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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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Monk.
    »Sollte ich besser meinen Anwalt anrufen?«
    »Vielleicht sollten Sie diese Frage besser Madam Frost stellen«, erwiderte er.
    Wie auf ein Stichwort hin kam Madam Frost aus ihrem Haus und humpelte in unsere Richtung, wobei sie sich auf ihrem dicken, knorrigen Stock aufstützte, der so alt aussah, als hätte ihn bereits Merlin persönlich benutzt. Ihre Haut war faltig, ihr Haar ergraut, doch ihre Augen brannten mit einem erschreckend eindringlichen Feuer. In diesem Moment kam es mir vor, als ob sie nicht nur in die Zukunft, sondern bis in die tiefsten Winkel meiner Seele blicken konnte.
    »Wissen Sie, warum die Polizei hier ist, Madam Frost?«, fragte Collins.
    Madam Frost nickte weise. Das war eine Fähigkeit, die mir abging. Für nichts in der Welt hätte ich weise nicken können.
    Wenn ich es versuchte, sah es aus, als hätte ich gerade auf etwas sehr Saures gebissen.
    »Ich habe diesen Moment schon vor Tagen kommen sehen«, antwortete sie.
    »Bevor Sie Allegra Doucet umbrachten?«, wollte Monk wissen. »Oder erst nachdem Sie John Yamada, Diane Truby und Scott Eggers getötet hatten?«
    Max Collins sah Monk ungläubig an. »Sie glauben doch nicht, dass sie Allegra und noch drei Menschen umgebracht hat, oder?«
    »Ich weiß es sogar«, erklärte Monk. »Es gibt nicht den geringsten Zweifel.«
    »In diesen Dingen irrt er sich nie«, fügte ich an, obwohl mich seine Aussage selbst ein wenig überraschte.
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein«, gab Collins zurück. »Madam Frost ist eine gebrechliche, alte Frau, sie ist über sechzig Jahre alt. Allegra war jung und in bester körperlicher Verfassung. Sie wollen wirklich behaupten, sie hätte Allegra überwältigen können?«
    »Sie unterschätzen Madam Frost, und diesen Fehler beging auch Allegra Doucet«, sagte Monk.
    Madam Frost schwieg nur und betrachtete Monk mit einem stechenden Blick, den er erwiderte, ohne mit der Wimper zu zucken. Wenn er einen Fall gelöst hat und den Mörder zur Rede stellt, dann weicht er keinem noch so bösen Blick aus. Es ist der eine Moment, in dem er mit sich und der Welt völlig im Einklang ist.
    Er ist dann ganz in seinem Element.
    »Allegra war eine Hochstaplerin, die Madam Frost alle Kunden abnahm und sie aus dem Geschäft drängte«, fuhr Monk fort. »Sie konnte nicht gegen Allegra ankommen, also brachte sie sie um. Es lief so ab …«
    Und dann erklärte Monk genussvoll, was passiert war. Er hätte eigentlich keinen großen Auftritt absolvieren müssen, er hätte Madam Frost einfach verhaften und alles Weitere dem Staatsanwalt überlassen können. Aber wie viel Spaß hätte das gemacht? Das hier war der Augenblick, für den er bei jedem seiner Fälle lebte.
    Monk schilderte, dass Madam Frost am Freitagabend Allegras Haus betrat, vermutlich unter irgendeinem harmlosen Vorwand. Als Allegra von ihrem Stuhl aufstand, stach Madam Frost auf sie ein, wieder und wieder. Das Opfer bekam keine Chance, sich zur Wehr zu setzen. Sie war bereits tot, als sie zu Boden sank.
    In dem Moment hörte sie die Toilettenspülung und begriff, dass sich noch jemand im Haus befand. Als sie aber an der Toilette ankam, war der Unbekannte durch das Fenster entkommen. Madam Frost war zu alt und zu schwach, um denjenigen bis zu seinem Wagen zu verfolgen. Also sah sie sich die astrologische Tafel auf Allegras Monitor an, um einen Hinweis darauf zu bekommen, wer der Zeuge sein konnte.
    »Madam Frost ist gar nicht so sehr gegen Computer eingestellt, wie sie uns glauben machen will«, sagte Monk. »Sie hat das Internet benutzt, um eine Liste der möglichen Zeugen zusammenzustellen.«
    Er erläuterte, dass sie es mit dem Morden eilig hatte, damit der Zeuge keine Gelegenheit bekam, zur Polizei zu gehen. Darum wirkten alle drei Morde improvisiert – weil sie genau das waren. Und so wie im Fall von Allegra Doucet erfolgte der Angriff überraschend oder aus dem Hinterhalt. Sie konnte nicht das Risiko eingehen, dass sich eines ihrer Opfer zur Wehr setzte, weil sie dann zwangsläufig unterlegen wäre.
    »Als wir am Samstagmorgen zu Ihnen kamen«, sagte Monk, »da gingen Sie zu Ihrem Haus. Ihren Wagen, mit dem Sie kurz zuvor John Yamada überfahren hatten, mussten Sie in einer Seitenstraße abstellen, weil die Zufahrt zu Ihrer Garage von den Polizeifahrzeugen zugeparkt war.«
    »Wir sollten mal einen Blick in Ihre Garage werfen«, fügte ich an. »Ich möchte wetten, Ihr Wagen ist vorn verbeult.«
    »Viele Leute in meinem Alter haben Beulen in ihren Autos«, gab Madam

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