Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden
Wendung, die wir jetzt erleben! All die unerwünschte Publizität machte angesichts der Stellung einiger unserer Gäste die denkbar strengsten Sicherheitsvorkehrungen notwendig.
Und Gott sei Dank haben wir dafür gesorgt.»
«Die Macht der Presse», sagte Gino, und niemand außer seinem Partner bemerkte seinen Sarkasmus.
Foster Hammond nahm affektiert einen Schluck aus seinem Kristallglas, und als er wieder aufblickte, war seine Miene todernst. «Es ist ja wirklich grässlich, welchen Lauf die Ereignisse genommen haben, Detective. Sinnlose und brutale Morde in unserer schönen Stadt.»
«Da haben Sie Recht, Sir», stimmte Magozzi zu. Er fragte sich, ob Hammond wohl meinte, es gebe noch andere Morde als sinnlose und brutale. «Darum sind wir hier. Wir wollen versuchen, einen weiteren Mord zu verhindern.» Hammond nickte nachdrücklich. «Und ich bin sicher, dass Sie gute Arbeit leisten, weswegen ich ja auch seit jeher die Gesetzeshüter von Minneapolis mit großzügigen Spenden unterstütze. Und Sie werden mich bitte wissen lassen, wenn ich irgendetwas tun kann, um Ihnen behilflich zu sein.» Irgendetwas, außer etwa den Hochzeitsempfang für meine Tochter abzusagen, war der unausgesprochene Vorbehalt.
Menschen wie Foster Hammond und seine Familie hörten nur, was sie hören wollten, und waren zur Zusammenarbeit nur bereit, wenn es in ihren Terminkalender passte. Es wurde Zeit, den Speichellecker zu mimen, Komplimente zu machen und Seine Majestät davon zu überzeugen, dass die Verhinderung dieses Mordes durchaus in seine Terminplanung passte. Alles andere wäre nur Zeitverschwendung.
Letztendlich kam man überein, ein bescheidenes Kontingent an Polizeibeamten an Bord zu postieren, vorausgesetzt, diese waren dem Anlass gemäß gekleidet. Hammond hatte sich sogar damit einverstanden erklärt, die Gäste nach der Trauungszeremonie und vor dem Betreten des Raddampfers deutlich zu warnen.
Magozzi hatte Tammy Hammond, die zukünftige Braut, beobachtet, als er von diesen Warnungen sprach, und in deren eiskalten blauen Augen eine gewisse perverse Erregung entdeckt.
Auf der gesamten Rückfahrt zur City Hall schüttelten Magozzi und Gino den Kopf. Sie versuchten zu verstehen, was im Herrenhaus der Hammonds geschehen war.
«Ich bin seit der neunten Klasse nicht mehr so abgekanzelt worden», sagte Gino.
«Und was war da?»
«Hab Sally Corcoran zum Schulball eingeladen, das beliebteste Mädchen der Abgangsklasse.»
«Das war dämlich», kommentierte Magozzi freundlich.
«Hammond macht mir eine Scheißangst, weißt du. Er erinnert mich an einen Mungo. Gerade wenn du meinst, du warst flink genug und hast ihn bei den Eiern, stellst du fest, dass er sich in deinen Nacken verbissen hat.»
«Sehr poetisch, Gino.»
«Danke. Ich schreib's mir ins Tagebuch», sagte er niedergeschlagen. «Mann, ich wollte immer glauben, dass solche Leute echt sind, zum wirklichen Leben gehören wie du und ich und Joe Schweinezüchter am Ende der Straße. Du sagst dir: Vergiss den Klatsch, die Gerüchte, die schlechte Presse …
Du kümmerst dich nicht darum, weil du möchtest, dass sie einfach nur ganz normale Leute sind.»
«Jeder würde das am liebsten glauben.»
«Und warum? Weil die nämlich bestimmen, was läuft, und du möchtest eben glauben, dass die Leute, die bestimmen, was läuft, dein Wohl im Auge haben.» Magozzi hielt an einer roten Ampel und sah zu Gino. «Und du glaubst jetzt etwa, Foster Hammond hat nicht unser Wohl im Auge?» Gino sah ihn verblüfft an und lachte dann laut los.
Kapitel 16
Der Raum war eine Art Geruchsmuseum, in dem hunderte Besprechungen genau wie diese stattgefunden hatten. Fastfood, Schweiß und der inzwischen verbotene Zigarettenrauch all diese Gerüche und noch mehr wurden abgesondert vom Putz der Wände und stiegen aus den uneben verzogenen Dielenbrettern auf.
Genau wie es sein muss, dachte Magozzi. Räume, in denen Cops zusammenkommen, sollten nach schlechtem Essen und frustrierten Männern und Frauen riechen. Außerdem nach durchgearbeiteten Nächten und beschissenen Fällen, denn Gerüche waren Erinnerungen, und ein Geruch, der sich nicht verflüchtigte, wurde zum Andenken. Manchmal zum einzigen, das vom Opfer eines Verbrechens blieb.
Magozzi ließ den Blick über seine Zuhörer schweifen. Er thronte vor ihnen an seinem Tisch. Patrol Sergeant Eaton Freedman steckte in einer frisch gebügelten Uniform, die maßgeschneidert war, um seine 150 Kilo pechschwarzer Muskeln zu
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