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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Angela, dass du Frauen als bezeichnest.»
    «Im Klartext, die unerfahrenste Beamtin im ganzen Land ist jetzt Sheriff des so ziemlich größten Verwaltungsbezirks von Minnesota und leitet eine Mordermittlung, an die wir uns höchstwahrscheinlich dranhängen müssen?»
    «Sie ist erst im November gewählt worden, Gino. Das wusstest du.»
    «Klar wusste ich das. Aber irgendwie hatte ich gedacht, sie hat schon ein paar Jahre Erfahrung bei der Polizei, und jetzt stellt sich heraus, dass sie nur ein paar Knöpfe in der Telefonzentrale gedrückt hat. Mein Gott, Leo. Wie kann so ein Scheiß überhaupt passieren?»
    «Ich glaube, so was nennt man Demokratie.»
    «Wenn wir tatsächlich mit ihr an diesem Fall arbeiten müssen, dann nennt man so was Ausbildung am Arbeitsplatz, und ich habe wirklich keine Lust, den Babysitter zu spielen... »
    «Detectives?»
    Gino und Magozzi zuckten zusammen, als sie die Stimme hinter sich hörten, dieselbe Stimme, die sie bereits aus dem Telefonlautsprecher in Malchersons Büro kannten. Während er sich umdrehte, überlegte Magozzi, wie viel sie wohl mitbekommen hatte.
    Die Frau, die zu der Stimme gehörte, war keine verbiesterte alte Schachtel, allerdings auch keine toughe Person, der man zutrauen würde, sich einfach um den Sheriff-Posten zu bewerben. Iris Rikker war eine zierliche Blondine mit einem Puppengesicht und riesigen blauen Augen, die wahrscheinlich nur schwer etwas verbergen konnten. Man hätte kaum weniger offiziell aussehen können als sie, bis hin zu der Tatsache, dass sie keine Uniform trug. Immerhin war sie bewaffnet, doch Magozzi wusste nicht recht, ob ihn das insgesamt eher beruhigen oder noch stärker beunruhigen sollte.
    «Detective Magozzi und Detective Rolseth?», fragte sie noch einmal, leicht verunsichert.
    «Ja ... Sheriff?»
    «Ich bin Sheriff Iris Rikker. Es freut mich, Sie kennenzulernen.» Sie lächelte höflich und gab ihnen die Hand, während Magozzi sich und Gino vorstellte.
    «Es tut mir wirklich leid, dass Sie bei diesem Wetter hierherkommen mussten. Die Straßen waren sicher furchtbar.»
    «Ach was, makellos», sagte Gino. Er war gereizt, wie immer, wenn er dem Tod ins Auge gesehen oder das zumindest geglaubt hatte.
    «Ist das BCA-Team schon hier?», fragte Magozzi.
    «Ja, sie sind ein paar Minuten vor Ihnen eingetroffen. Einer meiner Stellvertreter hat sie zum Fundort gebracht. Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?»
    Magozzi sah sie fassungslos an. Da draußen warteten eine Leiche und ein Spurensicherungsteam mitten im wüstesten Schneesturm, und sie fand, sie sollten erst mal alle gemütlich Kaffee trinken? Er warf einen Blick auf Gino, der seine Geringschätzung eigentlich ganz gut verbarg, bis auf die Tatsache, dass er die Augen verdrehte und in scharfem Ton erwiderte: «Das BCA-Team kann nicht anfangen, ehe wir draußen waren und uns ein erstes Bild gemacht haben. Die wären ziemlich sauer, wenn wir sie warten ließen.»
    Iris Rikker blickte erst ein wenig erschrocken und dann ausgesprochen verlegen drein. «Ach, Gott. Ja, sicher. Entschuldigen Sie, ich dachte nur... » Sie zerrte einen schweren Anorak von einem Garderobenhaken und war schon halb aus der Tür, ehe sie daran dachte, ihn auch anzuziehen.
    Gino machte den Reißverschluss seines eigenen Anoraks zu und sah ihr kopfschüttelnd durch die Glastür nach. Sie stolperte und schlitterte über den Parkplatz zu einem riesigen Geländewagen und fiel dann hin, als sie gerade die Hand nach dem Türgriff ausstrecken wollte. «Wenn das
    wirklich unser Fall ist und wir mit der Frau zusammenarbeiten müssen, bring ich mich um.»
    Magozzi zog sich die Handschuhe an. «Es ist ihr erster Tag und ganz sicher ihr erster Mordfall. Vielleicht solltest du ein bisschen nachsichtiger sein.»
    «Scheiß drauf. Wir haben zwei Männer verloren, wir
    haben keine Zeit, mit irgendwem nachsichtig zu sein.»
    «Ich sage nur: Bobby Windemeyer.»
    «Was?» Gino hatte gerade die Tür öffnen wollen. Jetzt hielt er inne.
    «Bobby Windemeyer, dein erster Toter. Weißt du noch? Als du den Jungen gesehen hast, bist du zusammengeklappt und hast geheult wie ein Baby. Anschließend hast du die
    Leiche bewegt, bist in die Blutlache getreten und hast den
    ganzen Tatort ruiniert.»
    «Hmpf. Das ist doch schon ewig her.»
    «Genau. Und für Iris Rikker ist das hier irgendwann ewig her. Da müssen wir alle mal durch.»
    Gino tat, als hätte er nichts gehört, und musterte missmutig den Geländewagen, der jetzt vor der Tür

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