Money, Honey
unsere kleine Kooperation zum Erfolg führen soll, nimmst du besser zur Kenntnis, dass es Bereiche gibt, von denen ich wirklich eine Menge verstehe. Und was die Klubszene angeht, kannst du dich auf mein Urteil verlassen. Da kenne ich mich bestens aus.«
»Mag sein, dennoch bezweifele ich, dass so ein Kleid ...« Sie beäugte den luxuriösen Stoffhaufen, der nun auf ihrem Bett lag. »... zu Grief Creek passt.«
Diesen Einwand nahm er gar nicht erst zur Kenntnis. »Auch wenn ich sowohl ein Bewunderer dieses Meisterwerks des Schneiderhandwerks als auch deiner Figur bin, geht es mir wirklich nur darum, was wir heute Abend erreichen wollen.«
»Nämlich was?«
»Dass man dir die FBI-Agentin nicht sofort ansieht.« Wütend starrte sie ihn an. »Aber das bin ich nun mal.« Patrick machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ist mir klar. Nur heute Abend bist du genau das nicht. Heute Abend bist du mein Date.«
»Ganz bestimmt nicht! Ich ..."
Er schnitt ihr das Wort ab. »Mein Date«, wiederholte er ruhig. »Mein Accessoire. Etwas Hübsches fürs Auge, das mir den trüben Aufenthalt in der Provinz verschönen soll. Und falls du nicht in der Lage bist, deine Dienstmarke einen Abend lang zu Hause zu lassen, können wir gleich di Guzman bitten, deine Rolle zu übernehmen.«
Liz öffnete den Mund. Und schloss ihn wieder. Überlegte. Er hatte recht, und sie hasste ihn dafür. Als sein Date an einem solchen Abend konnte sie Patrick mit Informationen über die anderen Anwesenden versorgen, ohne dass es jemandem auffiel. Um die Rolle glaubhaft zu spielen, musste sie das Kleid anziehen.
»In dem Kleid werden meine Brüste so hochgedrückt, als ob sie gleich ins All geschossen werden sollen.«
Er lächelte. »Umso besser. Hast du passende Schuhe?« Sie schloss die Augen und betete um Kraft. »Im Schrank.« »Ausgezeichnet.«
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8. KAPITEL
E s hat etwas sehr Intimes, eine Frau anzuziehen, dachte Patrick, während er vor der Tür lauschte, wie Liz in ihrem Schlafzimmer das Outfit wechselte. Hoffentlich war sie nicht zu wütend, um gebührend vorsichtig mit dem Kleid umzugehen. Alles andere wäre in seinen Augen ein Sakrileg gewesen. Außerdem war er wirklich gespannt darauf, den grünen Stoff auf ihrer zarten hellen Haut zu sehen.
Als er eben die teuren Kleider in ihrem Schrank entdeckt hatte, wäre er fast umgefallen. Einige der Designer erkannte' er sofort, von anderen hatte er noch nie gehört. Die Farben deckten das gesamte Spektrum ab. Die verschiedenen Modestile ebenfalls. Alle Kleider waren ausnahmslos meisterlich gearbeitet. Und zwar aus absolut exquisiten Stoffen. Wie konnte eine Frau, die Polyesteranzüge von der Stange kaufte, eine solch verschwenderische Auswahl an Haute Couture besitzen?
Seine Liz war ein einziges großes Paradoxon. Und eine wunderbare Abwechslung. Die hatte er sich auch verdient nach den letzten drei Tagen. Die hatte er nämlich erfolglos damit verbracht, seine Quellen nach Villanueva auszuquetschen, ohne dass die scharfsichtige Mara etwas davon mitbekam. Er hatte ja gar nicht erwartet, dass er nur pfeifen musste, und Villanueva tauchte prompt wie ein wohlerzogenes Hündchen auf. Aber dass er, was seinen alten Partner anging, so gar keine Fortschritte machte, war frustrierend. Da hatte es ihn aufgeheitert, die rationale Polizistin in ein Partykleid zu stecken.
Die Tür öffnete sich und Liz kam heraus. In der Hand hatte sie eine smaragdgrüne Abendtasche und einen hauchdünnen Schal um die Schultern. Patrick starrte sie an, als hätte er eine Erscheinung.
»Na?«, fragte sie. »Entspricht es deinen Erwartungen?« Patrick ging um sie herum und tat, als würde er das Ergebnis seiner Modeberatung überprüfen. »Dreh dich mal.« Liz schnitt eine Grimasse, tat es dann aber.
Das Kleid stand ihr einfach perfekt und das Meergrün passte hervorragend zu ihrem Teint. Wenn der Ausschnitt auch nicht gerade sehr tiefe Einblicke zuließ, zeigte er doch genug, dass Patrick heiß wurde. Erfreulicherweise war das Kleid rückenfrei und enthüllte so noch mehr Haut,
Unterhalb der unfassbar schmalen Taille ging das Meergrün in sattes Smaragd über. Der Rock des Kleides war großzügig geschnitten und weit schwingend. Patrick schaute nach unten zu den extrem hohen Abendschuhen, die er ausgesucht hatte. An Liz’ wohlgeformten Beinen wirkten die Riemchen am Knöchel einfach wahnsinnig sexy.
Erwartungsvoll sah sie ihn an. »Und?«, fragte sie noch einmal. »Du bist doch der Experte. Bist du nun zufrieden?«
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