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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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schwammen. Amelie, wie sie Joel neckte. Hannah, während der Proben zu Peter Pan. Raven, die Ferin zurechtwies. Peter und Dr. Erickson gemeinsam über die Karte gebeugt. Sophie im Eingang ihres Buchladens, wie sie mir hinterherwinkte.
    Ich öffnete die Augen wieder. Ich war so aufgewühlt, dass ich nie einschlafen würde. Ich hatte Angst vor diesen Bildern. Angst davor, dass es so nie wieder sein würde. Angst, dass ich die Menschen aus diesen Bildern nie wiedersehen würde. Angst, dass ich für ihren Tod verantwortlich war, wenn ich scheiterte.
    »Peter?«
    »Hhm?«
    »Was denkst du, was passiert, wenn ich … wenn wir es nicht schaffen.«
    Peter warf mir einen kurzen Blick zu und wandte sich dann wieder der verlassenen Straße zu.
    »Darüber möchte ich lieber nicht nachdenken, Emma. Und du solltest es auch nicht.«
    Das war nicht gerade hilfreich. Andererseits, was nutzte es, sich Horrorszenarien auszumalen?
    Peter griff nach meiner Hand.
    »Du musst fest daran glauben, Emma. Du bist unsere einzige Chance. Wenn du scheiterst, dann …«
    Er sprach nicht weiter und ich entzog ihm meine Hand. Auf so eine Aufmunterung konnte ich gut und gern verzichten.
    Das gleichmäßige Rumpeln des Autos machte mich mit der Zeit doch schläfrig.
    Peter weckte mich, als die Sonne sich daran machte, über den Horizont zu klettern. Verschlafen rieb ich mir die Augen und sah mich um.
    Wir waren in Avallach, das erkannte ich sofort. Selbst wenn nicht mehr viel an mein Avallach erinnerte. Peter hatte den Wagen in den Bergen oberhalb des Schlosses geparkt und zwischen den Büschen versteckt.
    »Weiter kommen wir mit dem Auto nicht. Wir müssen ab jetzt zu Fuß gehen.«
    Er war neben mich getreten, während ich auf die Katastrophe zu meinen Füßen starrte. So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt. Das Wasser war vollständig zurückgegangen, aber das Schloss war nun eine Ruine. Beinahe alle Fenster waren eingeschlagen. Die Brücke, die zum Schloss führte, war zerstört. Trümmer der Möbel lagen auf den Wiesen und dem Vorplatz. Selbst eine der vier Turmspitzen war abgebrochen. So wie viele der Wasserspeier offenbar abgeschlagen worden waren. Ihre steinernen Überreste lagen am Boden.
    »Es ist schrecklich, Peter. Soviel Wut und so viel Hass.«
    »Komm zurück, Emma«, erwiderte Peter. »Wir wissen nicht, ob Elin Wachen zurückgelassen hat. Wir sollten uns auf den Weg machen und hoffen, dass niemand den Wagen findet.«
    Ich nickte und ging, ohne mich abzuwenden, einige Schritte zurück.
    Peter kramte im Auto zwischen unseren Sachen. Dann reichte er mir einen Apfel.
    »Viel haben wir nicht. Und es muss einige Tage reichen«, meinte er entschuldigend.
    »Ist schon in Ordnung.«
    Das Letzte, an was ich jetzt denken konnte, war Essen. Der Anblick des Schlosses verursachte mir Übelkeit. Entschlossen wandte ich mich dem schmalen Pfad zu und biss in den Apfel.
    Hinter mir hörte ich Peter leise fluchen. Ich drehte mich um, folgte seinem Blick und erstarrte. Auf dem Platz vor dem Schloss stand eine Gestalt. In der Hand hielt sie einen Dreizack.
    Die Gestalt sah sich um.
    »Runter, Emma«, raunte Peter mir zu und ich warf mich auf die Erde.
    Die Gestalt beschirmte ihre Augen mit der Hand und sah zu uns hinauf.
    Das Herz schlug mir bis zum Hals. Ich wagte nicht einmal, weiter mein Apfelstück zu kauen. Unsere Mission konnte unmöglich schon hier scheitern.
    Ich drückte mein Gesicht in den kalten Waldboden. Nach dem Motto: Wenn ich ihn nicht sah, sah er mich auch nicht. Eine kindische Annahme, das wusste ich, aber es half gegen die Angst.
    Als ich vorsichtig wieder hinunterschaute, wandte die Gestalt sich gerade ab und ging zurück ins Schloss.
    Peter robbte auf mich zu.
    »Hast du ihn erkannt?«, fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Es war Gawain.«
    Gawain. Was tat er hier?
    »Wir müssen unten bleiben. Dann wird er uns nicht sehen«, sagte Peter.
    Langsam robbten wir den Weg weiter, bis wir zu einer Stelle kamen, die auch an der Hangseite mit Büschen und Bäumen bewachsen war. Mit klopfendem Herzen stand ich auf und wischte mir die Blätter und das Gras von Hose und Jacke. Trotzdem drang eine unangenehme Feuchte bis auf meine Haut.
    »Ich hoffe, dass er uns nicht bemerkt hat«, wandte ich mich an Peter.
    »Ich auch. Wir sollten uns beeilen fortzukommen.«
    So schnell es der matschige Untergrund des Pfades zuließ, liefen wir bergan.
    Es war anstrengend und nach einer Viertelstunde bat ich Peter schnaufend um eine Pause. Im

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