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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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Junge. Er macht sie glücklich und das ist es doch, was du wolltest. Dass sie glücklich ist.“ Sie schüttelte ihn am Arm.
Geistesabwesend sah er sie an. Es war zum Fürchten. Sein Gesicht war ganz grau.
„Ich kann es nicht erklären. Ich will, dass ihr euch von ihm fernhaltet. Alle.“
Er drehte sich um und ging ins Schlafzimmer.
„Was war los?“, fragte Amelie mich und alle warteten auf eine Antwort. Ich hatte keine. Ich zuckte mit den Schultern, lief in mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Es war so ungerecht. Ich würde das Zimmer erst wieder verlassen, wenn Ethan sich entschuldigte, nahm ich mir vor. Ich wurde immer zorniger. Er konnte mir Calum nicht wegnehmen. Ich brauchte ihn.
Bree kam ins Zimmer und setzte sich auf den Rand meines Bettes. Ich drehte mich zur Wand. Doch sie ließ sich nicht vertreiben.
„Ich weiß, dass es für dich nicht leicht war, dich hier einzuleben“, sagte sie und ich hörte die Unsicherheit in ihrer Stimme. Nervös knetete sie ihre Hände. „Aber glaub mir, Ethan will nur das Beste für dich. Er spricht nicht darüber, aber er hat deine Mutter immer vermisst. Sie standen sich als Kinder sehr nah. Ich weiß nicht, warum sie fortgegangen ist. Ich hatte mich so gefreut, als Brenda mit dir schwanger war. Amelie und du, ihr solltet beide zusammen hier aufwachsen. Wir studierten noch in Edinburgh und kamen nur in den Semesterferien hierher. An Weihnachten vor deiner Geburt haben wir deine Mutter das letzte Mal gesehen. Irgendetwas Schlimmes ist damals vorgefallen.“
Ich drehte mich um und sah Bree an. Es war, als würde sie in weite Ferne schauen.
„Ich habe lange nicht mehr daran gedacht.“ Verwundert schüttelte sie den Kopf. „Aber eins weiß ich, Ethan würde nie etwas tun, das dir wehtut, ohne dafür einen guten Grund zu haben.“
Als ich nichts sagte, verließ sie mein Zimmer.
„Emma, schläfst du?“, hörte ich Brees leise Stimme mitten in der Nacht vor meiner Tür. Ich rappelte mich hoch.
Sie zog mich in die Küche. „Ethan will mit dir reden“, erklärte sie.
Er saß am Tisch und drehte eine Teetasse in den Händen.
„Emma“, sagte er zögernd. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen, ich habe in deinen Augen sicherlich völlig überreagiert. Ich war so aufgelöst, nachdem Dr. Erickson mir alles erzählt hatte. Ich hätte nie erlaubt, dass ihr zwei eure Zeit allein miteinander verbringt, wenn ich von vornherein gewusst hätte … Ich hätte das verhindern müssen …“ Er sah auf und blickte in mein Gesicht.
„Du sprichst in Rätseln“, sagte ich abweisend.
„Ich weiß … es ist furchtbar schwer für mich. Es ist so wenig glaubhaft, ich befürchte, du kannst es nicht verstehen. Ich verstehe es selbst nicht.“ Er seufzte. „Setz dich her zu mir. Ich muss dir von deiner Mutter erzählen.“
Zögernd setzte ich mich an den Tisch.
„Du weißt, dass deine Mutter und ich hier in diesem Haus aufgewachsen sind. Wir waren sehr glücklich hier.“ Sein Blick glitt in seine Vergangenheit und er lächelte versonnen. „Brenda war das schönste Mädchen der Stadt. Sie hätte jeden haben können. Und dann kam dieser Junge zu den Ericksons. Er hatte einen ganz seltsamen Namen, Ares. Er war ungewöhnlich gut aussehend. Sie verliebte sich in ihn. Wir sahen uns zu dieser Zeit nur selten, da ich mit Bree und Peter in Edinburgh lebte, aber … jedes Mal, wenn ich sie sah, strahlte sie und wurde von Tag zu Tag schöner.“ Seine Stimme erstarb. „Und dann war er fort. Einfach so, ohne ein Wort des Abschieds. Daran ist sie zerbrochen. Doch dich wollte sie unbedingt. Ihn sahen wir nie wieder und Brenda war nie mehr dieselbe. Nach deiner Geburt ging sie in die Staaten und kam nicht mehr zurück. Unsere Eltern waren todunglücklich, aber irgendwie verstanden sie sie. Besser als ich wohl.“
Schweigend lauschte ich seinen Worten.
„Es gab nie wieder jemanden, der ihr wirklich etwas bedeutete“, sagte ich leise.
„Ja … das sieht ihr ähnlich. Sie hat ihn einfach zu stark geliebt.“
„Was hat das mit Calum zu tun? Ich verstehe dich immer noch nicht“, fragte ich ihn.
Erst schwieg er, dann sah ich ihm förmlich an, wie er eine Entscheidung traf.
„Emma, er wird dich unglücklich machen. Es ist mir bitterernst. Mehr kann ich dir nicht sagen. Halt dich von ihm fern oder ich schicke dich zurück in die Staaten. Ich erwarte von dir, dass du mir gehorchst.“
Ethan wirkte sehr entschlossen.
Ich saß da und konnte mich nicht rühren.
„Dort wärst du wenigstens vor ihm

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