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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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einmal.» Magozzi runzelte die Stirn. «Du hast ihnen doch gesagt, sie sollen um zehn hier erscheinen, stimmt's?»
    «Stimmt. Die sind ja kaum zu bändigen.» Magozzi zuckte mit den Achseln. «Lass sie warten.»

 
    Kapitel 26
    Da der größte Teil der Leute bei der Besprechung des Sonderdezernats war, hatte Gloria den Raum des Morddezernats ganz für sich allein, es sei denn, man zählte Roger Delaney mit, was sie jedoch nicht tat. Er war ein kleiner, aber umso großspurigerer Mistkerl mit zurückgekämmtem schwarzem Haar, schlechten Zähnen und dem Hang zum Betatschen aller weiblichen Hintern. Das hätte ihn beinahe das Leben gekostet, als er zum ersten und einzigen Mal Hand an ihren hübschen schwarzen Arsch gelegt hatte. Er hackte hinten in einer Ecke mit zwei Fingern auf seine Tastatur ein, während Gloria über den Empfangstresen und die Telefone wachte.
    Wegen der Monkeewrench-Morde hatte sie bereits mehr als ein Dutzend Anrufe bekommen. Möchtegernzeugen, die den Mörder im Traum gesehen hatten oder mit Sicherheit wussten, dass ihr Schwager, ihr Chef oder der Pizzabote die Verbrechen begangen hatten. Sie trug alles sorgfältig in ihre Wachkladde ein, als sei es von Wert, denn sie wusste sehr wohl, dass die Psychopathen, die so abgedreht waren, dass sie Leute umbrachten, manchmal auch abgedreht genug waren, die Cops anzurufen und darüber zu plaudern.
    Zwischen den Anrufen war es so still, dass sie sehr genau das zögerliche Klappern von Rogers Tastatur und zudem das sporadische Tröpfeln des Wassers in einer Kaffeemaschine hörte, die seit Monaten nicht mehr sauber gemacht worden war.
    Normalerweise herrschte im Morddezernat hektisches Treiben. Detectives, deren Fälle mangels neuer Spuren zeitweilig zu den Akten gelegt und denen noch keine neuen zugeteilt worden waren, halfen beim Rauschgiftdezernat, bei den Sexualverbrechen oder der Bandenkriminalität aus, wenn die Leute auf den Straßen eine Zeit lang genug Menschenverstand bewiesen, einander nicht umzubringen. Die Ruhe machte Gloria jedenfalls nervös. Ebenso wie der Wachhabende, der sämtliche Medienleute unten zusammengepfercht hielt, und das an einem Tag, an dem sie sich fürs Fernsehen extra aufgebrettert hatte: Die stattliche Schönheit ihres schwarzen Körpers war in eine Kombination aus Kaftan und Sari gewickelt, deren braune und orange Farbtöne Afrika heraufbeschworen, obwohl sie das Kleidungsstück im K-Mart erstanden hatte. Ihre wilde schwarze Mähne hatte sie mit einem passenden Schal gebändigt, und obendrein hatte sie sich zehn neue Fingernägel gegönnt, deren Halbmonde auf mahagonifarbenem Emaillelack golden glitzerten. Sie wusste ganz genau, dass die TV-Leute über sie herfallen würden, denn sie waren allesamt so dämlich, auf alles zu fliegen, was sie für ethnisch hielten, obwohl sie doch nicht den geringsten Schimmer hatten. Doch zuerst musste sie denen unter die Augen kommen.
    Sie trommelte mit den langen Nägeln auf die Tischplatte, während sie sich einen Vorwand auszudenken versuchte, mal schnell hinunter in den Presseraum zu stolzieren. Da hörte sie Stimmen auf dem Flur und spitzte die Ohren. Inzwischen war sie so begierig auf eine Ablenkung, dass sie sogar mit einem heruntergekommenen Wirrkopf vorlieb genommen hätte, der mit einem brandheißen Tipp zum JFK-Attentat kam. Die erste Person, die zur Tür hereinkam, war weiß und schlank und so angespannt, dass sie erst einmal eine Urinprobe verlangt hätte, wenn die Frau ihr nicht offen in die Augen gesehen und sie mit einem Kopfnicken gegrüßt hätte. «Guten Morgen. Ich bin Grace MacBride. Wir sind hier, um die Detectives Magozzi und Rolseth zu treffen.»
    «Tut mir Leid, aber die Detectives sind gerade in einer Besprechung …» Die Worte erstarben ihr auf den Lippen, als die Begleiter der Frau nacheinander eintraten. Der geschärfte Blick ihrer braunen Augen schweifte über einen Kerl, der einen hellgelben Lycra-Einteiler trug und so lang und dünn war, dass man ihn beim Stabhochsprung als Stab hätte einsetzen können, zu einem bärtigen Koloss von Mann in schwarzem Leder und mit Pferdeschwanz, von dem zu einem blassen, mit einem todschicken Anzug bekleideten Typen, der aussah, als sei er Geschäftsführer von irgendwas, und ganz zum Schluss eine wunderbar dicke Frau mit blitzenden Augen, die anmutiger stolzierte als Gloria zu ihrer besten Zeit und von Kopf bis Fuß in Glorias Lieblingsfarbe schimmerte ­ in Orange.    
     
    Unglaublich! Eine weiße Frau mit

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