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Mondspiel: Novelle (German Edition)

Mondspiel: Novelle (German Edition)

Titel: Mondspiel: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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habe Licht gesehen und wusste, dass du wach bist.«
    Dillon schluckte seinen Ärger hinunter. Don kam nie von sich aus zu ihm. Das war eine der seltenen Gelegenheiten, die Dinge zwischen ihnen zu bereinigen, auch wenn es ihm im Moment ungelegen kam. »Nein, geh nicht fort, es muss etwas Wichtiges sein, wenn es dich mitten in der Nacht zu mir führt.« Er fuhr sich mit einer Hand durch das dichte schwarze Haar und warf Jessica ein flehendes Lächeln zu. Sie reagierte genauso, wie er es schon im Voraus gewusst hatte – sie nickte kaum merklich und zog seinen Morgenmantel noch enger um sich. »Himmel, es muss auf fünf Uhr morgens zugehen.« Dillon trat zur Seite und bedeutete Don einzutreten. »Worum es auch immer geht, bringen wir es hinter uns.« Don wirkte reichlich zerzaust, und Dillon roch Alkohol in seinem Atem.
    Don holte tief Luft und trat ein. »Tut mir leid, Jessie.« Er sah sie kurz an und wandte den Blick gleich wieder ab. »Ich wusste nicht, dass du hier bist.«
    Sie zuckte die Achseln. Es war viel zu spät, um zu verbergen, was vorgefallen war. Das Bettzeug war zerwühlt und die Kopfkissen lagen auf dem Boden. Ihr Haar war wüst zerzaust, und sie trug nichts unter Dillons Morgenmantel. »Möchtest du, dass ich gehe?«, fragte sie höflich. Don wirkte fürchterlich nervös, und seine Unruhe trug zu ihrem eigenen Unbehagen bei. Ihr Magen zog sich
unheilverkündend zusammen, und einen Moment lang spülte eine Woge von Übelkeit über sie hinweg.
    »Ich weiß nicht, ob ich den Mut aufbringe, Dillon das zu sagen, was ich ihm sagen muss, ganz zu schweigen davon, dass noch jemand zuhört, aber andererseits hast du immer einen beruhigenden Einfluss auf ihn.« Er lief im Zimmer auf und ab, während sie warteten.
    »Hast du getrunken?«, erkundigte sich Dillon neugierig. »Ich habe dich nie trinken sehen, Don, nicht mehr als ab und zu ein Bier.«
    »Ich dachte, ich könnte mir Mut antrinken.« Don grinste ihn halbherzig und ohne eine Spur von Humor an. »Du musst die Polizei rufen und mich verhaften lassen. « Die Worte kamen in einem einzigen hastigen Atemzug aus ihm heraus. Sobald er sie ausgesprochen hatte, sah er sich nach einer Sitzgelegenheit um, auf der er zusammenbrechen konnte.
    Dillon führte ihn zu einem von zwei Sesseln, die auf beiden Seiten eines kleinen Tischs mit einer Leselampe standen. »Möchtest du ein Glas Wasser?«
    Jessica hatte bereits im Bad ein Glas gefüllt. »Hier, Don, trink das.«
    Er nahm das Glas, trank es in einem Zug leer, wischte sich mit den Handrücken den Mund ab und blickte zu Dillon auf. »Ich schwöre bei Gott, dass ich immer geglaubt habe, du wüsstest über Vivian und mich Bescheid. All die Jahre dachte ich, du wartest nur auf eine Gelegenheit, mich loszuwerden und mich durch Paul zu ersetzen. Ich habe ständig darauf gewartet, dass das passiert, und ich habe mich enorm angestrengt, um dir nie einen Grund zu geben.«
    »In allererster Linie, Don, bin ich Musiker. Paul steht mir sehr nah. Er ist mein bester Freund. Wir haben in
guten und in schlechten Zeiten zusammengehalten, aber er besitzt nicht dein Talent. Ich wollte dich in der Band haben. Seit ich dich das erste Mal spielen gehört habe, wusste ich, dass du der Richtige bist. Paul besitzt nicht deine Vielseitigkeit. Er hat geholfen, die Band auf die Beine zu stellen, und ich hatte nicht die Absicht, ihn fallenzulassen, aber in dem Moment, in dem du bei uns eingestiegen bist, warst du ebenso sehr ein Teil der Band wie ich.« Dillon schüttelte bedauernd den Kopf. »Wenn du einen anderen Eindruck hattest, tut es mir leid, dass ich dir nie gesagt habe, wie wertvoll du für mich bist.«
    »Na prima. Das hättest du mir jetzt nicht auch noch sagen müssen.« Don stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das ist nicht leicht für mich, Dillon. Ich habe es nicht verdient, anständig von dir behandelt zu werden.«
    »Ich gebe zu, dass es mich aus der Fassung gebracht hat, von dir und Vivian zu erfahren«, sagte Dillon. Er streckte seine Hand nach Jessica aus, weil er sie unbedingt berühren und spüren musste, dass sie wirklich vorhanden und an seiner Seite war. Augenblicklich kam sie zu ihm und legte den Arm um seine Taille. Ihr zierlicher Körper passte perfekt unter seine Schulter. »Das war reichlich mies von dir, Don, aber die Polizei brauchen wir deshalb noch lange nicht zu rufen.«
    »Ich habe versucht, dich zu erpressen.« Don sah keinen von beiden an, als er das Geständnis ablegte. Mit einem hilflosen Gesichtsausdruck

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