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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Er wollte sich nach außen gelassen geben, aber Hysterie umwaberte ihn wie eine giftige Aura. «Wir sind am Arsch», verkündete er schließlich.
    Grace registrierte diesen Kommentar kaum, aber Annie bedachte ihn augenblicklich mit einem finsteren Blick. «Prima Einstellung, Mitch.» Mitch hob den Blick, um sie anzusehen. «Was, glaubst du, wird mit Monkeewrench passieren, wenn das hier an die große Glocke kommt?» Grace registrierte diese Bemerkung, drehte sich um und sah ihn an. «Was willst du damit sagen, Mitch?», fragte sie vorsichtig, denn sie wusste sehr genau, dass sie die Büchse der Pandora öffnete.
    Mitch atmete dramatisch aus und raufte sich die Haare. «Ich will sagen, dass Greenberg schon stinksauer war, weil wir ein Game mit Serienkillern entwickelt haben. Wenn er zudem herausfindet, dass wir für eine Welle von Nachahmungsmorden verantwortlich sind, dann wird Schoolhouse einschließlich fünfzig Prozent des Umsatzes von Monkeewrench nur noch Erinnerung an eine glückliche Vergangenheit sein.» Grace schreckte zurück und sah den alten Freund an wie einen unsympathischen Fremden. «Ich kann nicht glauben, dass du das jetzt wirklich gesagt hast.» Mitch rieb sich das unrasierte Gesicht. «Was? Ich bin der Einzige, der sich Sorgen macht? Ich spreche von der Zukunft unserer Firma, Grace. Hier geht es nicht um einen geringfügigen Rückschlag, sondern es ist eine Katastrophe.»
    «Um Himmels willen, Mitch, da draußen sterben Menschen wegen unseres Spiels!»
    «Das ich von Anfang an nicht entwickeln wollte, wenn du dich erinnerst.» Er hatte beinahe geschrien, aber dann sah er ihren Gesichtsausdruck und hätte sein Leben dafür gegeben, diese Worte zurücknehmen zu können.
    Deine Schuld, Grace. Deine Schuld damals und deine Schuld auch jetzt wieder.

 
    Kapitel 15
    Magozzi fühlte sich wie Chicken Little in Twilight Zone . Er und Gino hatten soeben in einem Raum voller Menschen verkündet, dass der Himmel einstürzen werde, und diese Menschen saßen jetzt ungerührt da und lächelten herablassend, als würden sie ihm seine Beschränktheit nachsehen.
    Sie hatten in einem Raum, dem nach Magozzis Schätzung höchstens ein Meter in der Länge fehlte, um als offizielles Basketballfeld dienen zu können, auf einer exquisiten Polsterbank Platz genommen. Char und Foster Hammond saßen ihnen direkt gegenüber. Sie sahen braun gebrannt, fit und gelassen aus. Flankiert wurden sie von den achtundzwanzig Gästen der Hochzeitsfeier sowie den Eltern des Bräutigams.
    «Nun, Detectives, Sie dürfen uns glauben, dass wir Ihre Besorgnis durchaus zu schätzen wissen.» Foster Hammond bedachte sie mit einem einstudiert wohlwollenden Lächeln.
    Magozzi dachte ganz kurz, er würde ihm gleich noch den Kopf tätscheln und ihn loben, weil er ein so wohlmeinender, wenn auch irregeleiteter Beamter sei. «Aber ich möchte doch sehr bezweifeln, dass dieses … Individuum es wagen könnte, eine derartige Sache bei diesem speziellen Ereignis zu versuchen. Das wäre nämlich der blanke Wahnsinn.»
    «Es handelt sich um einen psychopathischen Killer, Mr. Hammond», platzte Gino heraus. «Und zu deren Verhalten gehört nun mal blanker Irrsinn.» Magozzi ließ den Blick durch den Raum schweifen, um vielleicht auf einem der Gesichter eine normale menschliche Reaktion zu entdecken. Nichts dergleichen. Kein einziges Wimpernzucken, als die Bezeichnung «psychopathischer Killer» fiel. Sogar Braut und Bräutigam wirkten kühl und reserviert, durch Erziehung und Geld abgeschirmt von so gewöhnlichen und hässlichen Dingen wie Mord.
    Hammond reagierte mit vornehmem Achselzucken. «Daran hege ich nicht den geringsten Zweifel, Detective Rolseth, aber wenn er es nicht unbedingt darauf abgesehen hat, in Gewahrsam genommen zu werden, dürften wir ihn meiner Meinung nach heute Abend hier nicht zu Gesicht bekommen.
    Im Laufe der verflossenen Monate ist sehr viel über das heutige Ereignis berichtet worden, und ­ das muss ich hinzufügen ­ zu unserem großen Missvergnügen werden die Medien zur Stelle sein. Natürlich nur peripher.» Aber natürlich doch, dachte Magozzi. Damit um Gottes willen der Empfang nicht durch die Anwesenheit von Menschen beschmutzt würde, die für ihren Lebensunterhalt arbeiten mussten.
    «Ich habe Monate dafür gebraucht, diese Teufel zu dem Einverständnis zu bewegen, auf Distanz zu bleiben. Die sind wahrlich der Fluch meines Lebens.» Hammond sprach lebhafter weiter: «Und was für eine geradezu sensationell ironische

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