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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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sicher.“
Mit diesen Worten ging er hinaus und ließ Bree und mich verunsicherter zurück als zuvor.
Was sollte ich davon halten? Völlig durcheinander ging ich in mein Zimmer und legte mich ins Bett. An Schlaf war nicht zu denken. Aber je länger ich über alles nachdachte, umso verwirrter wurde ich. Meine Mutter und ihre verlorene Liebe. Calum, der nicht mit mir zusammen sein wollte oder konnte. Ethan, der mir verbot, mich weiter mit Calum zu treffen.
Morgen würde ich Calum zur Rede stellen. Ich musste Antworten bekommen.

Ethan war aus dem Haus, als ich am nächsten Morgen in die Küche kam. Stumm aß ich meine Cornflakes und ging mit Amelie zum Wagen.
„Was hat dir Dad heute Nacht erzählt?“, fragte sie, kaum dass wir saßen. Wahrheitsgemäß gab ich unser Gespräch wieder. Doch auch Amelie erkannte so recht keinen Zusammenhang.
Kaum waren wir auf dem Schulgelände angekommen, suchte ich nach Calum, konnte ihn aber nicht entdecken. Sollte er heute nicht kommen, würde ich zum Pfarrhaus gehen.  
Es verwunderte mich nicht wirklich, dass er nicht kam.
„Amelie, ich muss zu Calum. Kannst du dir etwas einfallen lassen, wo ich bin?“, fragte ich nach der Schule, als wir gemeinsam zum Auto gingen. Sie schaute mich aufmunternd an. Ich wollte nicht, dass sie ihren Vater anlügen musste, aber ich hatte keine Wahl.
„Klar doch“, erwiderte sie ohne die Spur eines schlechten Gewissens und fuhr los.
Ich lief zum Pfarrhaus, zog meine dünne Jacke enger um mich und klopfte. Dann trat ich einen Schritt zurück. Es dauerte eine Weile und ich überlegte schon zu gehen, da hörte ich Schritte. Mein Herz fing an zu pochen und rutschte mir in die Hose. Am liebsten wäre ich genau jetzt weggelaufen. In diesem Moment öffnete sich die Tür und Sophie stand vor mir.
„Emma“, rief sie aus. „Komm rein.“ Sie zog mich ins Haus und blickte mich ernst an. „Du möchtest zu Calum?“
Ich nickte.
„Versteh mich nicht falsch, Emma. Aber ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“
Was war jetzt mit ihr los? Hatte sich die ganze Welt gegen mich verschworen?
„Ich muss mit ihm reden, Sophie. Ich möchte nur verstehen, was los ist. Oder kannst du es mir erklären? Ethan war gestern plötzlich völlig außer sich. Er sagte, er habe mit Dr. Erickson gesprochen, und dann hat er mir verboten, Calum zu treffen.“
„Ach, Kind. Es ist alles so kompliziert. Gut. Ich erlaube dir, dass du noch einmal mit ihm sprichst. Nur ein einziges Mal, hörst du?“
Ich nickte.
„Calum ist in seinem Zimmer. Es ging ihm nicht gut heute früh. Geh einfach die Treppe hoch, das zweite Zimmer links. Du kannst es nicht verfehlen.“
Langsam folgte ich ihrer Wegbeschreibung. Vor seinem Zimmer blieb ich stehen, meine Beine zitterten, mein Mut verließ mich. Ich hörte leise Musik, er spielte Gitarre. Es war das Lied, das wir gestern gemeinsam geübt hatten. Ich lehnte  meine Stirn gegen die Zimmertür, lauschte und versuchte mein klopfendes Herz zu beruhigen. Dann klopfte ich an. Das Lied brach ab.
Sekunden vergingen.
„Komm rein“, rief er und ich hatte das Gefühl, dass er wusste, dass ich es war, die draußen stand. Ich öffnete die Tür und blieb stehen. Er saß auf seinem Bett mit der Gitarre im Schoß.
„Ich wollte dich nicht stören, entschuldige bitte“, stammelte ich. Wie immer wenn ich aufgeregt war, zappelten meine Hände und ich wusste nicht, wohin mit ihnen, also steckte ich sie in die Hosentaschen.
„Komm rein und setz dich.“
Er stand auf und stellte seine Gitarre in die Ecke. Es war ein großer Raum. In der Mitte unter der Dachschräge stand ein breites Bett, von einem blau-beigefarbenen Quilt bedeckt. Es gab mehrere Bücherregale, in denen Unmengen von Büchern und CDs standen. An der Wand neben seinem Bett hing mein Bild. Calum nahm, so weit entfernt wie möglich von mir, auf dem einzigen Stuhl am Schreibtisch Platz. Nichts war mehr zu spüren von der Vertrautheit des gestrigen Nachmittags. Ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte, und er machte es mir nicht leichter. Ich ging zu einem der Fenster und drehte ihm den Rücken zu. Es war einfacher, mit ihm zu reden, wenn er mich nicht mit seinen blauen Augen hypnotisierte. Ich musste mich einen Moment sammeln, dann holte ich tief Luft und wollte anfangen, als er unwirsch sagte: „Was ist, Emma, das war doch deutlich gestern von Ethan. Du hättest nicht herkommen sollen. Es ist besser für dich, wenn du dich von mir fernhältst.“
„Weshalb sagst du so etwas?“, erwiderte

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