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Mondspiel: Novelle (German Edition)

Mondspiel: Novelle (German Edition)

Titel: Mondspiel: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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überstehen sollen.«
    »Heiliger Strohsack, Jess«, setzte Trevor an.
    »Du wirst kein weiteres Wort sagen, junger Mann«, gebot Jessica ihm Einhalt. Sie hielt den Blick von Dillon abgewandt, denn das war die einzig sichere Lösung. Sie merkte, dass es ihm schwerfiel, den Verband anzubringen. Bei jeder Berührung seiner Finger durchliefen sie Schauer. Schließlich zog er ihre Handfläche auf seine Brust.
    »Ich denke, das sollte genug Schutz sein«, sagte er sanft, bevor er mit seinen Handschuhen den Streifen nackter Haut auf ihrer Taille umfasste und sie auf den Boden stellte. »Es tut doch nicht weh, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Danke, Dillon.«
    »Wie lange wird es dauern, bis der verflixte Schnitt verheilt ist?«, fragte Don schroff. »Sie muss spielen können. Wir sind noch lange nicht fertig.«
    »Bevor ihr heute aufgestanden seid, habe ich mehrere verschiedene Gitarrenspuren aufgenommen«, sagte Jessica. »Ich wollte ein paar Sachen ausprobieren. Ihr habt also zumindest Material, mit dem ihr arbeiten könnt.« Sie ging um Dillon herum und schlang ihre Finger in Trevors Haar, weil sie den Jungen unbedingt berühren musste, seinen knabenhaften Stolz aber nicht dadurch verletzen wollte, dass sie jetzt, nachdem er in Sicherheit war, allzu viel Wirbel um ihn veranstaltete.
    »Was für Sachen?«, fragte Robert neugierig, und eine Spur von Eifer schwang in seiner Stimme mit. »Ich finde, das zusätzliche Saxophon war ein Geniestreich. Der orchestrale Hintergrund hat Wunder gewirkt. Du hast tolle Ideen, Jess.«
    Dankbar lächelte Jessica ihn an. »Ich wollte unterschiedliche Gitarrenklänge aufnehmen. Ich habe die Sequenz benutzt, mit der wir gestern begonnen haben, sie aber um ein paar melodische Ausschmückungen erweitert. Ich wollte einen rauen Sound, der zum Text passt, und habe deshalb für den Rhythmus die Les Paul genommen. Trotzdem würde ich gern noch ein paar Schichten darüberlegen. Du solltest es dir mal anhören, Robert, und sehen, was du davon hältst. Ich dachte mir, wir könnten die Strat als Leadgitarre über den Rhythmus legen. Der Song könnte wirklich gewinnen, wenn man die verschiedenen Klänge übereinanderlegt.«
    »Oder er wird überladen«, widersprach Don. »Dillon hat eine verdammt gute Stimme. Wir können ihn nicht einfach brutal übertönen.«
    »Aber das ist doch gerade das Schöne daran, Don«, entgegnete Jessica. »Wir bleiben weiterhin bei klaren Klängen. Ganz einfach. Das erlaubt uns, sie übereinanderzulegen.«
    Brenda ließ ihren Kopf dramatisch auf die Tischplatte sinken. »Ich wünschte, wir könnten mal einen einzigen Abend über etwas anderes als Musik reden.«
    »Ich dachte, sie sprechen eine fremde Sprache«, stimmte Tara zu. Sie zog den Stuhl neben ihrer Tante heraus. »Wie langweilig.«
    Jessica lachte. »Du willst doch nur die heiße Schokolade, die ich dir versprochen habe. Die bekommst du gleich. Trevor? Sonst noch jemand?«
    »Du solltest nicht so unachtsam sein, Jessie«, sagte Don tadelnd zu ihr. »Wir haben nur wenig Zeit, um die Aufnahmen zusammenzuschustern. Du kannst es dir nicht leisten, deine Hände zu verletzen.«
    Sie war gerade dabei, die Tassen aus dem Schrank zu nehmen, doch jetzt hielt sie in der Bewegung inne. »Ich hatte dich nicht als ein solches Arschloch in Erinnerung, Don. Warst du schon immer so oder ist das erst kürzlich passiert?« Wenn er Dillon noch einen Seitenhieb versetzte, würde sie ihm eine Tasse an den Kopf werfen. Es gab Wunden, die tief waren, und Don schien darin herumstochern zu wollen. Jessica holte Milch und Schokolade aus dem Kühlschrank, stellte die Tassen daneben und lächelte Don erwartungsvoll an.
    Trevor und Tara tauschten einen langen belustigten Blick miteinander aus. Diesen Tonfall kannten sie, und er verhieß nichts Gutes für Don. Tara versetzte Brenda einen Rippenstoß, um sie mit einzubeziehen, und wurde mit einem verschmitzten Lächeln und einer hochgezogenen Augenbraue belohnt.
    »So habe ich es nicht gemeint, Jess … Ihr seid alle so überempfindlich«, erwiderte Don defensiv.
    »Ich vermute, diesmal lassen wir es dir alle durchgehen, aber du musst wirklich an deinen Umgangsformen arbeiten. Manche Dinge sind akzeptabel, andere sind es nicht.« Ohne den Kopf zu wenden, erhob Jessica die Stimme. »Ich kann dir nur raten, mich nicht nachzuäffen, Trev.«
    Die Zwillinge grinsten einander wieder an.Trevor hatte die Worte lautlos mitgesprochen, da er sie schon zahlreiche Male gehört hatte. » Nicht im Traum

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