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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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im Leben hinweg hilft.» Er öffnete den Beutel, und gleich darauf war die Luft um sie herum vom Duft selbst gebackener Schokoladenkekse erfüllt.
    Magozzi nahm einen an und biss hinein. «Ich liebe Angela», sagte er kauend.
    «Werd ich ihr ausrichten.» Gino kaute fröhlich. «Kann nur hoffen, dass sie deswegen nicht auf 'n Horror kommt.» Er blickte hinüber zu einigen Paaren, die den Dampfer verließen.
    «Ich schätze, ich sollte mich mal wieder da drüben sehen lassen. Auf jeden Fall dafür sorgen, dass McLaren nicht die Telefonnummern sämtlicher Brautjungfern einsackt.»
    «Vielleicht haben wir ja Glück», sagte Magozzi. «Vielleicht hat ja einer der Gäste zufällig einen tätowierten Muskelprotz auf einer Harley gesehen oder eine Sexbombe mit hundert Kilo Lebendgewicht.» Gino schnaubte abfällig. «Wir sind hier in Minnesota. Die Hälfte aller Frauen hier schleppt hundert mit sich rum.»
    «Ja, aber davon ist keine so sexy.»
    «Schade eigentlich. Wie heißt sie noch? Annie wie?»
    «Belinsky. Aber bei dem, was du zu Hause hast, sollte sie dich nicht interessieren.» Gino schmunzelte. «Noch bin ich ja nicht tot.» Er zupfte am Kragen seines Parka. «Verdammt kalt hier draußen. Und da kommt der Doc.» Rambachan verließ überaus vorsichtig den Raddampfer und wandte dabei keine Sekunde lang den Blick von der soliden und fast einen Meter breiten Gangway, die ihm anscheinend wie eine Seilbrücke über den Grand Canyon vorkam. Magozzi beobachtete, dass er den Presseleuten aus dem Weg ging und auf Gino und ihn zukam. Seine normalerweise so fröhliche Miene wirkte angespannt und müde, und er taumelte sogar ein wenig.
    «Guten Abend, Detectives.» Rambachan machte eine höfliche Verbeugung. Magozzi hätte schwören können, dass sich der Teint des Arztes verfärbt hatte.
    «Dr. Rambachan. Ich habe den Eindruck, dass sie für Schiffe und Dampfer nicht viel übrig haben.» Er lächelte kläglich und zeigte dabei weniger Zähne als gewöhnlich. «Ausgezeichnete Spürnase. Ja, da haben Sie Recht. Ich habe eine schon krankhafte Furcht vor Wasserfahrzeugen, und wenn ich an Bord muss, wird mir stets übel.» Magozzi staunte darüber, dass ein Mann, der seine Arbeitstage mit verwesenden Leichnamen verbrachte, tatsächlich auf einem festgemachten Dampfer seekrank werden konnte. «Tut mir Leid, dass ich Ihnen unentwegt den Feierabend ruiniere, Doc.»
    «Die Ruchlosen finden keinen Frieden.» Rambachan versuchte ein freches Lächeln und war offensichtlich hoch erfreut, dass er die Gelegenheit hatte, ein Zitat aus der Bibel zu benutzen. «Aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe bereits meine gute Frau angerufen, um ihr zu sagen, dass es sehr spät werden dürfte. Diese Morde scheinen zur schlechten Angewohnheit einer Person zu werden, und ich würde gern noch heute Nacht die Autopsie zu Ende bringen. Vielleicht können meine Ergebnisse ja ein neues Licht auf Ihre Untersuchung werfen.» Magozzi hätte ihn am liebsten geküsst. «Wir stehen in Ihrer Schuld, Doktor. Vielen Dank.»
    «Mein Job, Detective. Ich werde Sie sofort anrufen, sobald ich etwas zu berichten habe.» Er wandte sich an Gino und neigte leicht den Kopf. «Es war mir eine Ehre, heute mit Ihnen arbeiten zu dürfen, Detective Rolseth. Sie waren sehr rücksichtsvoll gegenüber den Gästen, wenngleich Sie doch eine unangenehme Pflicht zu erfüllen hatten.» Gino, der es nicht gewohnt war, je von irgendeiner Seite mit Komplimenten bedacht zu werden, errötete und tönte dann: «Na ja, ich hätte gut darauf verzichten können. War nicht gerade 'ne Mahlzeit aus der Pfanne.» Rambachan strahlte und sah Magozzi an. «Keine Mahlzeit aus der Pfanne. Meinen Sie, das steht auch im Buch?» Magozzi unterdrückte ein Schmunzeln und schüttelte den Kopf. «Wahrscheinlich nicht.»
    «Würden Sie es mir dann ein andermal erklären?»
    «Mit Vergnügen.»
    «Ausgezeichnet. Dann Ihnen beiden einen guten Abend.» Gino wartete, bis der Inder außer Hörweite war, und grinste breit, als er sich Magozzi zuwandte. «Was läuft da zwischen euch beiden? So was wie eine intime Männerfreundschaft? Ich versteh kaum ein Wort, das der Kerl sagt, und ihr beide macht Konversation wie zwei englische Lords beim Fünf-Uhr-Tee.» Magozzi zuckte mit den Achseln. «Ich weiß auch nicht. Er ist einfach so … höflich. Und auch so naiv. Eine angenehme Kombination. Er glaubt zum Beispiel, mit       
    Sprachwendungen und ihr Bezug zum Alltagsleben in Minnesota könne er sein Englisch

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