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Mondspiel: Novelle (German Edition)

Mondspiel: Novelle (German Edition)

Titel: Mondspiel: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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käme ich auf den Gedanken«, sagte er frech.
    »Dillon, möchtest du eine Tasse heiße Schokolade?«, fragte Jessica arglos.
    Dillon schüttelte heftig den Kopf, denn allein schon der Gedanke jagte ihm einen Schauer über den Rücken. »Ich kann das Zeug nicht mehr sehen. Im Zentrum für Brandopfer haben sie uns damit abgefüllt.«
    »Warum hast du es dann überhaupt im Haus?«, erkundigte sich Jessica neugierig.
    »Für Paul natürlich.« Dillon zwinkerte seinem Freund zu. »Er ernährt sich von kaum etwas anderem. Ich glaube, das ist sein einziges Laster.«
    Jessica hielt einen Becher hoch. »Na, Paul, wie wäre es?«
    »Heute ausnahmsweise nicht. Nach all der Aufregung könnte mich die Schokolade gegen meinen Willen wach halten.« Er strich Tara über das Haar.
    »Warum haben sie euch damit abgefüllt, Dad?«, fragte Tara neugierig.
    Einen Moment lang herrschte Stille. Dann schlang Brenda lässig einen Arm um Taras Schultern. »Eine gute Frage. Wollten sie euch damit zwangsernähren?«
    »Mehr oder weniger.« Dillon sah Paul so hilflos an, dass es Jessica in der Seele wehtat.
    Paul nahm ihm die Antwort ab und blieb dabei vollkommen sachlich. »Brandopfer brauchen Kalorien, Tara, jede Menge Kalorien. Da, wo dein Vater war, hat man diesen Bedarf mit Schokoladengetränken abgedeckt, aber sie haben nicht gut geschmeckt, die Mischung war grauenhaft, und er musste sie ständig trinken.«
    »Sie haben dir den Geschmack an Schokolade verdorben? «, fragte Tara ihren Vater entrüstet. »Das ist ja furchtbar. «
    Dillon sah sie mit einem atemberaubend schelmischen Lächeln an. »Ich denke mal, das war ein geringer Preis für das Überleben.«
    »Schokolade tröstet mich über alles hinweg«, gestand Tara. »Was ist es bei dir?«
    »Darüber habe ich mir nie wirklich Gedanken gemacht«, gestand Dillon. In seinem Leben hatte es keinen Trost gegeben, seit er seine Familie, seine Musik und alles andere verloren hatte, das ihm am Herzen lag. Bis Jessica aufgetaucht war. Nur sie vermittelte ihm ein Gefühl von innerem Frieden. Er fühlte sich getröstet, wenn sie in seiner Nähe war, trotz der überwältigenden Gefühle und der explosiven Chemie zwischen ihnen. Aber das konnte er seiner dreizehnjährigen Tochter wohl kaum erklären.Wenn er selbst es nicht verstand, wie hätte sie es dann verstehen können?
    »Bei mir ist es auch Schokolade«, sagte Paul.
    »Kaffee, so schwarz wie möglich«, warf Brenda ein. »Robert mag seinen Martini.« Sie blickte lächelnd zu ihm auf. »Ich treibe ihn zum Trinken.«
    »Du treibst jeden zum Trinken«, wandte Brian ein.
    »Du hast schon literweise Bier geschlürft, bevor ich auf der Bildfläche erschienen bin«, sagte Brenda mit gelangweilter Miene. »Deine Sünden hast du nur dir selbst zuzuschreiben. «
    »Wir waren zusammen im Kindergarten«, erinnerte Brian sie.
    »Du warst schon damals nicht mehr zu retten.«
    »Jetzt macht mal Pause«, flehte Don.
    Jessica fand den Zeitpunkt ideal, um das Thema zu wechseln. »Wem gehört eigentlich der lange Umhang mit Kapuze?«, fragte sie mit geheucheltem Desinteresse. »Die Wirkung ist ziemlich dramatisch.«
    »Ich habe einen«, sagte Dillon. »Ich habe ihn vor Jahren auf der Bühne getragen. An den habe ich schon ewig nicht mehr gedacht. Wieso fragst du danach?«
    »Ich habe ihn ein paarmal gesehen«, sagte Jessica und sah Tara in die Augen. »Er wirkte so anders, dass ich ihn mir in Ruhe betrachten wollte.«
    »Er muss irgendwo hier sein«, sagte Dillon. »Ich werde mich danach umsehen.«
    Ein eisiger Hauch schien sich mit ihrer Frage in die Küche eingeschlichen zu haben. Jessica erschauerte. Wieder einmal regte sich der schreckliche Verdacht in ihrem Kopf. Hatte jemand Trevor vorsätzlich an genau diese Stelle gelockt? Das war ganz ausgeschlossen. Niemand konnte einen Erdrutsch exakt genug bestimmen, um jemandem eine Falle zu stellen. Sie wurde langsam wirklich paranoid. Dillon konnte den Umhang nicht getragen haben, als der Erdrutsch Trevor unter sich begraben hatte, denn er war mit ihr zusammen gewesen. Sie sah sich verstohlen in der Küche um, und ihr wurde klar, dass sie in Wirklichkeit sehr wenig über die anderen Bandmitglieder wusste.
    »Ich erinnere mich an diesen Umhang!« Brenda richtete sich mit einem strahlenden Lächeln auf ihrem Stuhl auf. »Erinnerst du dich noch, Robert?Viv hat ihn geliebt. Sie hat ihn ständig um sich herumgewirbelt und so getan, als sei sie ein Vampir. Dillon, wir haben ihn für diese Halloween-Party in Hollywood

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