Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mondspiel: Novelle (German Edition)

Mondspiel: Novelle (German Edition)

Titel: Mondspiel: Novelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
ohnehin mit dir reden. Was
da so alles von den Dachtraufen hängt! Das Haus sieht aus wie aus einer Erzählung von Edgar Allen Poe. Und die Männer in diesen Geschichten hatten immer Übles mit den Damen vor.« Anzüglich wackelte er mit den Augenbrauen.
    »Dieses Haus ist ein perfektes Beispiel für die gelungene Synthese zweier Baustile – frühe Gotik und Renaissance. « Dillon war entsetzt. »Du, mein Sohn, bist ein Banause. Das Haus ist einfach perfekt, an der Südseite kriechen geflügelte Wesen hinauf und an der Ostseite krallen sich Löwen fest. Fantastische Details, Geheimgänge und bewegliche Wände dürfen natürlich auch nicht fehlen. Ein vornehmer Herrensitz ist langweilig. Den hat schließlich jeder.«
    »Dad«, sagte Tara mit fester Stimme, »es ist unheimlich. Hast du das Haus jemals nachts von außen angeschaut? Es sieht so aus, als würde es spuken, und außerdem hat man das Gefühl, dass einen das Haus anstarrt. Du bist nicht ganz richtig im Kopf, auch wenn du mein Vater bist.«
    »Ihr Kinder seid Verräter«, sagte Dillon. »Ihr habt viel zu viel Zeit mit eurer Tante verbracht. Sie teilt eure Meinung über mein Haus.«
    Brenda verdrehte die Augen. »Dillon, an deinem Haus kriecht Zeug hoch, das einen draußen auf Schritt und Tritt beobachtet. Mir graust immer, wenn ich im Garten bin oder einen Spaziergang mache. Ich brauche nur aufzublicken und schon starrt mich etwas an.«
    »Theoretisch«, warf Brian ein, »wachen diese Wesen über das Haus und die Menschen darin. Wenn du dich vor ihnen fürchtest, hast du wahrscheinlich guten Grund dazu.« Er rückte näher. »Vielleicht führst du etwas Böses gegen die Bewohner im Schilde.«
    Jessica zerknüllte eine Serviette und warf sie nach Brian. »Erzähl nicht solchen Blödsinn. Ich habe die gotische Architektur auch immer geliebt. Früher haben wir uns all diese Bücher gemeinsam angesehen. Und die Fotos, die Dillon aus Europa mitgebracht hat.« Sie zwinkerte Trevor zu. »Ich hätte gedacht, diese Geheimgänge würden dich faszinieren.«
    Dillon nahm sie an der Hand und zog sie zur Tür. »Zieht euch warm an, ihr zwei – wir treffen uns auf dem Weg zum Wald.«
    Jessica folgte ihm, ohne Trevors spöttischen Pfiff zu beachten. »Mir gefällt nicht, dass beiden Kindern heute Morgen schlecht war, Dillon«, sagte sie. »Tara sagt, gestern, als es zu dem Erdrutsch kam, hätte sie jemand beobachtet. Sie konnte die Gestalt nicht erkennen, weil sie einen langen Umhang mit Kapuze trug. Dieselbe Person habe ich in der Nacht unserer Ankunft gesehen.«
    Dillon verlangsamte seine Schritte und zog sie beschützend an sich. »Was soll das heißen, Jess?« Er achtete sorgsam darauf, sich seine Sorge nicht anmerken zu lassen. »Glaubst du, dass bei dem Erdrutsch jemand nachgeholfen hat? Und dass die Kinder keine Magenverstimmung hatten, sondern jemand sie vergiftet hat?«
    Als er die Worte aussprach, klangen sie absurd. Öl auf einer Treppenstufe, auf der jeder ausrutschen konnte.Wie konnte man einen Erdrutsch auslösen und wissen, dass die Kinder an genau der Stelle sein würden? Und ihr war auch übel gewesen. Es kam ständig vor, dass sich jemand den Magen verdarb. Jessica seufzte. Womit konnte sie das Unbehagen erklären, das sie verspürte? Die ständige Sorge, die nie von ihr abfiel. »Warum wollte die vermummte Gestalt ihnen nicht helfen? Sie steckten eindeutig in
Schwierigkeiten, und Tara hat sich die Seele aus dem Leib geschrien.«
    »Darauf weiß ich keine Antwort, Kleines, aber wir werden es herausfinden«, beteuerte er ihr. »Jedenfalls haben alle kräftig zugepackt, um Trevor zu befreien. Mir ist bei keinem Zurückhaltung aufgefallen, noch nicht einmal bei Don.«
    »Don.« Jessica schüttelte den Kopf. »Dieser Mann macht es einem schwer, ihn zu mögen. Letzte Nacht hat er mir wirklich leidgetan, aber trotzdem fällt es mir schwer, ihm etwas abzugewinnen.«
    »Ich mochte ihn wirklich«, antwortete Dillon mit einem Stirnrunzeln. »Mir gegenüber war er immer reserviert, aber er hat hart gearbeitet. Nach ihm habe ich mich nie umgesehen und mich gefragt, wo er den ganzen Abend gesteckt hat; er hat mehr als nur seinen Teil der Arbeit geleistet. Auf ihn war Verlass, und oft war er mir eine große Stütze. Ich hatte keine Ahnung, dass er eine so große Abneigung gegen mich hat. Und dass Vivian mit ihm geschlafen hat, wusste ich erst recht nicht. Sie hatte vorgeschlagen, ich solle ihn mir mal anhören, aber ich habe ihn in die Band geholt, weil er so

Weitere Kostenlose Bücher