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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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Name ist Newton McLeod, Eingeweihter der Isle of Skye, und dies ist mein Vermächtnis.
     
    Alrin übergab mir dieses Buch, bevor er starb. Ich war es, der den Geschichten in diesem Buch die seinige anfügte. Er beauftragte mich, das Buch mit meinem Leben zu schützen, und das tat ich. Seiner Familie übertrug er die Verantwortung für den Spiegel Muril. Sie sollten ihn hüten, bis das Geheimnis seiner Vernichtung gelüftet werden kann. Es war ihm nicht vergönnt, den letzten Wunsch seiner Tochter zu erfüllen, denn Muril kann nicht durch ein Wesen der magischen Welt zerstört werden. Doch das wusste Alrin nicht.
    Sollte in ferner Zeit der Spiegel wieder den Undinen in die Hände fallen, so wisset: Ihre Macht erhalten die Undinen einzig durch Muril. Mit seiner Hilfe können sie jedes Wesen der magischen Welt sehen. Niemand kann sich vor ihnen verstecken. Kein Geheimnis ist vor ihnen sicher. Dieser Spiegel wird ihre Waffe sein, unsere Welt zu beherrschen. Deshalb muss er zerstört werden. Koste es, was es wolle.
    Doch der Spiegel weiß sich zu schützen. Eine uralte Legende besagt, dass nur ein besonderer Mensch in der Lage sein wird, den Spiegel zu zerstören und die Macht der Undinen zu brechen. Denn die Menschen sind für Muril unsichtbar. Jedes andere Wesen aber ist den Undinen hilflos ausgeliefert.
    Erst wenn der Spiegel vollkommen vernichtet ist, werden die Undinen diese Welt endgültig verlassen.
    Jahrelang habe auch ich vergeblich versucht, hinter das Geheimnis seiner Vernichtung zu kommen, und nun, kurz bevor ich gehe, glaube ich, es gelöst zu haben. Doch für mich ist es zu spät. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass nach mir jemand kommen möge, dieses Buch findet und die Aufgabe vollendet.
    Mögen die Götter dann mit ihm sein.
     
    Ich starrte auf den Zettel. Das war es. Das hatte mich an dem Text stutzig gemacht. Hektisch blätterte ich zurück. Da war es. Der entscheidende Satz. Ich hatte ihn immer wieder überlesen.
    Niemand ist vor ihnen sicher, niemand außer den Menschen.
    Jetzt wusste ich, was er bedeutete. Mir wurde kalt. Eng zog ich meine Strickjacke um mich. Was sollte ich jetzt tun?
    Ich stand auf, um mir Tee zu kochen. Der Boden unter mir bewegte sich. Schwankend hielt ich mich an dem Tisch fest. Lähmende Angst kroch in meinem Körper hoch, während ich nach dem Töpfchen mit dem Tee suchte. Unter meinen flatternden Händen geriet eins der Gefäße in Bewegung. Bevor ich danach greifen konnte, kippte es. Es wäre laut scheppernd in den Ausguss gefallen, wenn nicht im selben Moment, von hinten, eine Hand danach gegriffen hätte. Ich schrie leise auf.
    »Psst, Emma, du weckst das ganze Haus.« Erleichtert lehnte ich mich an Peters Brust. Er drückte mich an sich.
    »Was ist los, Emma? Ist was mit Calum?«
    Ich schüttelte den Kopf und sah Peter an. Plötzlich wusste ich, was zu tun war.
    »Peter. Ich werde dir etwas zu lesen geben«, flüsterte ich, während ich ihn ansah. »Wir dürfen nicht darüber sprechen.«
    Peter sah mich entgeistert an.
    »Du bist ganz blass«, sagte er dann. »Als ob du ein Gespenst gesehen hast.«
    »Hast du verstanden, Peter?«, fragte ich nachdrücklich.
    Er nickte und ich zog ihn zum Tisch. Dann blätterte ich zum Anfang der Geschichte und reichte Peter das Buch.
    Während er las, bereitete ich den Tee zu. Ich stellte den Zucker und das Milchkännchen zwischen uns und holte die Kanne. Vorsichtig nippte ich an dem heißen Getränk und ließ Peter nicht aus den Augen. Nachdem er die Geschichte gelesen hatte, blätterte er zurück und las sie noch einmal. Fragend sah er mich an, die letzte von mir aufgetrennte Seite zwischen zwei Fingern.
    Behutsam reichte ich ihm den Zettel, den ich in dem Versteck gefunden hatte. Auch diesen las Peter zweimal.
    Entsetzen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er begriff, was er las.
    Ich entzog ihm das Buch und legte den Zettel hinein.
    »Wir treffen uns morgen sechzehn Uhr bei Sophie. Dann suchen wir uns einen Ort, wo wir ungestört sind. Du darfst mit niemandem darüber sprechen.«
    Leise lief ich die Treppe hoch. Aufgewühlt und trotzdem erleichtert legte ich mich neben Calum.
    Peter würde wissen, was wir tun sollten.
     
    Calum ging mit Joel und Peter am nächsten Morgen zum Schloss. Ich hoffte inständig, dass Peter unser Geheimnis für sich behalten würde. Niemand aus dieser Welt durfte davon erfahren. Ethan und Bree gingen in die Elfenschule, wo Ethan den Elfenkindern etwas über die Menschenwelt erzählen würde. Bree

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