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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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hinaufgegangen und außer Hallorans Hörweite waren, flüsterte er: «Erzählst du mir, was in Minneapolis geschehen ist? Bisher krieg ich ja immer nur Bruchstücke zu Gehör.»
    «Wenn Sie versprechen, jeden Bekehrungsversuch zu unterlassen.» Bonar erzählte ohne Unterbrechung während des Anstiegs, als sie anschließend hinuntergingen in die kleine Senke und auch noch, als sie die letzte Anhöhe erklommen, wo Father Newberrys Wagen nahe am Eingang parkte. Er berichtete ihm alles wahrheitsgemäß, denn es widerstrebte ihm, den Mann zu beleidigen, indem er ihm eine geschönte Version bot.
    Schließlich öffnete er die Wagentür und sah zu, wie der Priester mit düsterer Miene Platz nahm, die Hände auf das Lenkrad legte und tief seufzte.
    «So viel Trauriges», sagte Father Newberry. «So viel mehr, als ich erwartet hätte.» Er berührte wieder sein Kruzifix und sah dann Bonar in die Augen. «Fährst du mit Mikey zurück nach Minneapolis?»
    «Am Spätnachmittag.»
    «Würdest du Deputy Mueller bitte ausrichten, dass ich für sie gebetet habe?»
    «Sie konnte gestern schon wieder ganz gut sprechen. Der Doc sagt, es braucht seine Zeit, aber sie wird wieder ganz gesund.»      
    «Natürlich wird sie das. Wie ich schon sagte, ich habe für sie gebetet.» Bonar schmunzelte. «Ich werde ihr sagen, sie hat das alles einem katholischen Priester zu verdanken. Dann verschrumpeln ihr vor Schreck die Kronjuwelen.» Er seufzte und blickte den Hügel hinab zu der Stelle, wo Halloran gerade von der Steinbank aufstand. «Es war eine schöne Messe, Father. Wirklich sehr schön. Sie haben ihn stilvoll verabschiedet.»
    «Danke dir, Bonar.» Father Newberry streckte die Hand nach dem Griff aus, um die Tür zu schließen, aber Bonar hielt sie offen.
    «Father?»
    «Ja, Bonar?»
    «Ich hab da eine Frage … wenn wir Beweismittel aktenkundig machen, dann sind wir dabei äußerst genau.
    Nehmen wir zum Beispiel einen Ring mit Schlüsseln. Da schreiben wir nicht einfach ‹ein Schlüsselring›, sondern wir führen genau auf, wie viele Schlüssel es sind und was für welche, also zum Beispiel Hausschlüssel, Autoschlüssel, Schlüssel zu einem Vorhängeschloss und so weiter.»
    «Tatsächlich?»
    «Ja, tatsächlich. Und deswegen hab ich gedacht, wenn die Deputies morgen da rausfahren, dann werden sie doch alle Schlüssel am Ring mit den Angaben in der Kladde vergleichen, nicht wahr? Nämlich, um sicher sein zu können, dass keiner verloren gegangen ist oder so.»
    «Oh.» Der Priester sah unverwandt zur Windschutzscheibe hinaus. Seine Miene war absolut undurchdringlich. «Das ist sehr interessant, Bonar. Hab vielen Dank für die Information.   
    Ich hätte nie gedacht, dass die Polizei derart …»
    «Genau arbeitet?»
    «Richtig.» Bonar richtete sich auf und schloss die Wagentür. Dann lächelte er noch einmal zum offenen Fenster hinein. «Bei Schlüsseln ist es immer schwer, den Verbleib zu kontrollieren.
    Ich würde wetten, ich hab eine Million Schlüssel zu Hause in meiner Schublade mit dem Krimskrams. Und bei mindestens der Hälfte davon wüsste ich niemals, wozu die eigentlich gut waren.» Father Newberry wandte den Kopf und sah Bonar direkt in die Augen. «Genau so eine Schublade habe ich auch bei mir im Pfarrhaus.»
    «Hatte ich mir fast gedacht.» Bonar stand auf der Straße und sah dem Wagen nach, der ein wenig schlingerte, als sei der Fahrer unsicher und überfordert von der Last, die er sich aufgebürdet hatte. Und Bonar dachte, der Priester habe in seinem langen Leben noch nie eine so große Sünde begangen, aber auch noch nie so viel Gutes bewirkt.  
    «He, Bonar.» Halloran war plötzlich an seiner Seite.
    «Wie geht's dir?» Halloran holte tief Luft und blickte zurück, den Hügel hinunter, wo Danny Peltiers Grab lag. «Besser. Viel besser.»

Kapitel 49
    Am Montag, dem Tag von Danny Peltiers Begräbnis, fuhren Magozzi und Gino nachmittags noch ins Krankenhaus, um Sharon zu besuchen.
    Abgesehen von den dunklen Ringen unter ihren Augen hatte ihre Haut beinahe dieselbe Farbe wie der weiße Verband um ihren Hals, und sie strahlte jene verhaltene Ruhe aus, die Überlebenden zu Eigen ist, die noch nicht ganz unter die Lebenden zurückgefunden haben. Aber als sie die Augen öffnete, fand Magozzi, dass sie grandios aussah.
    «Ich hab mich schon gewundert, wann ihr Jungs auftauchen würdet.» Sie schmunzelte.
    «Da sehen Sie mal, was Sie so mitkriegen», murrte Gino.
    «Wir waren während der ganzen Zeit, die Sie auf

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