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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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»Du tust doch nichts Unüberlegtes, oder, Emma?«
    Ich schüttelte den Kopf und sprang auf.
     
    Ich sah ihn schon von Weitem. Peter schien ungeduldig und tigerte auf und ab. Er hatte mir heute früh zugeraunt, dass er an derselben Stelle wie gestern auf mich warten würde.
    Außer Atem kam ich bei ihm an.
    »Ich war noch mit Amia am See. Sie hatte mich darum gebeten«, schnaufte ich entschuldigend.
    »Ist schon in Ordnung«, winkte er ab.
    »Hast du was rausgefunden?«, fragte ich und ließ mich auf die Bank fallen.
    Peter nickte.
    »Ich habe noch mal alle Geschichten gelesen. Aber das war Fehlanzeige. Da ist auch mir nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Dann habe ich mir noch mal den Zettel vorgenommen. Und dabei habe ich was entdeckt.«
    Er schlug das Buch auf und ich rückte näher an ihn heran.
    »Hier, siehst du das?«
    Er fuhr mit seinem Finger über die verblassten Linien auf der letzten Seite des Buches.
    Verwirrt sah ich ihm zu.
    »Was soll das sein?«, fragte ich.
    »Was denkst du denn?«
    »Ich habe angenommen, dass das Buch im Laufe der Zeit mal nass geworden ist, und dass das Spuren davon sind.«
    Peter nickte.
    »Das könnte man glauben. Aber müsste man dann nicht auch auf anderen Seiten Wasserspuren finden?«
    »Keine Ahnung. Vermutlich schon. Was denkst du?«
    »Ich glaube, dass das der Hinweis ist. Hier ist etwas notiert, dass nur jemand finden sollte, der danach sucht.«
    Ich sah genauer auf die verblichenen Striche und Wellenlinien, die kaum erkennbar auf den beiden letzten Seiten des Buches zu sehen waren.
    Peter konnte recht haben. Manche waren hellbraun einige etwas dunkler. Mehr sah ich nicht. Es konnte auch ganz willkürlich dahin gekritzelt worden sein.
    »Ich kann nichts erkennen. Es ist viel zu verblichen.«
    »Das ist nicht verblichen«, widersprach Peter. »Es ist wahrscheinlich mit so etwas ähnlichem wie unsichtbarer Tinte geschrieben und mit den Jahren ist diese an manchen Stellen sichtbar geworden. Wer immer das hineingemalt hat – und ich nehme an, es war McLeod –, wollte nicht, dass es leicht gefunden wird. Wir müssen rauskriegen, wie wir es deutlicher machen können.«
    »Und wenn du unrecht hast? Wenn wir das Buch mit solchen Experimenten beschädigen? Wenn es überhaupt nichts zu bedeuten hat? Ich sehe nur Kritzeleien.«
    »Wir müssen es versuchen. Lass uns überlegen, was wir schon wissen. Die Undinen können alle magischen Wesen durch Muril sehen.«
    »Richtig.«
    »Nur uns Menschen nicht.«
    »Ich habe mich gefragt, ob sie uns grundsätzlich nicht sehen können, oder nur nicht in unserer eigenen Welt«, warf ich ein. »Was meinst du?
    »Das sagt das Buch nicht ausdrücklich. Du meinst, vielleicht sind auch Menschen in der magischen Welt für die Undinen sichtbar?«, fragte Peter.
    Ich nickte. »Und was ist mit mir. Bin ich für Muril mehr Mensch oder mehr Shellycoat? Wenn sie uns oder mich sehen können, dann wissen sie bereits, dass wir Murils Geheimnis kennen«, beendete ich den Satz mit Panik in der Stimme.
    Wir schwiegen beide.
    »Elin hat uns in Edinburgh nicht gefunden«, sagte Peter dann. »Damit können wir davon ausgehen, dass er und die Undinen uns dort nicht gesehen haben.«
    »Ja«, wandte ich ein, »dort waren wir in der Menschenwelt, aber hier in Leylin könnte es sich anders verhalten. Außerdem wissen wir nicht, ob die Undinen Elin alles mitteilen. Wenn der Spiegel auf dieser Insel ist, dann kann Elin ihn vermutlich nicht für seine Zwecke nutzen.«
    »Können wir nicht davon ausgehen, dass wenn wir in der magischen Welt für die Undinen sichtbar wären, McLeod das erwähnt hätte? Sicher ist, dass die Undinen bestens über die Vorgänge informiert sind. Der Angriff auf Avallach war genau geplant. Er sollte dazu dienen, uns Angst zu machen. Seitdem haben die Völker sich weiter zurückgezogen. Untereinander Kontakt zu halten, wird immer schwieriger. Die Boten verschwinden. Mittlerweile hat jedes Volk Männer verloren. Wir wissen nun auch, was mit ihnen geschieht.«
    »Die Undinen rauben ihnen ihre Seelen«, sagte ich tonlos. Es war eine schreckliche Vorstellung. »Wir müssen es Raven sagen. Es dürfen keine Männer mehr ausgesandt werden.«
    Ich sprang auf.
    »Warte.« Peter zog mich zurück. »Lass uns nichts überstürzen. Wenn wir die Elfen warnen, wissen die Undinen, dass wir Murils Geheimnis gelüftet haben. Jetzt glauben sie noch, sie sind im Vorteil.«
    Entgeistert sah ich Peter an.
    »Willst du etwa weiterhin Unschuldige opfern, die dann wie

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