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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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mochte wie ich ihn?
Das wechselhafte Wetter auf der Insel machte wohl auch die Menschen wankelmütig.
„Calum“, begann ich, als wir nach Hause liefen. „Was ist los mit dir? Weshalb bist du so … so distanziert?“ Ich stockte und merkte, dass mir die Stimme vor Aufregung versagte.
„Ich hatte dir gesagt, dass es unklug wäre“, erinnerte er mich mit rauer Stimme. Er wusste, worauf ich hinauswollte. Dann beschleunigte er seine Schritte, so dass ich Mühe hatte, mit ihm mitzuhalten.
„Ich nahm an, das bezog sich aufs Tanzen“, erwiderte ich trotzig.
„Dachtest du, ich hatte Angst, dir auf die Füße zu treten?“ Seine Stimme klang belustigt. Ich hörte trotzdem die Anspannung darin.
Ehrlich gesagt, hatte ich in dem Moment nicht gedacht, sondern war unter seinem Blick dahingeschmolzen. Aber das konnte ich schlecht zugeben.
„Es ist besser so, glaub mir. Ich bin gern mit dir zusammen, unsere gemeinsame Zeit bedeutet mir viel.“ Calum war stehen geblieben und sah mich an. Sanft streichelte er mit seinen feingliedrigen Fingern meine Wange. Meine Haut pulsierte unter dieser lang vermissten Berührung.
„Mehr geht leider nicht, verzeih mir. Ich weiß, dass ich dir Hoffnungen gemacht habe. Das war nicht richtig von mir. Es tut mir leid. Aber es ist besser so für dich.“
„Du willst mich nicht“, sagte ich leise mehr zu mir selbst und sah auf meine Schuhspitzen. Er schob zärtlich eine Haarsträhne hinter mein Ohr und schüttelte abwehrend seinen Kopf.
„Das ist nicht wahr und ich bin sicher, dass du das weißt.“
Jetzt war ich verwirrter als vorher, denn eins war klar: Er wollte nicht mit mir zusammen sein. Jedenfalls nicht so wie ich mit ihm. Verzweifelt versuchte ich meine Tränen zu unterdrücken. Weshalb machte er alles so kompliziert? Er lief mir wieder mit langen Schritten voraus. Jetzt waren es nur noch wenige hundert Meter bis zum Haus. Plötzlich drehte er sich um und zog mich in seine Arme.
„Ich würde es auch wollen, mehr als alles andere, glaub mir.“
Ich drückte mein Gesicht gegen seine Brust und schlang meine Arme um seine Taille, atmete seinen Duft nach Sonne, Salz und Sand ein und wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen. Eng umschlungen standen wir da, während seine Hand meinen Rücken streichelte. Mein Herz raste. So wie er mich festhielt, spürte ich, dass er meine Nähe genauso wollte wie ich seine. Ich wandte ihm mein Gesicht zu und blickte in seine unergründlich strahlend blauen Augen. Seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von meinen entfernt.
„Lass sie auf der Stelle los“, hörte ich plötzlich Ethan schreien. „Verschwinde und lass dich hier nie wieder blicken. Halte dich von meiner Familie fern. Ich werde nicht erlauben, dass deinesgleichen noch mal so viel Unglück anrichtet.“
Ethan musste auf uns gewartet haben, er schäumte vor Wut. So hatte ich ihn noch nie erlebt.
Er rannte uns entgegen und schleuderte Calum seine Worte hasserfüllt ins Gesicht. Ich war erschrocken und verstand rein gar nichts. Der Zauber verflog auf der Stelle.
Ethan zog mich weg, weg von Calum, der bei diesen Worten blass geworden war.
„Verschwinde“, rief Ethan nochmals und schob mich in Richtung Haus. Ich schaute Calum verwirrt an. Sein flehender Blick wollte mir etwas sagen. Doch dann drehte er sich um und ging fort.
Ethan zog mich mit sich.
Ich schüttelte ihn ab und schrie ihn an: „Was sollte das? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Dazu hast du kein Recht. Er hat nichts getan. Amelie darf sich auch mit Aidan treffen.“
Es war, als wäre die Wut in Ethan sofort erloschen, nachdem wir das Haus betreten hatten.
„Es ist besser so, glaub mir. Ich kann es dir nicht erklären. Du musst mir vertrauen. Er ist nicht gut für dich“, unterbrach er mich.
Dann drehte er sich um und ging zu Bree, die wie erstarrt in der Küchentür stand. Peter, Amelie und die Zwillinge waren aus ihren Zimmern gekommen und sahen ihren Vater fassungslos an. Offensichtlich hatten auch sie ihn so noch nie erlebt.
„Ethan“, Bree redete beschwichtigend auf ihn ein, „was ist los, was ist passiert? Emma, hat er dir etwas getan, sag schon?“
Ich zuckte nur hilflos mit den Schultern. Er würde mir nie etwas antun, dachte ich. Ethan hatte alles kaputt gemacht. Ich verstand das Ganze genauso wenig wie die anderen.
„Ethan, du musst uns eine Erklärung geben“, sagte Bree jetzt lauter. „So geht das nicht, Emma sollte wissen, weshalb du ihr die Freundschaft mit Calum verbietest. Er ist ein netter

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