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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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für Gino und Sie», sagte John. «Ausdrucke sämtlicher Listen, die ich je verschickt habe, mit allen Adressaten, an die sie gegangen sind. Es sind mehrere hundert Namen und Adressen. Ich möchte Sie bitten, sich darum zu kümmern, falls mir etwas zustoßen sollte.»
    Magozzi holte tief Luft. «Was sollte Ihnen denn zustoßen? Sie sitzen doch hier mit den anderen Mädchen in der Hütte und dürfen sich den Rock über den Kopf ziehen.»
    John maß ihn mit ruhigem Blick. «Immer raus damit, Leo.»
    «Nennen Sie mich nicht Leo!»
    John schwieg, und Magozzi kam sich ein bisschen albern vor – allerdings nicht so sehr, dass es seinen Zorn gedämpft hätte. «Ich begreife einfach nicht, wie Sie ihr das antun konnten. Und den anderen. Sie haben die vier dazu gebracht, einen sicheren Ort zu verlassen und mit Ihnen loszufahren, obwohl Sie genau wussten, dass diese Terroristen
Sie
auf dem Kieker haben und jeder, der bei Ihnen ist, dafür denselben gottverdammten Preis zahlen muss wie Don Kardon. Sie haben sie da reingezogen, weil Sie Gesellschaft haben wollten.»
    John schüttelte den Kopf. «Es ging alles so schnell. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nur, dass die Leute, die hinter mir her sind, in Minneapolis waren und wussten, wo sie das Monkeewrench-Team finden können. Keine paar Minuten später, und sie hätten dort vor der Tür gestanden. Ich wollte die vier nur retten.»
    «Na, das ist Ihnen ja bestens gelungen, Smith. Sie haben vier wunderbare Menschen in die Scheiße geritten.»
    John vergrub das Gesicht in den Händen. «Glauben Sie vielleicht, das weiß ich nicht?»
    Falls das FBI seine Agenten darauf trainierte, niemals Gefühle zu zeigen, dann hatte es in diesem Fall eindeutig versagt. Johns Stimme klang zutiefst gequält, und zum ersten Mal konnte Magozzi erahnen, wie es sein musste, plötzlich die Last der Verantwortung für so viele Menschenleben zu spüren, wo man doch eigentlich nur seinem Land einen Dienst hatte erweisen wollen. Kardon war tot. Joe Hardy war tot, und nun waren auch hier zahllose Menschen in Gefahr.
    Er ließ sich in den nächstbesten Sessel sinken. «Sehen Sie es mal so, Smith. Wenn Sie und Ihr kleines Hacker-Hobby nicht gewesen wären, hätten wir nie von den großangelegten Anschlagsplänen erfahren. Wahrscheinlich haben Sie damit zahllose andere Leben gerettet.»
    John hob den Kopf und sah ihn unglücklich an, dann griff er in die Tasche und hielt Magozzi einen kleinen Schlüssel hin. «Für die First National Bank in Washington, in der K Street. Sie und Grace stehen auf der Liste der Personen, die an mein Schließfach dürfen. Grace bekommt alles, was mir gehört. Die Wohnung, das Boot, meine Ersparnisse. Können Sie sich bitte darum kümmern?»
    Magozzi zögerte nur kurz, dann nahm er den Schlüssel. «Es wird Ihnen nichts passieren», sagte er. «Hier sind Sie in Sicherheit. Bleiben Sie einfach im Haus.»
    John grinste. «Vergessen Sie’s … Leo.»

    Magozzi wusste, wo er Grace finden würde. Während die anderen in den vielen verschiedenen Zimmern der Jagdhütte versuchten, ein wenig Schlaf nachzuholen, war sie in der Küche, spülte ab und stellte das übriggebliebene Essen in den Kühlschrank, als gäbe es für alle ein Morgen, an dem sie es noch essen würden.
    Magozzi blieb in der Tür stehen und nickte Charlie zu, obwohl der Hund diese Geste wohl kaum verstand. Seit der Ankunft war er Grace nicht von der Seite gewichen. Wenn Magozzi jemandem zutraute, sie zu beschützen, dann dieser jämmerlichen Promenadenmischung, die so viel mehr mitbekam, als man ihr zutraute.
    Jetzt saß Charlie auf einem Küchenstuhl und ließ Grace keine Sekunde aus den Augen. Als Magozzi in der Tür erschien, sah der Hund kurz zu ihm hin und ließ ein leises «Wuff!» zur Begrüßung hören.
    Grace drehte sich um und trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. «Hallo, Magozzi.»
    «Alles klar bei dir?»
    «So klar, wie es unter diesen Umständen möglich ist. Claude hat uns einen kleinen Vortrag gehalten, wie man mit Schusswaffen umgeht und sich hinter Stühlen verschanzt.»
    Magozzi musste lachen und versuchte, sich zu erinnern, wann ihm das das letzte Mal passiert war. «Habt ihr ihm erzählt, dass ihr immer mit Mücken Zielschießen übt?»
    «Er ist so ein lieber alter Kerl. Wir wollten ihm keine Angst machen.»
    Magozzi ging zu Charlie, strich ihm mit einer Hand von der feuchten Nase bis zu den Fellwirbeln im Nacken und dachte zurück an seine Zeit mit Grace, die eigentlich nicht besonders

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