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Mondspiel: Novelle (German Edition)

Mondspiel: Novelle (German Edition)

Titel: Mondspiel: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Mädchen zitterte. »Es ist noch nicht ganz dunkel, Schätzchen. Möchtest du vielleicht einen kurzen Spaziergang machen? Das Unwetter ist weitergezogen, und ich würde dir gerne zeigen, wie schön die Insel ist.«
    »Geht bloß nicht meinetwegen«, sagte Brenda. »Ich kann mit Kindern nichts anfangen und dafür werde ich mich nicht entschuldigen. Ich brauche Kaffee, Himmel nochmal, bringt es denn keiner von euch fertig, mir eine Tasse hinzustellen?« Sie hob die Stimme zu einer vertrauten Tonlage, die sich für alle Zeiten in Jessicas Gedächtnis eingebrannt hatte. »Robert, dieser Faulpelz, ist noch im Bett.« Sie gähnte und richtete ihren Blick auf Dillon. »Du hast uns alle derart umgekrempelt, dass wir nicht mehr wissen, ob es Morgen oder Abend ist. Mein armer Gatte kommt nicht aus dem Bett raus.«
    »Bist du wegen Weihnachten hier?«, wagte sich Trevor vor. Er war unsicher, was er sagen sollte, wollte jedoch instinktiv die Wogen glätten.
    »Weihnachten?«, wiederholte Brian hämisch. »Brenda weiß nur, dass Weihnachten ein Tag ist, an dem sie damit rechnet, mit Geschenken überhäuft zu werden. Sie ist hier, um an mehr Geld zu kommen, nicht wahr, meine Liebe? Roberts Geld und das Geld von der Versicherung hat sie bereits verplempert. Deshalb steht sie jetzt mit ausgestreckter Hand hier.«
    »Wie wahr.« Brenda zuckte die Achseln und störte sich nicht im Geringsten an Brians harscher Einschätzung ihrer Person. »Geld ist der Fluch jeglichen Daseins.«
    »Sie hat auf jeden eine Lebensversicherung abgeschlossen, stimmt’s, Brenda?«, sagte Brian anklagend. »Auf mich, auf Dillon« – er wies mit dem Kinn auf die Zwillinge
und sah Brenda mit funkelnden Augen an – »auf die Kinder. Der arme Robert ist wahrscheinlich tot viel mehr wert als lebendig. Wie hoch hast du ihn versichert, auf eine glatte Million?«
    Brenda zog eine Augenbraue hoch und warf auch ihm eine Kusshand zu. »Selbstverständlich, Liebling, das ist eine Frage des gesunden Menschenverstands. Ich dachte mir zwar, du mit deinem grauenhaften Fahrstil gehst als Erster drauf, aber da hatte ich bisher kein Glück.«
    Brian sah sie finster an. »Du bist ein eiskaltes Luder, Brenda.«
    »Der Meinung warst du früher nicht, Darling.«
    Jessica starrte sie an. Eine Lebensversicherung auf die Kinder. Auf Dillon. Sie wagte es nicht, Dillon anzusehen, denn er wüsste genau, welcher Verdacht ihr durch den Kopf ging.
    Brenda lachte perlend. »Schau nicht so schockiert, Jessica, meine Liebe. Brian und ich sind alte Freunde. Es ist böse ausgegangen, und er kann mir nicht verzeihen.« Sie inspizierte ihre langen Fingernägel. »In Wirklichkeit betet er mich an und will mich immer noch. Ich vergöttere ihn auch, aber es war eine weise Entscheidung, Robert zu wählen. Er ist der Ausgleich, den ich brauche.« Sie hob den Kopf, stöhnte erbärmlich und sah sich flehentlich um. »Für eine Tasse Kaffee könnte ich einen Mord begehen. «
    Jessica versuchte, die Information zu verdauen. Versicherungssummen. Sie war nie auf den Gedanken gekommen, außer Dillon oder den Kindern könnte jemand finanziell von Vivians Tod profitiert haben. Sie erinnerte sich noch daran, dass ihre Mutter nach dem Brand mit Dillons Anwalt darüber gesprochen hatte. Der Anwalt
hatte gesagt, es sei gut, dass Dillon keine Lebensversicherung auf seine Frau abgeschlossen hatte, denn eine Versicherungspolice würde oft als Motiv für einen Mord angesehen.
    Ein Motiv für einen Mord. Könnte eine Versicherungspolice auf Taras und Trevors Leben der Grund für die Unfälle sein? Jessica sah Brenda an und versuchte, die Frau hinter dem perfekten Make-up zu sehen.
    »Wie konntest du eine Versicherung auf Vivian abschließen, Brenda?«, erkundigte sich Jessica neugierig. »Oder auf Brian oder Dillon oder die Zwillinge? Das ist doch nicht legal.«
    »Also, ich bitte dich.« Brenda winkte mit einer Hand ab. »Ich komme um ohne Kaffee, und du willst dich darüber unterhalten, was legal ist. Also schön, eine kleine Lektion, Kinder, in der Realität der Erwachsenen. Viv und ich haben uns schon vor Jahren gegenseitig versichert. Mit Zustimmung des anderen lässt sich das machen. Dillon hat seine Einwilligung gegeben« – sie warf ihm wieder eine Kusshand zu –, »weil ich zur Familie gehöre. Brian hat seine Zustimmung gegeben, als wir zusammen waren, und mit Robert bin ich verheiratet und habe daher selbstverständlich eine Versicherung auf ihn abgeschlossen. «
    »Und du stellst es ungeheuer

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