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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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hatte sich bereit erklärt, ihm zu helfen. Hannah und Amber waren furchtbar aufgeregt, denn auch sie begleiteten die beiden und sollten zukünftig an der Elfenschule unterrichtet werden. Ich befürchtete, dass Ethan es sich nicht nehmen lassen würde, seine beiden Nesthäkchen nachmittags noch mit menschlichem Schulstoff zu traktieren. Die zwei taten mir jetzt schon leid.
    Amelie und ich winkten ihnen hinterher und machten uns gemeinsam auf den Weg zu Sophie.
    Obwohl ich gern im Laden war, konnte ich den Nachmittag kaum abwarten. Ob Peter eine Idee hatte, was wir mit den Informationen anfangen konnten?
    Es war kurz nach dem Mittagessen, als Amia in den Laden geschneit kam.
    »Wusste ich doch, dass ich euch hier finde«, rief sie. »Ich langweile mich schrecklich, seitdem Miro jeden Tag ins Schloss geht. Ich hoffe, dem Kriegsrat fällt bald etwas ein.«
    »Das hoffe ich auch«, unterbrach Sophie sie. »Du siehst nicht gut aus. In deinem Zustand gehörst du ins Wasser. Setz dich.«
    Amelie sah mich an. »Zustand?«, fragte sie dann misstrauisch.
    Ich blickte zu Amia, die mich anstrahlte. Sie strich sich über ihren Bauch.
    »Ich bekomme ein Baby«, sagte sie leise.
    Ich tastete nach dem Sessel, der hinter mir stand, und setzte mich. Sophie lächelte, als ob sie die künftige Großmutter werden würde.
    »Habt ihr Shellycoats noch nichts von Verhütung gehört?«, platzte Amelie heraus. »Findest du das nicht ein wenig unverantwortlich, jetzt ein Kind zu bekommen?« Sie klang regelrecht wütend.
    Amia ließ sich nicht beirren.
    »Wir können das nicht steuern, Amelie. Miro und ich freuen uns wahnsinnig auf das Kind.«
    Ich griff nach Amias Hand und drückte sie.
    »Das ist so schön«, sagte ich leise, um die Furcht in meiner Stimme zu unterdrücken. Noch ein Leben, das wir vor Elin beschützen mussten.
    Sophie sah Amelie so streng an, dass dieser weitere Vorwürfe in der Kehle stecken blieben.
    »Na gut«, sagte sie nur noch. »Ich hab’s nicht so gemeint, Amia. Ich freue mich auch für dich.«
    »Was meint Sophie mit – in deinem Zustand gehörst du ins Wasser?«, fragte ich Amia.
    Sie betrachtete ihre Fingernägel.
    »Wir wissen nicht, welche Auswirkungen es auf das Kind hat, wenn ich die ganze Zeit an Land bin. Ich spüre, dass meine Kräfte nachlassen.«
    »Wann kommt das Kind?«, fragte Amelie. »Sicher dauert es noch eine ganze Weile.«
    »In circa sechs Wochen.«
    »Waaass?«, riefen Amelie und ich aus einem Mund. Ich musterte ihren Bauch, den man nur mit viel gutem Willen als leicht gewölbt bezeichnen konnte.
    Amia lächelte.
    »Shellycoats sind nicht solange schwanger wie die Menschen. Unsere Babys sind nach wenigen Monaten so entwickelt, dass sie schwimmen können. Ich hoffe, dass ich es schaffe, bis dahin an Land zu bleiben. Aber bekommen muss ich das Kind im Meer. Dafür reicht der See der Elfen nicht aus. Und eine Geburt an Land würde das Baby nicht überleben.«
    »Noch ein schwer lösbares Problem«, stöhnte ich und war geneigt, Amelie recht zu geben. Aber Amia sah so glücklich aus, dass ich mir jeden weiteren Kommentar verkniff.
    »Wir haben ja noch etwas Zeit«, versuchte Amia stattdessen mich zu trösten. »Zwei Monate sind eine lange Zeit.«
    Ich war sprachlos. War es nicht mein Job, Amia Trost zu spenden? Wo nahm sie nur ihren Mut her, während ihre Welt sich in alle Einzelteile auflöste?
     
    »Mädels, alles klar?« Peter war unbemerkt in den Laden getreten. Er sah mich an.
    »Amelie, ich habe mit Peter etwas Wichtiges zu besprechen. Kannst du Calum Bescheid sagen?«, bat ich sie.
    »Klar, kein Problem. Amia und ich gehen erst mal Babysachen shoppen.« Damit zog sie die verdutzte Amia aus dem Sessel hoch und gab Sophie zum Abschied einen Kuss.
    So schnell konnte nur Amelie ihre Meinung ändern.
    Amia strahlte, während ich mich fragte, was ein Shellycoatbaby mit Elfenklamotten anfangen sollte.
    Aber wenn es den beiden Spaß machte …
    Peter und ich verabschiedeten uns von Sophie, nicht ohne dass ich versprechen musste, morgen wiederzukommen, und verschwanden durch den Glasperlenvorhang.
    Amelie und Amia wandten sich dem Markt zu und schlenderten davon.
    Peter nahm meinen Arm und zog mich in die andere Richtung.
    »Wir brauchen einen Ort, wo wir ungestört sind«, meinte er. »Und ich hab schon eine Idee. Hast du das Buch?«
    Ich klopfte zur Antwort auf meine Tasche, die über meiner Schulter hing, und ließ mich von ihm durch die Gassen aus der Stadt herausführen.«
    Gute zwanzig Minuten

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