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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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es dann mit aufmunternder Lobhudelei. «Ihr zwei habt gestern auf dem Dampfer gute Arbeit geleistet.»
    «Richtig», ließ Freedman sarkastisch seinen tiefsten Bass vernehmen. «Operation gelungen, Patient tot.»
    «Er war schon lange tot, bevor ihr dort aufgetaucht seid», erinnerte ihn Magozzi und sagte sich, dass sie zum Seelenklempner des Departments gehen mussten, wenn sie noch mehr Streicheleinheiten brauchten. Im Augenblick hatte er dafür keine Zeit. «Wilbur Daniels, zweiundvierzig Jahre alt, identifiziert durch Fingerabdrücke aus einer kurzen Dienstzeit während der achtziger Jahre bei der Army. War nie verheiratet, und wir suchen noch immer nach Verwandten. Er ist … war … bei Devon Office Supplies in Washington sechs Jahre lang im Marketingbereich angestellt, und unten wartet sein Chef wie auf heißen Kohlen darauf, endlich vernommen zu werden.
    Wollen Sie da ran, Louise?»
    «Und ob.»
    «Beachten Sie, dass Dr. Rambachan Spermaspuren in der Unterhose des Toten gefunden hat und der Überzeugung ist, dass Wilbur Daniels noch kurz vor seinem Tod ejakulierte. Er hat sich zudem selbst in die Hand gebissen, wahrscheinlich in einer Art Rausch, und so ist allem Anschein nach ein sexuelles Element im Spiel. Ob es jedoch mit dem Mörder zusammenhängt oder nicht, können wir im Augenblick noch nicht sagen.»
    «Also hat er sich auf dem Klo vielleicht nur einen runtergeholt und sich dabei eine kleine Überraschung in Form einer Kugel in den Kopf eingehandelt», brachte Louise vor.
    «Schon möglich. Oder vielleicht hat der Killer ihn auch mit der Aussicht auf ein kleines Nachmittagsvergnügen dorthin gelockt.»
    «Wenn unser Täter ein Mann ist, macht das Daniels zur Schwuchtel», konstatierte Louise unverblümt.
    «Nicht gerade politisch korrekt ausgedrückt, Louise», warf Gino ein.
    Sie schüttelte empört den Kopf. «Ich darf ja wohl noch Schwuchtel sagen.» Sie wandte sich wieder an Magozzi.
    «Wenn er also schwul war, was denken Sie? Vielleicht eine Serie von Verbrechen aus Leidenschaft?»
    «Das lässt sich noch nicht sagen», antwortete Magozzi. «Bis jetzt haben wir keine Informationen über die junge Frau auf dem Engel, und dafür, dass der Jogger etwa homosexuell war, gibt es nicht das geringste Anzeichen. Dass es jedoch bei Wilbur Daniels der Fall gewesen sein könnte, müssen wir eventuell als Möglichkeit im Kopf behalten, wenn wir zu rekonstruieren versuchen, was er gemacht hat, bevor er den Raddampfer betrat. Und das bringt uns zur Seite drei des Autopsieberichts. Mageninhalt.»
    «Hilfe, ich hab noch nicht gefrühstückt», stöhnte Detective Peterson. Er war kürzlich aus St. Paul hierher versetzt worden, spindeldürr und so leichenblass, dass Magozzi annahm, ihm sei seit Jahren kein Stück Fleisch mehr über die Lippen gekommen.
    «Okay, es befanden sich Bier und acht zum größten Teil unverdaute Mini-Corndogs im Magen des Opfers. Genau diese Art von Mini-Corndogs wird in Steamboat Parker's Grill unten am Fluss und sonst nirgends in der Gegend serviert. Weniger als eine Stunde bevor man ihn auf dem Dampfer erschossen hat, ist er dort gewesen. McLaren, du kreuzt dort mit seinem Foto auf, sobald sie das Lokal öffnen. Vielleicht erinnert sich jemand an ihn oder, besser noch, an einen etwaigen Begleiter.
    Wenn, dann stehen die Chancen gut, dass der unser Killer ist, und wir können für die Medien ein Phantombild anfertigen lassen.» Aaron Langer kam in schwarzem Mantel und mit Lederhandschuhen forschen Schritts von draußen herein. Seine Augen waren lila gerändert, und er schwenkte ein Blatt Papier.
    «Tut mir Leid, dass ich so spät komme, aber wir haben gerade eine mögliche Identität für die junge Frau vom Friedhof gefunden. Damit sollten wir arbeiten können.»
    «Ausgezeichnet. Erzählen Sie uns, was Sie haben.» Langer streifte sich die Handschuhe ab, stellte sich in Rednerpositur und sprach in den Raum. «Die Vermisstenstelle bekam gestern einen Anruf von den Mounties. Ein Ehepaar aus Toronto meldete seine achtzehnjährige Tochter als vermisst, nachdem diese einen Greyhound-Bus nach Denver über Minneapolis bestiegen hatte. Der Bus machte vorgestern Abend Zwischenstation am Busbahnhof in der Innenstadt.»
    «Am Abend des Friedhofmordes», warf Magozzi ein.
    «Genau. Der Name der jungen Frau ist Alena Vershovsky.
    Zusammen mit ihren Eltern wanderte sie vor fünf Jahren aus Kiew ein. Ihre Eltern sind beide Programmierer, was an und für sich kaum etwas bedeutet ­ schließlich besteht

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