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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Ihrer wahren Identität landesweit steckbrieflich gesucht. Vielleicht haben Sie sich mit der Mafia angelegt, wir wissen es nicht.
    Und heute erzählen Sie uns, dass Sie Nachrichten von dem Killer erhalten. Es mag ja sein, dass Sie alle nicht an eine Verbindung zwischen dem glauben, was heute passiert, und dem, was verdammt nochmal vor über zehn Jahren passiert ist, als Sie im Untergrund verschwinden mussten, aber objektiv betrachtet stecken Sie alle, und ganz besonders Ms. MacBride, so tief in dieser Sache, dass man schon blind sein müsste, um es nicht zu erkennen.» Roadrunner sah nervös zu seinen Freunden hinüber. Annie Belinsky, die neben ihm saß, legte entweder beruhigend oder warnend ihre mollige Hand auf seinen Arm. Er atmete viel lauter, als man es von einem so spindeldürren Mann erwartet hätte.
    «Wir wissen jedoch», fuhr Magozzi fort, «dass Ms. MacBride in einer Festung mit einem Waffenarsenal wohnt, das für eine kleine Armee reichen würde, und jetzt habe ich zudem erfahren, dass es in einer noch offenen FBI-Ermittlung eine Akte über sie gibt, die unter Verschluss gehalten wird.» Die Gruppe hielt gleichsam kollektiv den Atem an, als sei sie ein einziger Organismus. «Scheiße, wie haben Sie denn das rausgekriegt?», verlangte Harley zu wissen.
    Grace starrte Magozzi an. Ihre blauen Augen wirkten kalt und ausdruckslos, da sie wohl die Akrobatik verbergen sollten, die ihre Gehirnzellen gerade vollbrachten. Einen Moment später presste sie die Lippen aufeinander. «Mist. Das Handy. Sie haben meine Fingerabdrücke überprüfen lassen.» Magozzi nickte. «Das FBI hatte sie gespeichert, und bis jetzt verweigert man uns die Auskunft, weswegen das geschah.
    Also, ich habe nicht die geringste Ahnung, ob Sie in deren Fall eine Verdächtige oder ein Opfer waren, aber langsam fängt die ganze Sache an zu stinken. Sie sind gerade auf der Liste der Verdächtigen wie eine Rakete aufgestiegen, und je länger Sie Informationen zurückhalten, die uns nützlich sein könnten, desto höher rücken Sie auf dieser Liste.» Mitch schoss derartig abrupt von seinem Stuhl hoch, dass es sogar seine Freunde überraschte. Aber Gino war von der Tür aus bereits drei Schritte auf ihn zugeeilt, ohne dass jemand es mitbekommen hatte. Derart schnell zu reagieren hatte er sich in jahrelanger Auseinandersetzung mit unberechenbaren Kriminellen angeeignet, deren plötzliche Bewegungen nie etwas Gutes bedeuteten. «Wir können Ihnen nichts sagen!», rief er, und Magozzi registrierte seine Wortwahl: Können, nicht wollen.    
    Gino blieb stehen, wo er war, immer noch auf der Hut.
    «Wieso nicht?» Für einen Mann besaß Mitch geradezu zierliche Nasenlöcher, doch sie blähten sich sichtbar auf, als er jetzt angestrengt atmete. «Weil Graces Leben dadurch aufs Spiel gesetzt werden könnte, deswegen!» Er blinzelte plötzlich, wohl verwirrt vom Klang seiner eigenen lauten Stimme.
    «Setz dich wieder, Mitch», sagte Grace MacBride beruhigend. «Bitte.» Alle drehten sich ihr zu. Sie schienen überrascht zu sein, dass Grace überhaupt etwas gesagt hatte. Mitch zögerte, nahm dann aber langsam wieder Platz. Er wirkte wie ein geprügelter Hund.
    «Grace, tu es nicht», mahnte Annie sanft. «Es ist nicht notwendig. Das hier ist eine total andere Sache. Was damals geschah, hat nichts mit dem zu tun, was jetzt geschieht.»
    «Vielleicht hoffen Sie ja auch nur, dass es sich so verhält», warf Magozzi leise ein.
    «Nein, verdammt.» Harley Davidson sah ihn direkt an und schüttelte dabei den Kopf so ungestüm, dass sein Pferdeschwanz hin und her wedelte. «Es ist nicht das Risiko wert.»      
    «Das finde ich auch», murmelte Roadrunner in Richtung Fußboden, und Magozzi vermutete, dass dies die trotzigste Reaktion war, zu der dieser ganz offensichtlich schüchterne Mann fähig war.
    Grace MacBride holte tief Luft und wollte sprechen.
    «Grace!», zischte Annie, bevor sie etwas sagen konnte.
    «Das sind Cops, um Himmels willen! Willst du etwa Cops trauen?»
    «So viel zum Mythos vom Freund und Helfer», sagte Gino sarkastisch, und schon fiel Annie über ihn her.
    «Cops ­ Cops wie Sie ­ hätten Grace fast das Leben gekostet!» Magozzi und Gino sahen einander kurz an, sagten aber nichts. An einer Stelle hatte sich ein Riss in der Wand aufgetan, und sie wussten beide, dass ihnen nichts anderes übrig blieb, als abzuwarten.
    «Sie haben meine Fingerabdrücke», sagte Grace MacBride.
    «Jetzt ist es eh nur eine Frage der Zeit.» Sie

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