, der kam, eng aneinandergeschmiegt. Ich spürte seine Hände auf meinem Rücken, seine Lippen in meinem Haar, und alle Anspannung, die ich in den letzten Wochen in seiner Nähe empfunden hatte, fiel von mir ab. Es war ganz natürlich, mit ihm zusammen zu sein. Ich wünschte, es würde nicht enden.
Leider war die Band anderer

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