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Mondspiel: Novelle (German Edition)

Mondspiel: Novelle (German Edition)

Titel: Mondspiel: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seinem Sohn ins Gesicht, denn der Junge konnte ein beifälliges Grinsen nicht schnell genug verbergen. Etwas Warmes, das er nicht allzu genau unter die Lupe nehmen wollte, regte sich in ihm. »Das ist eine gute Idee, Jess, vorausgesetzt, ihr malt die Felder mit etwas, das sich leicht wieder entfernen lässt.« Er sagte es mit ausdruckslosem Gesicht und wartete auf die Reaktion des Jungen.
    Trevor warf seinen Kopf zurück und lachte schallend. Brian fiel in sein Gelächter ein. Sogar Brenda brachte ein mattes Lächeln zustande, obwohl Jessica den Verdacht hatte, dass es eher an Trevors ansteckendem Lachen lag, als daran, dass Brenda Dillons Antwort komisch fand.
    Jessica wollte nicht aufblicken und Dillon lächeln sehen, doch sie konnte es nicht lassen. Sie wollte nicht sehen,
wie blau seine Augen waren oder wie vollendet sein Mund geformt war. Lippen, die zum Küssen einluden. Fast hätte sie gestöhnt, als der Gedanke sie erröten ließ. Die Erinnerung an seinen Mund auf ihrem stand ihr noch viel zu lebhaft vor Augen.
    Sie musste etwas erwidern, denn die Zwillinge würden von ihr erwarten, dass sie in Wortgefechten nicht so leicht zu schlagen war, doch ihr fiel nichts ein, wenn seine blauen Augen sie anlachten. Für einen kurzen Augenblick wirkte er so fröhlich, als sei die entsetzliche Last von seinen Schultern genommen. Jessica warf den Zwillingen einen Blick zu, die sie hoffnungsvoll ansahen. Sie holte tief Atem und beugte sich so dicht zu Dillon vor, dass sie die Funken fühlen konnte, die zwischen ihnen sprühten. Sie brachte ihren Mund so nah an sein Ohr, dass er spüren konnte, wie weich ihre Lippen waren, als sie ihm zuflüsterte: »Du mogelst, Dillon.« Sie ließ ihren warmen Atem über seinen Hals streichen und seine Haut aufheizen, damit er sie ebenso bewusst wahrnahm wie sie ihn.
    Das war albern und obendrein gefährlich, und als sie es tat, wusste sie, dass sie eine Dummheit begangen hatte. Die Luft stand still, und die Welt zog sich zurück, bis nur noch sie beide da waren.Verlangen loderte in den Tiefen seiner Augen auf und entflammte ihn augenblicklich. Er verlagerte sein Gewicht, eine kaum wahrnehmbare Bewegung, doch damit stellte er den Körperkontakt zwischen ihnen her. Lust regte sich so heftig zwischen ihnen, dass sie fast greifbar war. Er beugte seinen Kopf zu ihr hinunter.
    Niemand atmete. Niemand rührte sich. Jessica starrte wie hypnotisiert in das tiefe Blau seiner Augen, während sein vollendeter Mund kaum zwei Zentimeter von ihren
Lippen entfernt war. »Ich will um jeden Preis gewinnen«, murmelte er so leise, dass nur sie es hören konnte.
    Ein Stuhl quietschte, als jemand unruhig herumruckelte, und das Geräusch brach den Zauber. Jessica blinzelte, erwachte aus ihrer Trance und trat hastig zurück, um sich der magnetischen Anziehungskraft zu entziehen, die Dillon auf sie ausübte. Sie wagte nicht, eines der beiden Kinder anzusehen. Ihr Herz schlug seltsame Purzelbäume, und die Schmetterlinge tobten sich in ihrer Magengrube aus.
    Dillon strich mit seiner Hand in dem Lederhandschuh zärtlich über ihr Haar. »Hattet ihr es alle behaglich letzte Nacht?«
    Tara und Trevor sahen erst einander und dann Jessica an. »Sehr behaglich«, sagten sie einstimmig.
    Jessica war zu sehr in den Klang seiner Stimme vertieft, um ihm zu antworten. Sie hatte diesen rauchigen Tonfall, den schwarzen Samt, der so sexy war, aber da war noch viel mehr. Manchmal brachte sie die Zärtlichkeit, die aus heiterem Himmel kam, restlos aus dem Gleichgewicht. Dillon war für sie eine Mischung aus alt und neu, und sie versuchte verzweifelt, sich an ihn heranzutasten.
    »Das ist schön. Habt keine Scheu, es zu sagen, wenn ihr etwas braucht.« Dillon schüttete den Rest seines Kaffees ins Spülbecken und spülte die Tasse. »Wir packen alle bei der Hausarbeit mit an, da das Personal diesen Monat Urlaub hat. Ich erwarte also dasselbe von euch Kindern. Räumt einfach nur euren eigenen Dreck weg. Ihr könnt euch im Haus frei bewegen, mit Ausnahme der Räume, die von den anderen bewohnt werden, meiner privaten Räume und des Studios. Dorthin dürft ihr nur auf ausdrückliche Einladung.« Er lehnte sich an
die Spüle und sah den Zwillingen fest ins Gesicht. »Wir haben einen ungewöhnlichen Tagesablauf, und falls ihr vor dem späten Nachmittag aufsteht, verhaltet euch bitte ruhig, da die meisten von uns schlafen werden. Die Band ist hier, weil wir versuchen wollen, Musik aufzunehmen. Wir wollen einfach mal sehen, was dabei

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