Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
Vom Netzwerk:
in der Mall ablösen», erklärte Langer.
    «Nur noch eine Minute», sagte Magozzi. «Ich möchte noch, dass ihr euch die Monkeewrench-Leute anschaut.»
    «Okay.» Gut gelaunt setzte sich Langer wieder. «Ich werf ein Auge auf die Tussi, die alle Cops hasst und immer 'ne Knarre dabei hat. MacBride, richtig?»
    «Richtig.»
    «Mann, das wird 'ne Show.» Louise ging zur Kaffeemaschine und füllte sich einen Becher. «Schießerei im Besprechungsraum des Sonderdezernats.»
    «Ich hab einen Uniformierten vor der Tür postiert. Und an einem meiner Männer kommt niemand vorbei, der eine Waffe trägt.» Freedman warf Louise einen finsteren Blick zu, als sie an seinem Stuhl vorbeikam.
    Sie schmunzelte und tätschelte seinen mächtigen Kopf.
    «Das weiß ich doch, Honey. War nur ein Witz.»
    «Habt ihr das alle gesehen?» Freedman schaute seine Kollegen an. «Sie hat mich Honey genannt und auch noch meinen Kopf getätschelt. Das ist sexuelle Belästigung.»
    «Davon träumst du nur, Baby.»      
    «Jetzt sagt sie sogar Baby zu mir. Das muss ich mir doch wohl nicht …» Magozzi sah zu und kam sich ein wenig vor wie ein Grundschullehrer, der vor einer Klasse von albernen und aufmüpfigen Schülern steht, die sich nicht mehr bändigen lassen. Und das ging auch in Ordnung. In diesem Job war es gang und gäbe, nicht nur Mord, sondern ebenso auch Unfug im Kopf zu haben. Vielleicht war es sogar erforderlich.
    Gino trat neben ihn und musste grinsen, als Louise einen Donut über Freedmans Kopf schüttelte, sodass der weiße Puderzucker auf ihn hinabrieselte. «Comic-Cops», kommentierte er.
    «Du sagst es.»
    «Wollt ihr, dass MacBride und ihre Mannschaft reinkommen und das hier mitkriegen?» Magozzi zuckte mit den Achseln. «Mit gefangen, mit gehangen.»
    «Magozzi?» Chief Malcherson stand vor der Tafel mit den Fotos der Opfer. «Nur mal aus reiner Neugier: Wer war denn in dem Spiel der Mörder?» Magozzi war demonstrativ damit beschäftigt, seine Krawatte zurechtzurücken. «Der Polizeichef, Sir.»

 
    Kapitel 27
    Als die gesamte Crew von Monkeewrench im Gänsemarsch hereinkam, schien die Raumtemperatur gleich um ungefähr zehn Grad zu fallen. Magozzi war nicht sicher, ob der menschliche Eisberg, der die Truppe anführte, daran Schuld war oder die kollektive Feindseligkeit in einem Zimmer voller Cops, die sich in die Defensive gedrängt fühlten.
    Sie trug denselben Leinenmantel und ebenfalls die hohen englischen Reitstiefel, die sie am vergangenen Tag im Loft von Monkeewrench getragen hatte. Alles schwarz, einschließlich ihrer Jeans und des T-Shirts, das sie unter dem Staubmantel trug. Er war inzwischen überzeugt, dass diese Frau ihre Aufmachung nicht als modische Aussage betrachtete, sondern wohl eher als eine Art Uniform, deren Funktion er aber noch nicht durchschaut hatte. Jeans und T-Shirt ordnete er unter Bequemlichkeit ein, der Mantel diente wohl dazu, ihre Waffe zu verbergen, aber die Stiefel blieben ihm ein Rätsel. Sie waren aus jenem dicken und steifen Leder gefertigt, das kaum nachgibt. Sie waren fürs Reiten gedacht, nicht fürs Gehen, und man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Füße darin heiß sein und höllisch wehtun mussten.
    Der Staubmantel schlug beim Gehen auf, wodurch das leere Halfter sichtbar wurde. Fast alle Blicke waren darauf gerichtet, denn nichts macht Cops nervöser als ein bewaffneter Zivilist.
    Ihr Haar schwang mit, als sie sich drehte, um den Raum ins Auge zu fassen, so dunkel und locker, wie ihr Blick kühl und fest war, und während der Cop in Magozzi fast zornig auf die Arroganz ihres Auftretens reagierte, war der Künstler in ihm einmal mehr wie erschlagen von ihrer physischen Schönheit, die einfach deswegen verblüffte, weil sie so selten war.
    Aber nichts von alledem milderte ihre nervende Zickigkeit auch nur um ein Iota.
    Er bedachte sie mit einem knappen Nicken, das sie genauso knapp erwiderte. Darüber hinaus sah sie ihn aber so durchdringend an, dass es beinahe wie eine Kampfansage wirkte. Er hatte jedoch nicht die geringste Ahnung, wem sie den Kampf ansagen wollte. Seiner Kompetenz? Seiner Kleidung? Seiner Existenz auf diesem Planeten? Vielleicht ja allem zugleich. Aber im Augenblick stand ihm der Sinn gar nicht nach kleinlichem Kräftemessen; ihn interessierte ausschließlich, was sie zu sagen hatte.
    Magozzi beobachtete, wie der Ausdruck auf den Gesichtern seiner Detectives von Verärgerung in Neugier umschlug, als sich an der Tür eine Gruppe aus höchst

Weitere Kostenlose Bücher