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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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will ich Kopien sämtlicher Mordszenarien in Ihrem Spiel, insbesondere die gestellten Tatortfotos. Gibt es etwa ein Problem, diese Dinge ohne Gerichtsbeschluss von Ihnen zu erhalten?»
    «Natürlich nicht», hörte er Grace MacBride sagen. Ihre Stimme bebte. Sie stand in makelloser Haltung da, aufgerichtet, bewegungslos, eine schöne, hoch gewachsene Frau mit einer Waffe unter der Achsel, und doch wirkte sie für einen kurzen Moment auf Magozzi absolut hilflos.
    «Der Mann auf dem Riverboat», sagte sie zu Harley.
    «Druck es aus.» Und dann wandte sie sich an Magozzi. «Das ist der dritte Mord. Sie müssen dafür sorgen, dass es aufhört.»

 
    Kapitel 14
    Magozzi saß allein im Büro von Mitch Cross, den Telefonhörer zwischen Kinn und Schulter geklemmt. Seine Finger trommelten auf eine Tischplatte, die aussah, als sei sie steril genug, um eine Operation darauf durchzuführen.
    Während die Warteschleife in seinem Ohr einen Song der Beatles zu Muzak verschandelte, versuchte er, im Raum ein Anzeichen dafür zu entdecken, dass hier tatsächlich ein Mensch arbeitete, fand aber keins. Nicht ein einziger Papierfetzen verunstaltete den Schreibtisch oder die Anrichte dahinter, auf der ein Computer stand, der neu und unbenutzt aussah. Er konnte sein Spiegelbild auf dem dunklen Bildschirm sehen, aber kein einziges Staubkorn.
    Er zog die oberste Schublade ein paar Zentimeter weit auf und entdeckte gleichmäßig angespitzte und in Reih und Glied ausgerichtete Bleistifte sowie einen flachen Behälter mit Feuchtigkeitstüchern. Die Wände waren weiß und kahl bis auf ein einziges abstraktes Gemälde, das Magozzi nicht das Geringste sagte.
    Keine Farbe, kein Leben, nur einige schwarze Kleckse auf einem großen Stück vergeudeter Leinwand, die in ihm das kindliche Verlangen weckte, zu Buntstiften zu greifen und sich an Graffiti zu versuchen.
    Ein Tatortfoto von Mord drei lag perfekt zentriert auf der Tischplatte vor ihm. Es war rein zufällig dort gelandet ­ er hatte es einfach auf gut Glück hingeworfen, als er sich setzte-, aber es behagte ihm nicht, dass dieses Foto sich scheinbar aus Harmoniebedürfnis der zwangsneurotisch gestylten Umgebung angepasst hatte. Er verschob es, bis es leicht verquer lag, und fühlte sich gleich viel besser.
    Das dritte Foto zeigte eine Tatortszenerie, die die Ausgeburt der naiv-fiesen Phantasie eines Teenagers hätte sein können: Ein feister Mann mittleren Alters saß auf der Toilette, die Hosen um die Füße und ein Einschussloch in der Stirn.
    Magozzi nahm an, dass es sich wahrscheinlich um das Geistesprodukt des tätowierten Hünen handelte, dessen intellektuelle Entwicklung, soweit er es beurteilen konnte, stark gehemmt sein musste.
    Laut SKID-Spiel wurde das dritte Opfer während einer abendlichen Party-Flussfahrt auf der Toilette eines Raddampfers gefunden. Magozzi nahm an, dass es durchaus bessere Orte gab, um dem Mörder eine Falle zu stellen, aber auch dieser war ihm genehm.
    Er war vor Jahren einmal auf einem dieser Raddampfer gewesen. In den Tagen, als Heather und er derlei noch gemeinsam unternahmen, hatten sie eine Dinner-Flussfahrt den St. Croix hinauf mitgemacht. Der Dampfer war viel größer gewesen, als er erwartet hatte ­ drei Decks und Sitzplätze für fünfhundert Passagiere-, und sonderlich romantisch war es auch nicht gewesen. Die Decks im Inneren waren sehr große separate Räume, in denen es keine Bereiche gab, in die man sich zurückziehen konnte, um romantischen ­ oder gar mörderischen ­ Neigungen zu frönen. Die Toiletten befanden sich außen, und ihre Zugänge waren für jeden zu überblicken.
    Wenn es sein musste, malte er sich aus, könnten sie einen dieser Dampfer mit zwölf Beamten überwachen, vier pro Deck.
    Doch er setzte seine Hoffnung auf einen besseren Plan: die Charterfahrt absagen, den Dampfer mit Cops in ihrer besten Zivilkleidung füllen und dann auf den Hundesohn warten.
    Die Warteschleife wechselte von den Beatles zu Mancini, und Magozzi sah ungeduldig auf seine Armbanduhr. Es hatte fünf Minuten gedauert, herauszufinden, dass so spät im Jahr nur noch einige wenige Raddampfer den Fluss befuhren. Und dass nur einer von ihnen ­ die Nicollet ­ für eine Party an diesem Abend gechartert war. Die restlichen notwendigen Informationen zu bekommen dauerte inzwischen viel länger, als es eigentlich durfte.
    Abrupt brach das Gedudel ab, und Mister Tiersval, der Präsident der Raddampfer-Reederei, war wieder in der Leitung.
    «Detective Magozzi?»
    «Ich

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