Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
Vom Netzwerk:
ist?«
    Ich nickte.
    »Raven, hat einer von euch eine Ahnung, was mit den besessenen Männern passiert, wenn sie im Kampf verletzt oder getötet werden?«
    Raven sah von Ferin zu mir. Unsicherheit flackerte in ihrem Blick. Dann nickte sie.
    »Trotzdem seid ihr fest entschlossen, euch der Armee in einem Kampf zu stellen?«
    »Hast du eine bessere Idee?« Sie klang trotzig. »Wir haben keine Wahl. Die besessenen Männer sind für unsere Völker verloren. Sieh dir Elin an. Nichts kann ihn zur Vernunft bringen. Diese Männer sind eine ständige Gefahr für uns alle. Ja, wir sind uns im Rat einig, dass wir sie töten müssen.«
    Ferin starrte sie an. »Raven, du sprichst hier von meinem Volk. Ihr werdet es auslöschen.«
    Raven griff nach seiner Hand.
    »Wenn wir jetzt nicht handeln, Ferin, dann ist es vielleicht für uns alle zu spät.«
    Er wandte sich von ihr ab und entzog ihr seine Hand.
    »Es ist besser, wenn du etwas schläfst, es war ein langer Tag für dich«, sagte sie zu ihm.
    Ferin nickte, ohne uns dabei anzublicken.
    »Kommst du, Emma?«, forderte Raven mich auf.
    Widerwillig stand ich auf. Ich wäre gern noch geblieben. Aber Raven hatte diese Miene aufgesetzt, bei der jeder Widerspruch sinnlos war. Mir blieb nichts übrig, als ihr zu folgen.
    Ohne ein Wort lief sie durch die Flure des Schlosses.
    »Du musst ihn verstehen, Raven. Er ist verzweifelt.«
    Sie drehte sich zu mir um.
    »Das sind wir alle, Emma«, sagte sie schneidend. »Denkst du, wir haben uns diese Entscheidung leicht gemacht? Denkst du, dass das nur die Faune betrifft? Die Entscheidung zum Krieg bedeutet das Todesurteil für Männer aus allen Völkern.«
    »Aber bei den Faunen ist es beinahe das ganze Volk. Sie haben nur die Frauen und Kinder verschont. Warum?«
    »Sie brauchten Männer, die an Land kämpfen können. Das ist doch klar. Wir Elfen sind in Leylin geschützt. Vampire und Werwölfe leben in kleinen Gruppen zusammen. Die Faune waren die leichtesten Opfer. Eine große Anzahl Männer in einem überschaubaren Gebiet. Wenn wir bloß wüssten, woher sie in dieser Nacht wussten, wo die Faune übernachteten.«
    Fragend sah ich sie an.
    »Die Faune sind jede Nacht weitergezogen. Sie wollten vermeiden, dass sie von einem der gefangenen Männer verraten werden. Trotzdem wussten die Undinen, wo sie zuschlagen mussten. Wir können uns das nicht erklären.«
    Jetzt war der geeignete Moment, Raven zu sagen, was ich wusste. Ich setzte an und biss mir im letzten Moment auf die Lippen.
    Raven sah mich an.
    »Wolltest du mir etwas sagen, Emma?«
    Ich schüttelte den Kopf und verschloss meine Gedanken.
    »Nein. Meinst du, Calum und Elisien sind fertig? Ich würde gern nach Hause gehen.«
    Raven musterte mich. »Ich gehe nachsehen«, sagte sie dann und ließ mich stehen.
    Minutenspäter kam Calum den Gang entlang. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen. Er sah schrecklich aus. Er hatte Joel verloren und jetzt würde ich ihm sagen, dass ich ihn verlassen würde. Ich nahm seine Hand und schweigend verließen wir das Schloss. Ich zog ihn zum See. Dort angekommen legte er sich ins Gras und schloss die Augen. Ich schmiegte mich an ihn. Er fühlte sich eiskalt an.
    Ich konnte es nicht sagen. Ich brachte kein Wort über meine Lippen. Es war unmöglich, ihn in diesem Zustand allein zurückzulassen. Es würde ihm das Herz brechen. Es würde mir das Herz brechen.
    »Du musst mit deiner Familie Leylin verlassen«, flüsterte Calum.
    Ich erstarrte an seiner Brust. Wusste er Bescheid?
    »Ihr seid hier nicht mehr sicher. Ihr müsst euch bei den Menschen verstecken, an einem Ort, den Elin nicht kennt.«
    »Ich werde dich nicht allein lassen«, flüsterte ich zurück.
    »Du musst. Ich werde dich nicht schützen können. Ich befürchte, dass wir alle verloren sind.«
    Ich richtete mich auf.
    »Dann komm mit mir, Calum. Wir werden uns zusammen verstecken«, flehte ich.
    »Das kann ich nicht. Das weißt du.«
    Das wusste ich. Niemals würde er seine Freunde und sein Volk allein lassen.
    Er setzte sich auf. Seine Stimme klang fester, als er weitersprach.
    »Es dauert nur noch wenige Tage, bis die Undinen hier sind. Noch könnt ihr versuchen zu entkommen. Ich bin sicher, dass die Undinen nicht euch wollen. Im Gegenteil, wenn sie euch hier finden, werden sie euch töten. Ihr seid Menschen und damit weniger wert als Feen. Ich habe alles mit Elisien besprochen. Sie unterstützt diesen Plan. Morgaine wird euch heute Nacht zu den Autos bringen und dann fahrt, so weit ihr

Weitere Kostenlose Bücher