Money, Honey
Patrick die Barfrau mit einer Blüte bezahlte. Statt den Hunderter zu prüfen, starrte sie nur Patrick an, bevor sie dann endlich das Wechselgeld ausgab. Ebenfalls ohne hinzusehen. Liz verdrehte die Augen.
Einen Moment später kam Patrick zurück und brachte die Drinks mit. Er reichte Liz ein Glas mit einer kalten, goldfarbenen Flüssigkeit darin, dann setzte er sich und presste sein Bein gegen ihres.
»Ging glatt durch«, sagte er.
Sie klimperte mit den Wimpern, damit es aussah, als würden sie miteinander flirten. »Das liegt daran, dass du immer bei Frauen bestellst.«
Er lächelte. »Hey, ich warte einfach nur an der Bar. Was kann ich dafür, dass die Frauen sich darum schlagen, mich zu bedienen?«
Wieder rollte sie mit den Augen. »Wir sind nicht hier, damit du irgendwelche Frauen anmachst, Patrick. Wir versuchen, uns beim Bezahlen mit Falschgeld erwischen zu lassen. Nur dass sich die Scheine niemand anschaut, weil alle nur dich anglotzen. Kannst du beim nächsten Mal bitte gefälligst bei einem Mann bezahlen? Gib den Leuten wenigstens eine faire Chance!«
Patrick legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie an sich. »Hat sich in dem Wortschwall eben irgendwo ein Kompliment versteckt?«
Liz musste sich stärken und nahm einen Schluck von ihrem Drink, der nach Zitrone schmeckte und ihr in der Kehle brannte. »Was ist denn das, verdammt?« »Nennt sich Between the Sheets « Er grinste sie an. »Auch, bekannt als Maiden’s Prager, Jungfrauengebet. Kommt darauf an, wen man fragt. War in den wilden Zwanzigern der letzte Schrei.«
Liz versuchte angestrengt, ihn bewundernd anzuschmachten. Schließlich durfte sie nicht aus der Rolle fallen, wenn jemand guckte. Was garantiert eine Menge Leute taten. Ein Mann wie Patrick musste nicht mit einem Spotlight angeleuchtet werden, um Aufmerksamkeit zu erregen. »Das erklärt, warum das Zeug schmeckt, als hätte mein entfernter Cousin es heimlich im Keller schwarzgebrannt.«
Patrick beugte sich vor und strich mit seinen Lippen von ihrer Wange bis zum Ohr. Es durchzuckte Liz wie ein Stromschlag. »Lass uns tanzen.«
»Was?« Sie schaute ihn ungläubig an. »Zu diesem Techno-Kram?«
Er nahm ihr das Glas aus der Hand, stellte es weg und stand auf. Liz folgte ihm automatisch, als hätte er sie hinter sich hergezogen. »Vertrau mir!«, rief er und führte sie mitten ins Gewühl.
Als Patrick endlich anhielt, Standen sie vor dem Pult des DJs. Der junge Mann arbeitete mit einer Hand an den Plattentellern und Reglern, mit der anderen hielt er sich einen riesigen Kopfhörer gegen ein Ohr, Er nickte im Takt der Musik, die er daraus hörte. Allerdings war Liz unbegreiflich, wie er das bei dem Krach aus den wummernden Lautsprechern in seinem Rücken schaffte.
Liz, ganz FBI-Agentin, speicherte geistig eine Kurzbeschreibung des DJs ab: weiß, braune Haare, braune Augen, etwas größer als ein Meter neunzig. Modisches Retro-Bowling-Shirt, teure Sneakers, Typ lässiger Kreativer. Keine sichtbaren Narben oder Tattoos. Sein Alter war bei den Lichtverhältnissen schwer zu schätzen, doch sie vermutete, dass er zwischen neunzehn und sechsundzwanzig sein musste. Wahrscheinlich eher sechsundzwanzig.
Patrick sprach ihn an. Liz konnte wegen des Lärms kein Wort verstehen, bemerkte dennoch, dass ein paar der Blüten den Besitzer wechselten.
»Was machst du da?«, schrie sie, um die Musik zu übertönen und schaute Patrick böse an.
Er drehte sich zu ihr um und grinste, dann schlang er die Arme um ihre Hüften. »Ich wollte mit dir tanzen«, erklärte er. »Und deshalb habe ich den DJ bestochen, damit er bessere Musik spielt.«
»Du hast ihn mit Falschgeld bestochen«, stellte sie fest. Zwar war ihr Ton ruhig, aber Patrick merkte, dass sie wütend war. Sanft ließ er seine Hand über ihren Rücken gleiten und spürte, wie sie erschauerte. »Was er gerade laufen lässt, ist nicht mal das wert.«
»Geduld, Liebes«, sagte er. Ihre Augen verengten sich, und sie musterte ihn skeptisch, als der hämmernde Discobeat aufhörte und stattdessen ruhigere Töne erklangen. Eine langsame, sinnliche Melodie. Patrick zog Liz an sich und legte seine Hand auf ihren Rücken, dann fingen beide an, sich im Rhythmus zu wiegen. Dieser Musik konnte auch Liz nicht widerstehen. Es war wie Magie. Patrick überlegte noch kurz, ob Liz ihn nach diesem Tanz vielleicht mit einem ihrer hohen Absätze erstechen würde.
Egal! Das war es dann auf jeden Fall wert gewesen!
Er drückte ein Bein in den Stoff ihres
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