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MondSilberLicht

MondSilberLicht

Titel: MondSilberLicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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reicht, dass du der Direktor bist, da muss ich den Schulausflug nicht mit dir in einem Zelt verbringen.“
Bree und wir Mädchen verkniffen uns das Lachen und Ethan hatte ihm, zwar empört, nachgegeben.

Am Samstag wachte ich früher auf als sonst. Ich hatte reichlich Zeit, draußen begann es gerade zu dämmern. Es versprach, ein schöner Tag zu werden. Ich kuschelte mich tiefer in meine Decken und schloss die Augen. Sofort hatte ich meine Lieblingsvision. Calum und ich standen vor dem Haus. Er hielt mich im Arm und küsste mich sanft auf die Lippen. In meinen Tagträumen konnte ich mir einbilden, dass das die Wirklichkeit war. Als die Sonne ihre warmen Strahlen ins Zimmer schickte, stand ich auf und ging ins Bad. Amelie putzte sich die Zähne und hüpfte zum Takt der Musik, die aus dem Radio drang.
„Hey, du Langschläferin, beeil dich“, rief sie mit dem Mund voller Zahnpasta. Das musste gerade sie sagen.
„Ich bin sowieso schneller fertig als du“, entgegnete ich und ging unter die Dusche. Darauf würde ich die nächsten zwei Tage bestimmt verzichten müssen. Ich wusch mir gründlich die Haare. Trotzdem war ich, wie prophezeit, schneller als Amelie in der Küche zum Frühstück.
Ethan wurde immer unruhiger und rief mehrmals nach ihr, bis sie endlich, bepackt mit einem riesigen Rucksack, die Treppe herunter stolperte. Entgeistert starrte Ethan sie an.
„Amelie, wo willst du mit dem Monster hin? Wir fahren zwei Tage zelten, falls ich das richtig in Erinnerung habe.“
„Dad, ich konnte mich nicht entscheiden und außerdem weiß ich nicht, wie das Wetter wird.“
Sie hatte keine Chance. Ethan schickte sie nach oben mit der klaren Anweisung, mindestens die Hälfte der Sachen auszupacken.
„Wir fahren in fünf Minuten los“, sagte er streng. „Wenn du nicht pünktlich unten bist, fahren wir ohne dich, dann bleibst du bei Mom und den Zwillingen.“
Beleidigt kam sie nach fünf Minuten mit einem bedeutend kleineren Gepäckstück zum Auto. Peter und ich grinsten uns an, Amelie konnte nie lange sauer sein. Und richtig, wir saßen noch nicht im Bus, da hatte sie ihre gute Laune   wiedergefunden.
Erleichterung erfüllte mich, als ich sah, dass Calum in den zweiten Bus stieg. Er würde mitfahren, damit war meine größte Sorge für dieses Wochenende beseitigt. Alles andere war mir erst mal egal. Na, fast alles andere. Valerie hatte sich an ihn gehängt, kaum dass er auf dem Schulhof angekommen war.
Die Fahrt dauerte über drei Stunden. Tim hatte es geschafft, sich neben mich zu setzen. Die ganze Woche war er um mich herumscharwenzelt. Langsam wurde seine permanente Anwesenheit unangenehm. Ich sollte ihm seine Grenzen aufzeigen, wusste nur nicht, wie.
Wir vertrieben uns die Zeit mit Geschichten über die Ferien und ich versuchte, Tim zu ignorieren.
Loch Ness zeigte sich uns beim Aussteigen von seiner besten Seite. Klar und blau schimmerte der See im Sonnenlicht. Es entwickelte sich eine hektische Betriebsamkeit. Ich kam kaum dazu, mich in Ruhe umzusehen und die Landschaft angemessen zu würdigen, da wuchtete Amelie mir unsere Schlafsäcke und Luftmatratzen auf den Arm.
„Komm schon, Zelt aufbauen“, rief sie mir zu und lief davon.
Selbstverständlich stand unser Zelt direkt neben dem von Aidan. Kurze Zeit später erschien Calum und die beiden begannen ihr Zelt aufzubauen.
„Amelie“, zischte ich, „du wirst es nicht wagen, heute Nacht zu Aidan ins Zelt zu schleichen.“
Unschuldig blickte sie mich an.
„Emma, was du immer gleich denkst. Obwohl, jetzt hast du mich tatsächlich auf eine Idee gebracht.“ Lachend schüttelte sie den Kopf und widmete sich den Zeltstangen, während ich unsere Luftmatratzen aufblies.
„Es wäre eine gute Gelegenheit, sich mit Calum zu versöhnen“, flüsterte sie mir ins Ohr. „Eine klare Nacht, der Sternenhimmel, ihr zwei allein in einem Zelt …“ Theatralisch drehte sie ihre Augen zum Himmel. Prompt liefen bei ihren Worten meine Wangen rot an, was ihr nicht verborgen blieb.
„Untersteh dich“, sagte ich wütend und biss mir auf die Lippen.
„Ich muss euch wohl auf die Sprünge helfen“, erwiderte sie nur lachend und beachtete mein wütendes Gesicht nicht weiter.
Nachdem unser Zelt stand, schlenderte sie zu Aidan hinüber. Ich schob unsere Sachen hinein, schlüpfte ins Innere und versuchte mich zu beruhigen.
Nach einer Weile rief Ethan alle zusammen. Er wollte mit uns nach Urquhart Castle laufen. Die alte Burgruine lag direkt am See. Sie war in der Vergangenheit oft

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