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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sey
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Chance hat Patrick dir verschafft, du hast sie genutzt.«
    »Und dafür hat er mehr als ein lapidares Dankeschön verdient. Ich möchte, dass er Teil meiner Familie wird. Wir wollen, dass er dazugehört, wir lieben ihn. Er sollte bei uns leben und nicht in seiner sterilen Villa in Kalifornien.«
    Liz zog skeptisch die Augenbrauen hoch. »Irgendwelche Fortschritte in der Richtung?«
    »Denkst du, der Kerl kommt auch nur Weihnachten hier vorbei?«
    »Hm, wohl nicht. Aber vielleicht ändert sich das ja jetzt wegen dieser Geschichte mit dem Fälscher ..."
    »Ich bitte dich, Liz! Glaubst du, es wäre das erste Mal gewesen, dass ich ein kleines Geschäftsproblem zu einer Riesensache auf gebauscht habe, damit er herkommt?«
    »Ach?«
    »Natürlich nicht! Während der letzten drei Jahre habe ich alle paar Monate immer mal wieder SOS gefunkt, das hat er genauso ignoriert wie meine zahllosen Einladungen und mein unablässiges Bitten und Flehen. Jetzt allerdings taucht er plötzlich hier auf und bietet dem FBI großherzig seine Unterstützung an. Meinst du, das macht mich nicht misstrauisch?« Sie massierte sich die Stirn. »Ich hoffe nur, dass es nichts mit Villanueva zu tun hat.«
    »Hat es aber, Mara. Vermute ich zumindest stark. Kannst du mir also irgendwas über ihn erzählen - was für ein Verhältnis er zu Patrick genau hatte und was damals in der Nacht passiert ist, als Patrick ihn deinetwegen ans Messer geliefert hat? Dann wüssten wir möglicherweise, was zum Teufel hier eigentlich los ist.«
    Liz beugte sich vor und wartete verzweifelt darauf, dass Mara ihr irgendwelche Informationen gab. Sie brauchte irgendwelche brauchbaren Hinweise, denen sie nachgehen konnte. Den ganzen Tag hatte sie in den Akten alles nachgelesen, was sie über Villanueva finden konnte, bis ihr die Augen wehtaten. Und dann noch eine Stunde länger. Sie musste einfach alles unternehmen, damit Patrick schnellstmöglich wieder aus Grief Creek verschwand, bevor sie noch etwas richtig Dummes tat. Wie zum Beispiel mit ihm ins Bett zu gehen. Oder, schlimmer noch, sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben. Beides konnte jeden Moment passieren.
    »Ich weiß nicht«, sagte Mara und zuckte hilflos mit den Schultern. »Patrick hatte mit Villanueva eine ziemlich große Sache laufen, was allerdings genau, habe ich nicht mitbekommen. Ich spielte im Vergleich mit den beiden in der Regionalliga. Damals erhielt ich noch alle Anweisungen von meinem Vater.« Sie lächelte und sah Patrick dabei so ähnlich, dass Liz wegschauen musste. »Mein Bruder hat sich nie etwas vorschreiben lassen.«
    »Nicht einmal von deinem Vater?«
    »Schon jahrelang nicht mehr zu dem Zeitpunkt«, erklärte Mara. »Er zog sein eigenes Ding durch, hatte aber auch weiter ein enges Verhältnis zur Familie. Vor allem, um auch immer ein Auge auf mich zu haben, am Ende hat er mich damit gerettet.«
    Liz nickte. »Ich hatte dich gerade mal zwanzig Minuten festgenommen, da kam er auch schon durch die Tür marschiert, als würde ihm das ganze FBI gehören, und fing an, mir seine Bedingungen zu diktieren.« »Kann ich dir dazu vertraulich eine Frage stellen, Liz?« »Ich werde mich bemühen, sie zu beantworten.«
    Mara stützte die Ellbogen auf den Tisch und schaute Liz an. »Hat Patrick mich damals verraten?«
    »Was? Warum um Himmels willen hätte er das tun sollen?« »Na ja, ich war nicht gerade eine Meisterdiebin, wenn man es mal so formulieren will. Nicht völlig untalentiert vielleicht, doch das Genie ist Patrick. Jedes Mal, wenn ich irgendeinen Coup gelandet hatte, überflügelte mein Bruder mich noch, und mein Dad hat dann nicht mir zugejubelt, sondern ihm. Darüber war ich natürlich richtig sauer. Inzwischen frage ich mich allerdings, ob Patrick das vielleicht mit Absicht gemacht hat. Weil er mich vor einem Leben bewahren wollte, für das ich nicht gemacht war. Jedenfalls hat er meinen Dad dadurch davon abgehalten, in mir seine legitime Erbin zu sehen;«
    Mara seufzte und lächelte dann selbstironisch. »Dabei wollte Patrick die Familiengeschäfte gar nicht übernehmen. Das war eher mein Plan. Ich hätte alles dafür getan, damit meine Eltern in mir eine würdige Nachfolgerin sehen.« Verbittert verzog sie den Mund. »Ja, ich glaube, ich wäre dafür auch ins Gefängnis gegangen.«
    Liz’ Magen verkrampfte sich schmerzhaft. Sie konnte sich nur zu gut daran erinnern, dass sie als Kind genauso gedacht hatte. Damals hätte sie für die Liebe ihres gestörten und kriminellen Vaters absolut

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