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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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ein Kind entsteht.«
    Ich verschluckte mich und fing an zu husten. Calum reichte mir ein Glas Wasser und klopfte mir sanft auf den Rücken. Alle sahen mich an und ich spürte, dass ich puterrot wurde.
    »Da hast du wohl noch mal Glück gehabt«, hörte ich Amelies sarkastische Stimme von der Seite.
    Das Rot vertiefte sich, während Amber zu kichern anfing.
    Ich würde den Rest meines Lebens nicht mehr mit Amelie sprechen, nahm ich mir vor.
    Bree entspannte die Situation, indem sie aufstand, die Zwillinge hochscheuchte und sie aufforderte, den Tisch abzuräumen. Mir war der Appetit vergangen.
    »Wir sollten uns für Amia freuen. Ein Kind ist immer etwas Wunderbares«, erklärte Bree mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Sie stellte eine riesige Schüssel mit Obstsalat auf den Tisch und eine Weile hörte man nur wohliges Schmatzen.
     
    Eine halbe Stunde später war die ganze Familie ausgeflogen. Alle bis auf Amelie und mich.
    Auf sie war ich allerdings immer noch sauer. Deswegen nahm ich mir schweigend eine Tasse Tee und setzte mich damit in den Garten.
    Amelie kam hinterher, als wäre nichts gewesen.
    »Meinst du, wir sollten Amia heute gleich mit in den Laden nehmen? Ich finde, wir sollten uns mehr um sie kümmern. Gerade jetzt. Miro ist den ganzen Tag im Schloss. Ich würde trübsinnig werden.«
    Das war wieder typisch für Amelie. Erst vergaß sie, dass ich sauer auf sie war, und dann dachte sie daran, sich um meine Schwester zu kümmern. Wie sollte ich da länger böse sein. Ich rappelte mich auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    Als wir uns eine Stunde später auf den Weg zu Sophie machten, beschrieben mir Amia und Amelie jeden einzelnen Strampler, den sie gestern auf dem Markt erstanden hatten. Man konnte meinen, dass Amelie selbst schwanger wäre. Aus einem mir unerfindlichem Grund war Amia sicher, dass das Baby ein Mädchen werden würde. Die Strampler waren aus diesem Grund, ihrer Beschreibung nach, in den unterschiedlichsten Violetttönen.
    »Zieht man Mädchen nicht rosa an?«, fragte ich, um auch etwas zum Gespräch beizutragen.
    Amelie schüttelte empört ihre Mähne.
    »Das ist total altmodisch, Emma. Heutzutage tragen Babys Lila.«
    Ich zog es vor, nichts mehr zu sagen. Wenn ich mich mit Teenagermode schon nicht besonders gut auskannte, konnte ich zu Babymode nun gar nichts sagen. Allerdings brauchten die zwei meine Hilfe auch nicht. Sie würden auch allein jeden einzelnen Strampler in Leylin finden und begutachten.
    »Normalerweise tragen eure Babys doch sicher keine Strampler, oder Amia?«
    »Nein, natürlich nicht. Jedes Baby bekommt seinen eigenen Anzug aus Mysgir. Doch Miro und ich haben beschlossen, nach der Geburt hierher zurückzukehren, wenn das Problem mit Elin bis dahin nicht gelöst ist. Ich möchte nicht länger als nötig im Meer bleiben.«
    »Und wie lange wird das sein?«
    »Ich weiß nicht, maximal fünf Tage. Bei den Shellycoatbabys bildet sich nach der Geburt durch das Salzwasser eine natürliche Schutzschicht auf der Haut. Dieser Vorgang braucht einige Tage Zeit. Genauso lange brauchen sie, um richtig schwimmen zu können. Danach genügt es, wenn sie sich im Süßwasser aufhalten. Diese fünf Tage aber müssen wir im Meer verbringen. Das Baby darf nicht an Land geboren werden.«
    Ich griff nach Amias Hand. Schon bei ihrer Erklärung bekam ich Angst.
    »Wo willst du das Kind zur Welt bringen? Doch nicht in Berengar?«
    »Nein, natürlich nicht. Jumis besitzt diese Grotte, von der Calum erzählt hat. Dort werden wir hinschwimmen, wenn es soweit ist. Er sorgt auch dafür, dass genügend zuverlässige Wachen zu unserem Schutz bereitstehen. Ich glaube nicht, dass Elin den Ort kennt.«
    Es wird nichts nützen, wollte ich einwenden. Elin wird wissen, wo ihr seid. Ein Blick in diesen verdammten Spiegel genügt. Ich biss mir auf die Lippen. Ich durfte es nicht verraten.
     
    Sophie strahlte, als sie uns drei sah. Amia wurde trotz ihrer Proteste in einen Sessel platziert.
    »Sophie, ich will hier nicht untätig herumsitzen. Ich bin schwanger und nicht krank.«
    »Beruhige dich, Kind«, unterbrach Sophie sie. »Ich habe etwas für dich zu tun. In einer halben Stunde kommt eine Gruppe aus dem Kindergarten vorbei. Du kannst den Kleinen etwas vorlesen. Ich habe in der Bibliothek ein Märchenbuch der Shellycoats entdeckt. Wer wäre besser geeignet als du, den Elfen daraus vorzulesen?«
    Amia lächelte.
    »Warte. Ich hole es.« Sophie verschwand hinter dem Tresen und legte Sekunden

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