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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Bürotür zumachen konnte.
    Er wechselte einen Blick mit Chalmers, der offensichtlich ähnliche Gedanken hatte, dann zuckten sie beide die Achseln und gingen den Gang entlang. Sie blieben zu beiden Seiten der offenen Tür stehen und lauschten. Als aus der Wand plötzlich das rasche Trippeln eines kleinen Tieres erklang, zuckten sie zusammen und grinsten einander dann leicht verlegen an. Im Grunde waren sie doch das einzig Gefährliche hier.
    Dann traten sie durch die Tür in das leere Büro und sahen das Blut.
    Es war nicht viel. Nur ein paar Tropfen und Schlieren, die zu Steve Doyles Schreibtisch führten. Officer Chalmers betrachtete die Blutspur eingehend und kratzte sich sogar am Kopf. «Also, ist das jetzt ein Verbrechensschauplatz, oder hat sich da einfach nur jemand schwer an Papier geschnitten?»
    «Wenn ich das wüsste. Für eine Papierschnittwunde ist es zu viel Blut, aber entschieden zu wenig, um gleich den Notarzt zu rufen.»
    «Schwierige Sache.»
    Während Chalmers langsam eine Runde durch das Büro drehte, ging Tinker zu Steves Schreibtisch hinüber, blieb davor stehen und sah sich alles ganz genau an. Und auf einmal war es gar keine schwierige Sache mehr. Viel zu viel war hier einfach nicht in Ordnung. Die umgekippte Kaffeetasse auf dem Schreibtisch, die Kaffeelache, die halb in der Holzoberfläche versickert war. Das stumm geschaltete Fernsehgerät in der Ecke, auf dessen Bildschirm ein aufgebrachtes Studiopublikum die Fäuste ballte und schweigend lärmend auf irgendetwas oder irgendjemanden deutete. Und ganz besonders verdächtig: Steves Mantel, der an einem Garderobenständer neben dem Schreibtisch hing. Aus der Tasche schauten die schlaffen, leeren Finger seiner Handschuhe hervor.
    Chalmers trat neben ihn, betrachtete seinerseits den Fernseher, den verschütteten Kaffee auf dem Schreibtisch, den herrenlosen Mantel. «Das gefällt mir nicht.»
    «Mir auch nicht.» Tinker drückte mit einem Bleistift auf die blinkende Taste am Telefon. Der Anrufbeantworter hatte sieben Nachrichten aufgezeichnet. Vier davon stammten von einem gewissen Bill Stedman, der immer dringlicher um Rückruf bat. Die anderen drei waren von Sandy, die mit jedem Mal besorgter klang.
    «Ist das seine Frau?», fragte Chalmers.
    «Mhm.»
    «Soll ich Stedman für Sie anrufen?»
    Tinker hob den Kopf. «Sie kennen ihn?»
    «Klar. Er leitet den offenen Vollzug an der Livingston. Die erste Station für die ganzen wurmstichigen Früchtchen aus Stillwater, wenn diese schwachsinnige Bewährungsbehörde beschließt, dass es Zeit ist, sie wieder auf die Welt loszulassen.» Chalmers zückte sein Handy, wählte eine Nummer und gab Tinker das Telefon.
    «Sie wissen die Nummer ja sogar auswendig.»
    «Mein Gott, die kennen wir alle. Wenn wir mal wieder auf der Jagd nach irgendwelchem Abschaum sind, stehen diese Häuser ganz oben auf der Liste. Die Arschlöcher werden alle irgendwann rückfällig, ausnahmslos.»
    Als Bill Stedman abnahm, stellte Tinker sich vor und nannte den Grund seines Anrufs. Dann machte er sich fünf Minuten lang Notizen, legte auf und sah Chalmers an. «Haben Sie Absperrband dabei?»
    «Im Wagen.»
    «Ich denke, wir sollten das Büro abriegeln.»
    Keine halbe Stunde später wehte Bill Stedman in die Eingangshalle, mitsamt einem Schwall kalter Luft, der die Innentemperatur innerhalb von fünf Sekunden um fast zehn Grad sinken ließ. Er war breit gebaut, schien fast nur aus Muskeln zu bestehen, und Tinker ertappte sich bei der Vermutung, dass Stedman vielleicht eine Zeitlang selbst auf den Kraftbänken im Gefängnis trainiert hatte. «Der Wind wird stärker, und das Quecksilber fällt», bemerkte er und zog sich eine eisgesprenkelte Wollmütze vom kahlen Schädel. «Bald werden wir wieder eingeschneit. He, Chalmers, wie geht's Ihnen? Ihr Jungs habt ja gestern einen schweren Schlag wegstecken müssen. Hat mir fast das Herz gebrochen, als ich gehört habe, dass es Deaton und Myerson erwischt hat. Ich mochte die beiden.»
    Chalmers nickte. «Geht uns allen so. Detective Lewis ist an den Ermittlungen beteiligt.»
    Stedman drehte sich zu Tinker um. «Glauben Sie, das hier hat was mit den toten Schneemännern zu tun?»
    Tinker musste sich sehr konzentrieren, um sich nicht zu verraten. Er selbst tat der Frau seines verschwundenen Freundes einen Gefallen, doch diese Männer hier nahmen eine Menge Umstände auf sich, weil sie glaubten, er sei dem Mörder von Tommy Deaton und Toby Myerson auf der Spur. Langsam bereitete ihm das ein

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