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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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Muskelpaket mit einem Wutanfall. Der war nicht wirklich gefährlich. Diese Situation aber ist ... ist ...« Er verstummte und schüttelte den Kopf.
    »Ist was?«, hakte sie sanft nach. »Sag es mir, Patrick. Bitte.«
    Wieder schüttelte er den Kopf. »Du hättest vorhin auf der Veranda warten sollen.«
    Enttäuscht verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Irgendein Idiot bricht bei mir ein, und ich soll dich vorschicken?«
    »Ja.«
    Sie runzelte die Stirn. In ihre Verwirrung mischten sich plötzlich Zuneigung und Wärme. Diese ungeheure Wut, weil sie sich nicht von ihm hatte beschützen lassen? »Ich bin eine ziemlich gute Polizistin, Patrick. Auf mich muss man nicht aufpassen, egal wie die Umstände sein mögen.« Frustriert schaute er sie an. »Ich behaupte ja gar nicht, dass du keine gute FBI-Agentin bist. Aber warum musste das sein?«
    »Ich kann dir grad nicht folgen, was meinst du denn damit?«
    Er wandte sich wieder von ihr ab, stützte die Ellbogen auf die Arbeitsplatte und senkte den Kopf. »Meine ganze Kindheit war von Verbrechen und Gewalt geprägt«, erklärte er. »Und wir sind uns doch wohl darüber einig, welche Auswirkungen das auf mich hatte.«
    »Ich finde nicht, dass du ein schlechter Mensch geworden bist, Patrick, auch wenn ich das vor ein paar Tagen behauptet habe. Das war nicht so gemeint. Obwohl du ein paar falsche Entscheidungen getroffen hast, bist du kein Übel, das die Welt heimsucht.« Fast gegen ihren Willen ging sie zu ihm hinüber und legte ihm leicht die Hand auf die Schulter. »Du hast auch viele gute Seiten.«
    Er verspannte sich unter ihrer Berührung. Als er sie dann ansah, tat er es wieder mit seinem typischen arroganten Lächeln. Alles wieder normal also. Oder was bei ihm normal war. Widerstrebend überlegte sie, welcher dieser beiden Männer wohl der echte Patrick O’Connor war. Dass diese Frage sie so brennend interessierte, fand sie überhaupt nicht gut!
    »Ach Oz, fassen wir es einfach so zusammen - ich bin jetzt, wie ich eben bin, und daran wird sich nichts mehr ändern. Das hätte Vorjahren passieren müssen, der Zug ist abgefahren. Aber du, du bist anders. Du warst auf teuren Schuhen und Debütantinnenbällen und hast wahrscheinlich einen millionenschweren Treühandfonds. Dein Kleiderschrank hängt voller Designerklamotten, verdammt! Warum musst du dich da jeden Tag beruflich unbedingt mit dem Abschaum der Gesellschaft abgeben?«
    Weil jemand sie vor zwanzig Jahren vor diesem Abschaum gerettet hatte. Allerdings ging Patrick das nichts an. Der sollte ruhig weiter glauben, dass sie mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden war.
    Sie zuckte die Achseln. »Das sind Dinge, die ich mir nicht selbst erarbeitet habe. Bei meinem Job ist das anders, da zählt nur meine Leistung, sonst wäre ich längst gefeuert. Mir ist das sehr wichtig. Insbesondere weil ich durch die Verbindungen meiner Familie Chancen und Möglichkeiten hatte, von denen die meisten Menschen nur träumen können. Und genau wegen dieser Privilegien schulde ich dem Rest der Gesellschaft etwas. Ich will ihr etwas zurückgeben.« »Unsinn!«
    Mit klopfendem Herzen starrte Liz ihn an. Wie oft sie anderen Leuten diesen Vortrag nun schon gehalten hatte, konnte sie gar nicht mehr zählen. Bisher hatte sie auch niemand wegen ihrer Überzeugung infrage gestellt. Im Gegenteil, insbesondere beim FBI war sie damit gut angekommen. »Bitte?«
    »Unsinn!«, wiederholte Patrick. »Komm schon, Liz, glaubst du wirklich an diesen ganzen Quatsch von wegen Adel verpflichtet?« Er schüttelte den Kopf und lachte verächtlich. »Ich nehm dir das nicht ab. Wir kennen die High Society und ihre Kinder. Das sind allesamt keine Heiligen, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen und in Demut der Gesellschaft dienen. Die haben nur knallharte Ansprüche. Den Blödsinn kannst du deiner Großmutter erzählen, aber nicht mir. Also, wieso machst du diesen Job wirklich?« Liz kam es vor, als würde der Boden unter ihr einstürzen. Was zum Teufel wollte er darauf von ihr hören? Dass sie nicht nur selbst ein Opfer war, sondern das berühmteste Opfer ihrer ganzen Generation? Dass sie heute die Schwachen beschützte, weil sie sich damit jeden Tag aufs Neue beweisen konnte, wie unverwundbar sie inzwischen selbst war? Dass sie in diesem Leben auf nichts stolz war - abgesehen von ihrer Dienstmarke? Die war das Einzige, was sie sich je selbst verdient hatte und ein Beweis für ihre Leistungen.
    Er wartete auf eine Antwort, die er

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