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Mondstahl - Die Schlucht (German Edition)

Mondstahl - Die Schlucht (German Edition)

Titel: Mondstahl - Die Schlucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Kaiser
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werden.“
     
    So betraten sie gemeinsam die baufällige Hütte.
     

     

     

     

     

     

     

     

     
    Sechstes Kapitel: Die Legende vom Mondstahl
     

     
    In Garolas Hütte roch es seltsam. Nicht schlecht, nicht abstoßend – aber irgendwie unwirklich. Was aus dem Gemisch an Gerüchen deutlich heraustrat, war Leder und der süßliche Duft von Räucherwerk. Das war das einzige, das Parus in seiner momentanen Konstitution bemerkte.
     
    Wie lange hatte er geschlafen? Eine unmöglich zu füllende Leere tat sich in seinen Erinnerungen auf. Das letzte, an das er sich erinnern konnte, war eine dicke Nebelwand vor den Augen, Furcht im Mark und Schmerzen im Rücken. Letzteres fühlte er noch immer, allerdings nicht halb so schlimm wie zuvor.
     
    Wo war er nur? Er spürte keinen dichten Dunst auf der Haut, schmeckte nicht den salzigen Geschmack der Schlucht. War er vielleicht wieder daheim, bei Norath und Mathilde? Hatte er alles nur geträumt? Für einen Moment unterdrückte er die Gewissheit, dass dem nicht so war, und sah sich in seinem Inneren auf dem Hof der Eltern. Dann verschwand die Illusion. Er wagte noch nicht, die Augen zu öffnen. Was war passiert? Jedes Mal, wenn er in einen Kampf verwickelt wurde, endete dies in Ohnmacht. Aber wo war Galenis? Wo war Samoht?
     
    Als er zögernd die Augen öffnete, fand er sich in einem warmen Bettlager wieder. Ein weiches Betttuch lag über ihm, unter ihm mehrere Lagen getrockneter Pflanzen. Er hatte das Gefühl, sie wären etwas zu stachlig für eine Schlafunterlage, wahrscheinlich weil seine Schulter noch immer lädiert war. Während er den Blick schweifen ließ, kehrte Ruhe in sein Herz ein. Das Zimmer ähnelte dem Raum, der Parus viele Jahre als Schlafzimmer gedient hatte. Hölzerner Boden, ein aufgedunsener Teppich, die Wände massiv und mit Bildern behangen. Ein kleiner Kachelofen aus Metall knisterte friedlich vor sich hin und warf kleine, graue Wölkchen in die Luft. Das Holz um ihn herum musste Eiche sein - diesen Duft würde Parus niemals mehr vergessen.
     
    Er hatte trotz seiner heimisch wirkenden Umgebung Kopfschmerzen. Neben ihm stand auf einem kleinen Nachttisch ein Mörser samt Stößel, gefüllt mit einer grünen Paste. Er fasste sich mit der flachen Hand an die Stirn. Hatte er Fieber? Sein Kopf war kühl, auch wenn er sich anfühlte wie ein kochender Teekessel. Er wollte gerade aufstehen, da spürte er wieder diesen zerrenden Schmerz im Rücken.
     
    Da kamen ihm etliche Erinnerungen ins Bewusstsein zurück. Etwas hatte ihn von hinten angegriffen. Er wusste nicht, wie die Wesen aussahen, gegen die sie gekämpft hatten. Er versuchte gerade, sie sich vorzustellen, da kam Galenis zur Tür herein. Ein wohliges, warmes Gefühl stieg in Parus hoch, als er das bekannte Gesicht erblickte. Der Zauberkundige hielt eine Tasse mit einem stark riechenden Tee in der Hand, dessen Geruch sich augenblicklich im ganzen Zimmer ausbreitete. Er roch nach Ingwer und Haselnüssen, mit einer sauren Note. Das Getränk hatte Garola mit Essenzen aus verschiedenen Kräutern und ein paar Tropfen ihres eigenen, schwarzen Blutes verstärkt.
     
    Galenis reichte Parus die Tasse, mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Der Junge nahm sie dankend entgegen und versuchte einen vorsichtigen Schluck. Der Geschmack des Tees war so intensiv, dass Parus die Luft wegblieb. Kurz hustete er auf, hätte beinahe die Tasse fallengelassen.
     
    „Du hast drei Tage lang geschlafen. Aber das ist auch kein Wunder. Deine Verletzung ist tief und war schon eitrig, als wir Garola schließlich fanden. Ohne ihre Hilfe wärst du fiebrig geworden und schließlich gestorben. Aber glücklicherweise kam es nicht so.“
     
      Parus sah ihn erschöpft und ratlos an. Dafür, dass er drei Tage geschlafen hatte, fühlte er sich verdammt müde.
     
    „Was ist in der Zwischenzeit geschehen? Ist sie bereit, uns zu helfen?“, fragte er schließlich, die Zunge wohltuend am Gaumen reibend.
     
    „Wir haben uns lange mit Garola unterhalten. Sie sagt, sie will mit dir reden, wenn du wach bist. Ich glaube, ich hatte Recht, was deine Zukunft angeht. Aber darüber werden wir gleich sprechen, gemeinsam.“
     
    Parus hätte sich gerne noch einmal nach hinten fallen lassen, doch die Schmerzen im Rücken hinderten ihn daran. Er hatte im Moment wenig Lust, das Schicksalsthema wieder aufzurühren.
     
    „Was ist mit meinem Rücken“, fragte er schließlich, als ihm die Wunde wieder einen schmerzhaften Stich

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