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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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plapperte unentwegt, Liz musste lediglich verständnisvoll nicken. Seufzend ging Patrick hinaus auf den hübschen kleinen Balkon und beobachtete, wie die Sonne langsam über der Prärie versank. Was war das bloß für ein seltsames Gefühl der Entspannung? So etwas wie Zufriedenheit? Alles, nur das nicht! Loyalität konnte einen Mann teuer zu stehen kommen, aber damit kam er klar. Zufriedenheit hingegen war ein absolut gefährlicher Zustand...
    Auf einem mit Roteichen bewachsenen Hügel hinter dem Kasino lag Jorge Villanueva auf dem Bauch und beobachtete durch ein hochmodernes Fernglas das erleuchtete Fenster der Küche.
    O’Connor war gekommen.
    Der Mann war doch wirklich unglaublich leicht zu durchschauen, wenn es um seine geliebte kleine Schwester ging. Endlich war das Warten vorbei! Die Zeit der Vorbereitung und des Planens. Des hilflosen Beobachtens. Er hatte Patrick O’Connor sechs lange Jahre beschattet, angetrieben von einer Rachsucht, die so tief und elementar war, dass es schon schmerzte. Dutzende Male hatte er sich unbemerkt ins Land geschmuggelt und unzählige Nächte damit verbracht, zu spionieren und Pläne auszuhecken, während Patrick auf seine Tastatur einhämmerte oder einsam in seinem riesigen Haus in der Wüste auf und ab lief.
    Und auch wenn er sich in einen seiner Designer-Anzüge geschmissen und mit irgendeinem vollbusigen Starlet im Blitzlichtgewitter über den roten Teppich stolziert war. Was allerdings nicht allzu oft vorkam.
    Es war demütigend gewesen, hinter verschwiegenen Ecken zu verfolgen, wie Patrick das süße Leben genoss. Patrick, der Mann, der ihm alles genommen hatte - und der jetzt von seiner Schwester und ihrer kleinen Tochter empfangen wurde wie der verlorene Sohn. Zurückkehrte in den Schoß seiner Familie!
    Villanueva hatte auch einmal eine Familie gehabt. Aber das war lange her. Patrick würde bald wissen, wie sich ein solcher Verlust anfühlte.
    Eine Frau für eine Frau. Ein Kind für ein Kind. Auge um Auge ...
    Aber welche der beiden Frauen sollte es sein? Er hatte natürlich zuerst an die Schwester gedacht. Dann aber hatte er O’Connor mit dieser sinnlichen blonden Polizistin beobachtet. Die Blicke, die O’Connor ihr zuwarf, sprachen eine eindeutige Sprache. Herrgott, er - sein ehemals so fingerfertiger Protege - wurde in ihrer Gesellschaft so nervös, dass er sich beim Kartoffelschälen fast selbst verstümmelt hätte!
    Ja, welche wohl?

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4. KAPITEL
    V ierundzwanzig Stunden später saß Liz gerade entspannt zu Hause auf der Couch und reinigte ihre Waffe, da spazierte Patrick so selbstverständlich herein, als wäre es sein Wohnzimmer und nicht ihres. Erstaunt blinzelte sie. Aber sie halluzinierte nicht. Dieser Inbegriff männlicher Schönheit stand direkt vor ihrem Fernseher, als wäre er soeben aus einer Ralph-Lauren-Werbung gestiegen.
    Oder war er vielleicht doch nur ein Trugbild? Drehte ihr Gehirn durch, weil sie zu viel Stress hatte? War er eine hormonell bedingte, ausgesprochen plastische Wunschvorstellung?
    »Komm ruhig rein«, sagte sie sarkastisch.
    »Sehr gern«, erwiderte er und lächelte breit wegen ihres schlecht gelaunten Tons. »Die Alarmanlage funktioniert nur, wenn man sie auch anschaltet, Liz. Und gleich noch viel besser, wenn man die Tür abschließt. Allerdings scheint das in dieser Stadt absolut niemand zu begreifen.«
    Eindeutig keine Illusion, dachte sie seufzend. Oh Gott, wenn sie wenigstens nicht den Bademantel anhätte, den ihre Großmutter ihr zu Weihnachten geschenkt hatte! »Erwischt«, meinte sie. Schnell zog sie den Bademantel über ihre Beine. Solange sie mit ihrer Glock und Star Wars noch allein gewesen war, hatte sie so viel nackte Haut zeigen können, wie sie wollte. »Ich brauche nur noch einen Moment, um meine ultimative Lebensversicherung hier wieder zusammenzusetzen. Danach muss ich mir um die Alarmanlage keine Sorgen mehr machen. Auf die Glock ist Verlass.« Er musterte die gut geölte Waffe. »Mag ja sein, wäre aber schön, wenn die einsatzfähig wäre, während die Alarmanlage ausgeschaltet ist.«
    Liz überlegte, ob sie einfach auf ihn schießen sollte. Ein kurzer Moment der Schwäche. Natürlich wollte sie ihn nicht umbringen, es musste ja nicht mal Blut fließen, aber so ein kleines Loch in seinen Ärmel... Lächelnd stellte sie sich Patricks Blick vor, wenn sein teurer Kaschmirpullover durchsiebt wäre.
    Er erwiderte ihr Lächeln, als könnte er ihre Gedanken lesen. »Eine auseinandergebaute Pistole auf dem

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