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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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um sein Bein und strahlte ihn an. Der Mund war mit lange gelutschtem Keks verschmiert. »Hi, Onko Paddick.«
    Gleichermaßen panisch und überrascht starrte er Liz an. Sie lächelte amüsiert, dann beugte sie sich hinunter. »Hallo, Evie!«
    »Ich mach dir ein Angebot«, sagte Patrick. »Ich beantworte alle deine Fragen. Dafür zerrst du sie von meiner Hose weg und weist mir den Weg zur nächsten Reinigung.« »Geschieht dir recht. Wer trägt denn auch Haute Couture, wenn er einen Haushalt mit Kleinkind besucht.« Liz schaute runter zu Evie, die sich noch immer an Patricks Schienbein festklammerte. »Wie wäre es, wenn du ein bisschen in der Spüle spielst, bis deine Mama wieder da ist?«, »Ja!« Evie löste die klebrigen Hände von Patricks Hose und hüpfte auf und ab. »Spüle, Spüle, Spüle!«
    Patrick machte sich gar nicht erst die Mühe, die Flecken einer genaueren Inspektion zu unterziehen, sondern wendete sich lieber wieder den Kartoffeln zu. Ihm war gerade sehr danach, jemandem die Haut abzuziehen.
    »Du bist also nur aus lauter brüderlicher Liebe hier, ja?« Liz warf ihm von der Spüle einen skeptischen Blick zu. »Sonst steckt nichts hinter deinem Besuch und schon gar nichts, was ich wissen müsste?«
    »Ganz genau«, versicherte er, ohne mit der Wimper zu zucken. Liz mit ihren Vorschriften und Gesetzen sollte auf keinen Fall davon erfahren, dass er hinter seinem alten Partner her war. Sie würde die Sache lediglich unnötig komplizieren. Dabei ging es Patrick doch nur um eine kurze Unterhaltung mit Villanueva ... Danach würde sich das Problem schnell und einfach erledigt haben. »Auch wenn es dir schwerfällt, das zu glauben, ich habe wirklich eine blütenweiße Weste. Und das, seitdem ich dir damals großzügig gestattet habe, mich festzunehmen. Heutzutage verdiene ich mein Geld ausschließlich mit meiner abenteuerlichen Fantasie.«
    Es folgte eine lange Pause, dann sagte Liz: »Okay.«
    Mehr nicht. Nur okay. Jede andere Frau hätte weiter gebohrt und ewig keine Ruhe gegeben. Nicht so Liz. Sie hatte gefragt, er hatte geantwortet. Ende der Durchsage. Das nun folgende Schweigen war beinahe freundschaftlich. Das warme Licht der Abendsonne fiel durch die Balkonfenster und wärmte Patrick den Rücken. Etwas in ihm entspannte sich plötzlich ein wenig. Nicht dass ihm je aufgefallen war, dass er vorher verkrampft gewesen wäre. Während er noch darüber nachdachte, passte er nicht richtig auf und hätte sich fast die Fingerkuppe abgeschnitten. »Sch...«
    Liz unterbrach ihn schnell. »Vorsicht, Kind!«
    Patrick nahm den Finger in den Mund. »Ich habe mir beinahe die Hand abgehackt!« Liz verdrehte die Augen und Patrick seufzte. Von der Seite war wohl kein Mitgefühl zu erwarten. Er zog die Besteckschublade auf, blieb erstaunt stehen und starrte. »Hallo!«
    »Was?« Liz kam herüber und schaute ihm über die Schulter. »Die Messer? Seit wann interessieren dich Messer?« »Haben sie noch nie. Gewalt ist das Mittel der Minderbegabten, wie mein Vater immer sagte. Aber in dem Punkt gehen die Meinungen auseinander, und ich verstehe immerhin genug von der Materie, um beeindruckt zu sein. Ich habe mit ein paar Messerkünstlern zusammengearbeitet.« Patrick unterbrach sich, als er merkte, was er da gesagt hatte. Bestimmt würde Liz jetzt nachhaken. Messerkünstler? Wer? Was ist aus ihm geworden?
    Doch sie schwieg und drehte sich um. Patrick betrachtete die glänzenden Klingen in der Schublade und dachte daran, dass der gefährlichste Mann, dem er je begegnet war, irgendwo da draußen wartete. Jorge Villanueva wetzte bestimmt gerade die Messer und träumte davon, sie dem Verräter Patrick O’Connor in den Rücken zu rammen.
    Schnell verdrängte Patrick die Vorstellung wieder. Daran konnte er im Moment nichts ändern. Er hatte seinen Zug gemacht, nun war Villanueva dran ... falls er sich wirklich hier herumtrieb und auf der Lauer lag.
    Patrick nahm sich eines der Messer und schnitt die Kartoffeln in kleine Würfel. Als er fertig war, trug er Schneidebrett und Messer zur Spüle und betrachtete stirnrunzelnd Seine Nichte. Evie stand durchnässt auf einem Stuhl und hing halb über dem Waschbecken. Selbst Patrick wusste, dass man scharfe Gegenstände und Kleinkinder besser voneinander fernhielt.
    Liz bemerkte seinen hilflosen Blick und hob Evie auf den Boden. »Zeigst du mir dein Zimmer?«, fragte sie die Kleine. »Deine Mutter hat mir erzählt, dass du eine Menge Lego hast.«
    Die beiden verschwanden in den Flur. Evie

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