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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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mich an, während ich nach Luft rang. Morgaine kam auf mich zugeflattert.
    »Emma, was ist los? Sag schon. Was ist passiert?«
    Ich stützte mich mit meinen Händen auf meine Knie und versuchte zu sprechen.
    »El… El… Elin.« Dabei wies ich mit einer Hand in Richtung See. Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Ein Dutzend Feen setzte sich in Bewegung und flog aus der Küche hinaus um Alarm zu schlagen. Es hatte nur weniger Worte von Morgaine bedurft, um dies zu organisieren. Ein paar andere waren so mutig und reckten ihre Köpfe aus der Tür, die zum See führte. Vorsichtig folgte ich ihnen hinaus. Eine schwarze Wolke hatte sich vor den Mond geschoben. Das wenige Licht, was hervordrang, tauchte alles in einen gespenstischen Schein.
    Einige Lehrer, die am Wochenende im Schloss geblieben waren, liefen vorbei. Wie angewurzelt blieben sie vor mir auf dem Rasen vor dem Schloss stehen. Sie starrten auf den haushohen Strudel, der durch den See tobte.
    Dieser hier war mindestens doppelt so hoch wie der, der Elin, Calum, Joel und die anderen festgehalten hatte. Tiefschwarz wälzte sich das Ungetüm den See entlang. Die Barriere hatte ihn nicht aufgehalten. Bei der Geschwindigkeit, mit der er durch den See raste, würde es nur kurze Zeit dauern, bis das Wasser über das Schloss hereinbrechen würde.
    Ich wirbelte herum und rannte in die Küche zurück.
    »Morgaine!«, schrie ich. »Morgaine, wo bist du?« Ich hoffte, dass sie schon zurück war.
    »Ich bin hier«, flatterte sie neben mir. »Wir haben alle geweckt. Was geht draußen vor?«
    »Wir müssen alle raus bringen. Schicke die Feen in jedes Zimmer. Alle sollen sich vor dem Eingangstor versammeln. Wir müssen das Schloss verlassen, sonst werden wir ertrinken.«
    Morgaine riss vor Entsetzen ihre kleinen Augen auf. Dann ertönte ein schriller Pfiff aus ihrem Mund und sie flatterte mit einem Trupp Feen hinaus.
    Ich überlegte fieberhaft, was ich tun konnte. Die Elfen, die innerhalb des Schlosses Wache gehalten hatten, stürmten mit Raven an ihrer Spitze und mit leuchtenden Fackeln an mir vorbei. Wieder fragte ich mich, wo die Wachen abgeblieben waren, die auf dem Gelände patrouilliert hatten. Ich schwante nichts Gutes. Elin musste die Wachen ausgeschaltet haben. Das bedeutete, dass er Avallach betreten hatte. Die Schutzzauber der Elfen und Zauberer hatten ihn nicht aufgehalten. Einige der Lehrer schlossen sich der Handvoll Elfen an, die zum Seeufer liefen. Ich wusste, dass sie keine Chance hatten. Bei Calums Befreiung waren hunderte Elfen und Zauberer nötig gewesen, den Strudel zu stoppen und dieser war noch mal so groß. Das war Selbstmord.
    Ich zögerte. Sollte ich zum Eingangsportal gehen oder sollte ich Raven folgen? Ich trat hinaus auf den dunklen Rasen und lief los. Im selben Moment verzog sich die dunkle Wolke und gab das Mondlicht frei. Ich sah, dass Gestalten von einer kleineren Welle an Land gespült wurden. Bewaffnet mit Dreizacks marschierten sie auf Raven und ihre Elfen zu. Doch sie griffen nicht an. Sie sprachen miteinander. Ich blieb stehen. Von meinem Standort aus konnte ich nicht verstehen, worüber sie redeten. Allerdings entging mir nicht, dass ein Großteil der Elfen den Rückzug antrat.
    Miss Summer, meine Mathematiklehrerin, kam mir entgegen, ergriff meinen Arm und zog mich zum Schloss zurück.
    »Was ist los?«, fragte ich. »Was will er?«
    Einen Moment lang sah sie mich an, als ob sie überlegte, was sie mir sagen sollte. Dann entschied sie sich für die Wahrheit.
    »Er will dich.«
    Sie schwieg einen Moment.
    »Er will dich, und zwar sofort. Er gibt uns fünf Minuten Zeit. Dann wird er Avallach fluten. Wir müssen uns in Sicherheit bringen.«
    Ich schüttelte ihre Hand ab und drehte mich um.
    »Sie sind alle vor dem Tor. Bringen Sie sie fort. Ich gehe zurück«, sagte ich und fragte mich gleichzeitig, woher ich den Mut nahm. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
    »Das wirst du ganz sicher nicht tun«, fuhr Talin dazwischen. Ich hatte ihn nicht einmal bemerkt. »Das würde nichts bringen.«
    »Aber…«, widersprach ich.
    »Hör auf zu diskutieren und komm mit.« Er nahm meine Hand so fest, dass ich keine Chance hatte, ihm zu entkommen.
    Talin stürmte durch das Schloss zum Haupteingang, wo sich, wie ich hoffte, alle Schüler versammelt hatten. Seine Stimme donnerte über das aufgeregte Geplapper hinweg.
    »Wir verlassen geordnet das Schloss. Versichert euch, dass jeder Schüler, der sich heute Nacht im Schloss aufgehalten hat, da ist. Jeder prüft,

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